"Das ist unsere Pflicht": FCN-Stürmer Okunuki kennt Erfolgsrezept gegen den KSC

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1. FC Nürnberg: Kanji Okunuki will Positiv-Lauf starten
Schöne Szene aus der Anfangszeit beim FCN: Nathaniel Brown (l-r), Kanji Okunuki, Daichi Hayashi und James Lawrence bejubeln Okunikis Treffer zum 1:1 im Testspiel gegen den FC Arsenal.
1. FC Nürnberg: Kanji Okunuki will Positiv-Lauf starten
Daniel Löb/dpa

Jetzt gilt es: Der 1. FC Nürnberg braucht am Sonntag gegen den Karlsruher SC dringend Punkte. Die Ausgangslage beider Teams könnte kaum unterschiedlicher sein. FCN-Flügelstürmer Okunuki stellt die Mentalitätsfrage.

Vor dem 31. Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga befindet sich der 1. FC Nürnberg noch immer in Abstiegsgefahr. Die 37 Punkte, die der Club derzeit auf der Haben-Seite stehen hat, könnten am Ende zwar für den Klassenerhalt reichen, darauf verlassen sollten sich die Franken aber nicht. Im Heimspiel am Sonntag gegen den Karlsruher SC (das Spiel live im TV und Stream ansehen) soll es nach fünf sieglosen Spielen endlich wieder klappen mit einem Punktgewinn. Drei Punkte wären natürlich noch beruhigender für Cristian Fiél und seine Mannschaft. Der Nürnberger Cheftrainer wurde zu Wochenbeginn mit einem Wechsel zu Ligakonkurrent Hertha BSC in Verbindung gebracht, jetzt hat sich Sportvorstand Dieter Hecking dazu geäußert.

Die Ausgangslage könnte vor dem Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine kaum unterschiedlicher sein: Während das Abstiegsgespenst noch über Nürnberg schwebt, man in den vergangenen drei Partien sogar torlos blieb, könnte es beim KSC nicht viel besser laufen. In den vergangenen fünf Liga-Spielen sammelten die Badener elf Punkte (drei Siege, zwei Unentschieden), schossen dabei 13 Tore und kletterten in der Tabelle auf Platz 5. Ins Aufstiegsrennen wird der KSC wohl nicht mehr eingreifen können, selbst Relegations-Rang 3 ist noch neun Punkte entfernt. Dennoch eine schöne Momentaufnahme aus Karlsruher Sicht.

Update vom 26.04.2024: Kanji Okunuki und die Frage nach der Mentalität

FCN-Flügelflitzer Kanji Okunuki hat sich zuletzt wieder zurück in die Startelf gespielt. Kurz vor Ende seiner ersten Zweitliga-Saison blickt der 24-jährige Japaner auf fcn.de schon einmal zurück: "Ich hatte einen guten Start in die Saison, habe eine ordentliche Hinrunde gespielt und konnte auch ein paar Tore und Assists beisteuern" - genau genommen waren es drei Treffer und zwei Assists in bislang 28 Einsätzen.

Seine Tore erzielte Okunuki allerdings allesamt in der Hinserie. Zu Beginn der Rückrunde steuerte Nürnbergs Nummer 11 noch eine Torvorlage bei, danach blieb er ohne Torbeteiligung. Die Form stimmte einige Zeit nicht, der Sommer-Neuzugang verlor seinen Stammplatz zwischenzeitlich an Erik Wekesser, auch Lukas Schleimer durfte mal auf dem linken Flügel ran. Okunuki blickt durchaus selbstkritisch auf seine Leistungen in der Rückrunde: "Ich muss konstantere Leistungen bringen, damit ich der Mannschaft noch mehr helfen kann. Ich weiß, dass ich mehr machen muss".

Seine Teamkollegen versuchen Okunuki dabei, so gut es geht, zu unterstützen - allen voran natürlich Landsmann Daichi Hayashi. Aber auch Konkurrent Wekesser, was für Okunuki durchaus überraschend kam. Der Japaner lobt: "Ich habe das in meiner Karriere bisher noch nicht erlebt, dass ein Spieler, der die gleiche Position wie ich spielt, so positiv zu mir ist. Wenn ich auf dem Platz Entscheidungen treffe, die nicht richtig sind oder bei mir die Aggressivität fehlt, dann spricht er direkt mit mir. Aber im positiven Sinne. Ich bin dankbar dafür, dass er mir dadurch Selbstvertrauen gibt." 

Mit Blick auf die aktuelle Situation - der FCN befindet sich kurz vor dem Saisonfinale noch in Abstiegsgefahr - und das Duell mit dem KSC am Sonntag, stellt der Flügelspieler die Mentalitätsfrage: "Wir haben aktuell nicht den besten Lauf. Jedes Spiel bietet aber eine neue Chance. Jeder muss an sich glauben. Wenn jeder die Siegermentalität an den Tag legt, gewinnt man einfacher seine Zweikämpfe und wir können zum Saisonendspurt den aktuellen Negativtrend stoppen und noch einmal einen positiveren Lauf starten." Auch die Club-Fans könnten dazu ihren Beitrag leisten - vor allem in den zwei noch verbleibenden Heimspielen. "Die Power, die die Fans uns geben, müssen wir zurückgeben. Das ist unsere Pflicht. Mit dieser Einstellung gehe ich in die letzten Spiele", verspricht Okunuki.

So könnte der FCN gegen den Karlsruher SC auflaufen

Klaus - Gyamerah, Jeltsch, J. Horn, Brown - Flick, Duman, Uzun - Okunuki, Hungbo - Schleimer

1. FC Nürnberg gegen den Karlsruher SC: Zwei Bundesliga-Gründungsmitglieder treffen aufeinander

Nürnberg und Karlsruhe waren beide schon Deutscher Meister und spielten 16 Jahre gemeinsam erstklassig (zuletzt aber 2007/08). Die letzten 15 Partien zwischen den einstigen Bundesliga-Gründungsmitgliedern fanden alle im Fußball-Unterhaus statt. Die Bilanz in eben jener 2. Liga liest sich aus FCN-Perspektive gut. In den 19 Zweitliga-Duellen beider Teams feierte Nürnberg neun Siege, der KSC setzte sich nur fünfmal durch (fünf Remis). 

Und ein weiterer Mutmacher für die anstehende Aufgabe: Kein einziges seiner Heimspiele in der 2. Liga gegen den KSC hat der Club verloren (sechs Siege, sechs Unentschieden). Entsprechend lange liegt ein Auswärtserfolg der Karlsruher in Nürnberg zurück. Der letzte resultiert aus dem Jahr 2007, als der damalige Aufsteiger am 1. Spieltag dank Doppelpacker Tamas Hajnal beim amtierenden Pokalsieger gewann. In der jüngeren Vergangenheit gab es gegen den KSC aber wenig zu holen für den 1. FCN. Von den letzten vier Duellen gewann Nürnberg kein einziges, einmal kam es zur Punkteteilung, dreimal verlor der Club - und war dabei jeweils mit drei Toren Abstand auch relativ chancenlos.

So in etwa lief es auch in Hinspiel im Karlsruher Wildpark. KSC-Akteur Paul Nebel erzielte dabei nach nur 11 Sekunden das schnellste Tor dieser Zweitliga-Saison. Can Uzun gelang in der 60. Spielminute der Ausgleich, in der Folge drehten die Hausherren auf, kamen durch den Ex-Nürnberger Fabian Schleusener zur erneuten Führung. Budu Zivzivadze traf in der Schlussphase noch zweimal und fügte dem Club damit eine empfindliche 1:4-Niederlage zu. 

Schleusener-Tor im Hinspiel - Jens Castrop fehlt dem FCN

Der einstige Nürnberger Relegationsheld Schleusener, der in 46 Zweitliga-Spielen für den FCN nur ein Tor erzielen konnte, knipst in Karlsruhe übrigens wieder häufiger. Sieben Saisontreffer und drei Vorlagen kann der 32-Jährige diese Saison schon vorweisen. Insgesamt kommt der Stürmer im KSC-Dress auf 52 Tore in 148 Spielen - eine starke Ausbeute. Mittlerweile kommt Schleusener aber meist von der Bank als Joker zum Einsatz, kann aber dabei auch durchaus wertvoll sein. Gegen die SpVgg Greuther Fürth traf er nach seiner Einwechslung gleich zweimal binnen sechs Minuten.

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FCN-Trainer Fiél muss im Heimspiel am Sonntag in jedem Fall seine Elf umbauen. Denn Jens Castrop fehlt wegen Gelbsperre, der 20-Jährige gilt im Mittelfeld normalerweise als gesetzt. Gegen Paderborn wurde Taylan Duman für Castrop eingewechselt. Gut möglich, dass der 26-Jährige auch gegen den KSC den Castrop-Vertreter gibt. Denkbar ist auch, dass Joseph Hungbo gegen den KSC wieder in der Startelf auftaucht. Der 24-Jährige war gegen Paderborn zur Pause für Benjamin Goller gekommen und hatte das Offensivspiel belebt. Sebastian Andersson ist ganz vorne eine Alternative zu Lukas Schleimer.

Der gerade wieder ins Training zurückgekehrte Christopher Schindler wird dagegen erneut verletzt ausfallen. Knapp eine Woche vor seinem 34. Geburtstag erlitt der Verteidiger am Dienstag im Training eine Muskelverletzung im Oberschenkel. Details zur Blessur und erwarteten Ausfallzeit gab es zunächst nicht, aber vermutlich wird es für den Ex-Kapitän bei null Einsätzen in dieser Saison bleiben.

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