Nach fast acht Jahrzehnten verabschiedet sich ein fränkischer Busreiseveranstalter von den Straßen. Mit der Betriebseinstellung endet zugleich eine lange Familientradition.
Ob Industrie, Einzelhandel oder Gastronomie. In Franken mussten in letzter Zeit etliche Traditionsfirmen aufgeben. Schwindende Nachfrage, hohe Kosten, fehlende Nachfolger - die Gründe für die Schließungen sind mannigfaltig. Auch bei regionalen Reiseanbietern kommt es bisweilen zu Schließungen. So musste etwa das Busunternehmen "Stöcklein Reisen" mit Sitz in Hausen (Kreis Forchheim) Ende 2024 seinen Betrieb dauerhaft einstellen.
Nun hat ein weiterer fränkischer Akteur sein anstehendes Aus bekannt gegeben: Die in Nordheim vor der Rhön (Landkreis Rhön-Grabfeld) ansässige Firma "Omnibus Hippeli" schließt zum Jahresende - und verschwindet damit nach fast acht Jahrzehnten von den Straßen. Inhaber Udo Fischer erklärt auf Anfrage von inFranken.de am Donnerstag (4. Dezember 2025), dass der Betrieb wegen fehlender Nachfolge nicht weitergeführt werde.
Nordheimer Familienbetrieb "Omnibus Hippeli" schließt - Ära nach 79 Jahren zu Ende
Aus Altersgründen wird der Nordheimer Familienbetrieb geschlossen, wie aus einer Ankündigung auf der Webseite des unterfränkischen Reiseanbieters hervorgeht. Gegenüber unserer Redaktion hält Udo Fischer fest, dass das Omnibusunternehmen mangels Nachfolge keine Zukunft hat. Seine Frau Andrea und er hatten den Betrieb bereits in dritter Generation geführt und "als erfolgreichen Rhöner Busreiseveranstalter etabliert", wie auf der Firmenwebseite zu lesen ist. Nun ist nach 79 Jahren endgültig Schluss.
"Wir werden 2026 in den Ruhestand gehen und Ende 2025 mit einem lachenden und einem weinenden Auge unseren Busbetrieb schließen", heißt es seitens des Busreiseveranstalters. Mit der Schließung gehe eine lange Tradition zu Ende. "Unser Unternehmen wurde im Jahr 1946 von meinen Großeltern Franz und Maria Hippeli gegründet", schreibt Enkelin Andrea Fischer auf der Internetseite. Ihre Eltern hätten den Betrieb dann "mit großer Leidenschaft weitergeführt", ehe sie und ihr Mann Udo das Reiseunternehmen über 40 Jahre in dritter Generation fortführten.
Die erste ausgeschriebene Busfahrt fand im August 1985 zur Bundesgartenschau nach Berlin statt. In den folgenden Jahren wurde der Reisekatalog weiter ausgebaut und viele europäische Länder bereist, darunter Österreich, Italien, die Niederlande, Kroatien, Frankreich und Ungarn. Dreimal war die Rhöner Busgruppe sogar in den USA unterwegs. Das Reisebusunternehmen blicke heute "auf viele tolle Busreisen durch ganz Europa zurück", heißt es in der Firmenchronik.
Fränkisches Busunternehmen ohne Nachfolger - Aus nach drei Generationen
Man bedanke sich bei der treuen und liebgewonnenen Kundschaft, die dem Unternehmen als Busreiseveranstalter "Hippli Reisen" 40 Jahre lang die Treue gehalten habe. "Nach so vielen Jahren auf Achse, voller Erlebnisse, Begegnungen und unvergesslicher Reisen geht für uns eine besondere Etappe zu Ende - und ein neuer Lebensabschnitt beginnt", erklären die Busreiseveranstalter.
Getreu dem Motto "Erleben, Erholen & Genießen" habe man stets versucht, den Kunden das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten und ihnen über die Jahre hinweg zu zeigen, dass "Reisen weit mehr bedeutet, als nur von A nach B zu kommen." Nun findet diese Ära ihr jähes Ende: Das Jahr 2025 war das "letzte gemeinsame Reisejahr" mit dem Rhöner Busunternehmen.
