In Hamburg geht es seit Monaten vor Gericht um die Entführung der Kinder, in Dänemark dagegen um das Sorgerecht. Christina Block ist erschüttert von dem Urteil - und will dagegen vorgehen.
Der Hamburger Unternehmerin Christina Block wird von der dänischen Justiz weiterhin der Kontakt zu ihren beiden minderjährigen Kindern untersagt. Ein Berufungsgericht in Viborg bestätigte nach Angaben der beiden Konfliktparteien das Urteil einer Vorinstanz in Sønderborg.
Christina Block zeigte sich erschüttert von dem Urteil. «Ich hatte gehofft, dass mir das dänische Gericht zumindest ein Umgangsrecht mit meinen Kindern einräumt - in der nie versiegenden Hoffnung, sie endlich wiedersehen zu dürfen», erklärte die 52-Jährige in einer Stellungnahme, die der dpa vorliegt.
Dem neuen Urteil zufolge steht Blocks Ex-Mann Stephan Hensel das alleinige Sorgerecht für die beiden bei ihm lebenden Minderjährigen zu und Block darf keinen Umgang oder andere Formen des Kontakts mit ihnen haben. Dänische Gerichte äußern sich in der Regel nicht öffentlich zu Sorgerechtsfällen wie diesem. Das Gericht in Viborg äußerte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht dazu.
Alleiniges Sorgerecht beim Vater
Das Familiengericht in Sønderborg hatte Hensel vor einem halben Jahr das alleinige elterliche Sorgerecht für den elfjährigen Sohn und die damals 14, inzwischen 15 Jahre alte Tochter zugesprochen. Das Gericht entzog der Mutter damals auch das Umgangsrecht.
Seit mehr als vier Jahren habe sie keinen persönlichen Kontakt zu ihren drei Kindern, sagte Block weiter. Dabei zählte sie neben den beiden Minderjährigen auch eine volljährige Tochter dazu. Es sei eine «unerträgliche Situation», so die Hamburger Unternehmerin.
Block hatte gehofft, dass das Berufungsgericht vor der Entscheidung ein familienpsychologisches Gutachten verfügt. «Ein solches Gutachten hätte die Situation, in der meine Kinder beim Vater leben, endlich fachlich beleuchten und objektiv bewerten können.»
Hensel betonte dagegen auf dpa-Nachfrage, dass bereits die Vorinstanz entschieden habe, dass keine Entfremdung stattgefunden habe und die Kinder aus eigenen Stücken bei ihm leben wollten. Dies sei dem Verhalten von Block geschuldet, sagte er.