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Wohnungssuche: 9 Tipps, wie du den Vermieter oder Makler von dir überzeugst

Wer auf der Suche nach einer Wohnung ist, weiß, wie schwer das sein kann. Es gilt, den Vermieter oder Makler von sich zu überzeugen. Nicht nur mit Sympathie lassen sich Pluspunkte sammeln.
Der Wohnungsmarkt ist so gut wie überall hart umkämpft. Um eine Wohnung zu bekommen, solltest du auf bestimmte Dinge achten.
Der Wohnungsmarkt ist so gut wie überall hart umkämpft. Um eine Wohnung zu bekommen, solltest du auf bestimmte Dinge achten. Foto: mastersenaiper/pixabay.com
  • Wohnungsmarkt ist hart umkämpft
  • So sammelst du Plus-Punkte beim Vermieter oder Makler
  • Was du unbedingt lassen solltest

Wohnungsbesichtigungen gleichen oft richtigen Vorstellungsgesprächen, bei denen man statt beim Arbeitgeber beim Vermieter vorspricht. Die Wohnungsnot ist für den suchenden Mieter schlecht, für den Vermieter allerdings gut: Er kann sich Top-Bewerber*innen unter einer Vielzahl Vorstelliger aussuchen. Wie du zum Top-Bewerber wirst und welche Fettnäpfchen du besser vermeidest, haben wir für dich zusammengestellt. 

1# Gepflegtes Erscheinungsbild

Ganz klar, der erste Eindruck zählt. Das ist auch beim Vermieter oder beim Makler so. Deshalb solltest du auf ein gepflegtes Äußeres achten. Überlege dir am besten schon im Vorfeld, was du anziehen möchtest und kontrolliere dein Outfit auf Flecken oder Knitterfalten.

Bei der Kleiderauswahl solltest du dich für ein moderates, schickes Outfit entscheiden, dass jedoch nicht overdressed sein soll. Gedeckte Farben kommen in der Regel beim Gegenüber besser an, als grelle Farben oder wilde Muster.

Natürlich sollte dein Outfit auch nicht zu leger sein, deshalb bleibt die Jogginghose am besten, zusammen mit den Turnschuhen, im Schrank. Saubere Schuhe, eine ordentliche Frisur, sowie gepflegte Fingernägel und ein angenehmer Körpergeruch runden das Erscheinungsbild ab.

2# Gut vorbereitet sein

Gut vorbereitet zu sein, heißt pünktlich zu erscheinen. Es hilft, vor der Wohnungsbesichtigung schon mal vor Ort gewesen zu sein, und die Umgebung des Besichtigungsobjektes zu kennen. So kann man die Parksituation oder eventuelle Laufwege schon vorweg einschätzen und riskiert nicht, deswegen wertvolle Zeit zu verlieren und den Makler oder Vermieter warten zu lassen.

Den Namen des Maklers oder Vermieters zu kennen, macht sympathisch. Normalerweise erfolgt eine nette Begrüßung mit einem aussagekräftigen Händedruck, einem netten Lächeln und Blickkontakt. In Corona-Zeiten schickt es sich, den Ellbogen anzubieten.

In der Regel kommt es sehr gut an, wenn man vor dem Besichtigungstermin eine Bewerbungsmappe zusammenstellt und sie am Ende der Besichtigung dem Vermieter oder Makler überreicht. So kann man sich nochmals in Erinnerung bringen und hebt sich von den Mitbewerbern ab.

3# Pünktlichkeit punktet

Niemand wartet gern auf sein Gegenüber. Auch nicht der Makler oder der Vermieter. Kommst du zu spät, wirft das einen sehr negativen Eindruck auf dich. Bei Gruppenbesichtigungen wird in der Regel nicht besonders lange auf zu spät kommende Mitbewerber gewartet.

Das Zuspätkommen signalisiert Unzuverlässigkeit und Desinteresse, egal welche Ausreden du parat hast. Um ein Zuspätkommen zu vermeiden, solltest du dich über die Bedingungen deiner Anreise zur Wohnungsbesichtigung informieren.

Wo kannst du parken? Wie lange dauert die Anfahrt mit dem Rad? Welche Ampelzeiten musst du einkalkulieren? Wie fährt der Bus, die Bahn, etc.? Denke immer daran: Fünf Minuten vor der Zeit ist die wahre Pünktlichkeit.

4# Gutes Benehmen

Bist du beim Besichtigungsobjekt angekommen und hast eine erfolgreiche Begrüßung des Maklers oder des Vermieters hinter dir, solltest du nicht gleich "mit der Tür ins Haus fallen". Nimm dir erst einmal Zeit für ein bisschen Smalltalk mit deinem Gegenüber.

Das schafft eine entspanntere Atmosphäre, bevor es losgeht. Klug ist es, vorweg einen Einzeltermin zur Wohnungsbesichtigung zu vereinbaren, denn somit hast du den Makler oder Vermieter während dieser Zeit für dich alleine.

Zum guten Benehmen gehört es des Weiteren, vor dem Eintreten zu fragen, ob du deine Schuhe ausziehen sollst. Auch einfach fotografieren oder Schränke aufzumachen, ohne vorher zu fragen, wäre äußerst unhöflich und übergriffig. Des Weiteren solltest du bei der Begehung dem Makler oder Vermieter den Vortritt zu den Räumen lassen.

5# Nicht beschweren

In der Regel kommt es gar nicht gut an, wenn man sich während des Wohnungsbesichtigungstermins die ganze Zeit beschwert oder Ansprüche stellt. Hier sollte man mit Bedacht vorgehen. Riecht oder sieht man Schimmel in der Wohnung, ist es ganz klar, dass das angesprochen werden muss.

Auch gröbere Beschädigungen, etwa am Balkongeländer oder am Fußboden, sollten angesprochen werden und eventuell mittels einer Fotografie dokumentiert werden. Aber selbst hier macht auch wieder der Ton die Musik. Was jedoch meistens gar nicht geht, ist beispielsweise wegen kleineren Verschmutzungen herumzunörgeln oder irgendwelche horrenden Forderungen zu stellen, was der Eigentümer vor deinem Einzug alles zu verbessern oder anzuschaffen hat.

Der geforderte Mietpreis sollte dem Rahmen des Preis/Leistungs-Verhältnisses entsprechen. Wenn du die Wohnung willst, ist es manchmal besser, nicht direkt alle Bagatellen anzusprechen.

6# Authentizität und bei der Wahrheit bleiben

Authentisch sein überzeugt wesentlich mehr, als sich zu verstellen oder sich dem Makler oder Vermieter anzubiedern. Dein Gegenüber merkt das. Lügst du noch dazu und verschweigst dem Eigentümer eventuell Haustiere oder du flunkerst wegen deines Verdienstes, wird das ziemlich sicher auffliegen.

Natürlich bist du nicht verpflichtet, dein ganzes Privatleben offenzulegen. Lügst du aber bei wichtigen Fragen, bei denen du verpflichtet bist, sie wahrheitsgemäß zu beantworten, kommt es wahrscheinlich zur Anfechtung des Mietvertrags.

Hast du den Mietvertrag bereits unterschrieben, kann deine Lügerei zur fristlosen Kündigung des Mietvertrages führen. 

7# Nicht Lästern

Genauso wenig wie in den meisten anderen Situationen im Leben kommt es bei der Wohnungsbesichtigung genauso negativ an, wenn man über andere Leute tratscht und lästert.

Verkneife es dir also, über ehemalige Nachbarn, Vermieter oder Mietverhältnisse herzuziehen. Auch über das Umfeld der Wohnung zu tratschen und zu lästern, etwa über den Lärm des benachbarten Kindergartens oder die laute Straße, kann bereits negativ vom Makler oder Vermieter gewertet werden.

Auch von irgendwelchen Partyplänen zu erzählen, die künftig in der Wohnung stattfinden sollen, ist ein No-Go. Des Weiteren kommt es oft nicht gut an, ungefragt über seine Haustiere zu reden.

8# Langfristig in der Wohnung bleiben wollen

Selbstverständlich ist jedem Immobilieneigentümer ein zuverlässiger und langfristiger Mieter lieber, als einer, der die Wohnung nur als Übergangslösung für die nächsten paar Monate nutzt.

Betonst du, dass du dir ein langfristiges Mietverhältnis wünscht, sammelst du Pluspunkte beim Makler oder Vermieter. Willigt der Makler oder Vermieter in ein Mietverhältnis ein, ist es vorteilhaft, eine rasche Zusage zu machen.

Am besten erfolgt die Zusage nach einer kurzen Bedenkzeit telefonisch. Das ist sympathisch und man gewährleistet, dass die Zusage direkt und schnell beim Empfänger ankommt und nicht irgendwo unbemerkt in einem Spam-Ordner versumpft.

9# Fragen stellen und Interesse bekunden

Während der Besichtigung kommt es in der Regel gut an, dem Makler oder Vermieter sachliche Fragen zur Wohnung und den Rahmenbedingungen des Objektes zu stellen. Das setzt natürlich voraus, dass man genügend Zeit zu dem Besichtigungstermin mitbringt und kein Zeitdruck entsteht.

Sachliche Fragen zeigen dem Gegenüber ernsthaftes Interesse und dass man sich entsprechend vorbereitet hat. 

Um das Interesse an der Wohnung zusätzlich zu unterstreichen, sollte man im Gegenzug bereits alle nötigen Dokumente zur Selbstauskunft für den Makler oder Vermieter parat haben.