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Stiftung Warentest: Zahnzusatzversicherungen im Check - welche passt zu dir?


Autor: Evelyn Isaak

Deutschland, Donnerstag, 11. Mai 2023

Eine Zahnzusatzversicherung kann sich unter bestimmten Bedingungen lohnen. Die Stiftung Warentest hat für dich verschiedene Versicherungen getestet.
Die Kosten für Zahnbehandlungen, Implantate und Co. können schnell in die Höhe steigen.


Eine Zahnzusatzversicherung ist vor allem dann sinnvoll für dich, wenn du Wert auf hochwertigen Zahnersatz legst. Auf dem Markt findest du eine Vielfalt an Zahnzusatzversicherungen, die sich in Angebot und Preis deutlich unterscheiden. Der Test der Stiftung Warentest verrät dir, welche Zahnzusatzversicherung sich lohnt.

Zahnzusatzversicherungen: Für wen sind sie geeignet?

Bist du gesetzlich krankenversichert, kann sich eine Zahnzusatzversicherung in fast jedem Alter für dich lohnen. Wie die Stiftung Warentest erklärt, kannst du dich für teure Zahnsanierungen mithilfe der Zusatzversicherung wappnen; immerhin sind die Kosten für Füllungen und Co. nicht zu unterschätzen. Allerdings solltest du beachten, dass bereits anstehende Behandlungen von einer neu abgeschlossenen Versicherung nicht übernommen werden.

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Die Möglichkeit des Abschlusses einer Zahnzusatzversicherung gibt es nicht für Versicherte einer privaten Krankenkasse. Der Umfang der Zahnleistungen hängt bei diesen von ihrem individuellen Versicherungsvertrag ab.

Insgesamt hat sich die Stiftung Warentest bereits über 270 Zahnzusatzversicherungen angeschaut. Darunter befinden sich Tarife nahezu aller Versicherer wie Allianz, Ergo oder Barmenia. Neue Angebote werden von der Stiftung immer wieder aufgenommen. Je nach Alter und Tarif kosten dich die Testsieger zwischen 20 und 60 Euro im Monat. Den Test und alle Ergebnisse findest du kostenpflichtig bei Stiftung Warentest.

Auf diese Aspekte hat die Stiftung Warentest geachtet

Zwei Drittel der Tarife im Test kalkulierten sich nach Art der Schaden­versicherung, bei denen die Beiträge in der Regel mit zunehmendem Alter steigen. Das andere Drittel waren Tarife, welche keine altersbedingte Beitragsanpassung haben. Die Mehrheit dieser Tarife berechnet sich nach Art der Lebensversicherung. Bewertet wurden vor allem die Leistungen für den Zahnersatz. Darunter fallen die Regelversorgung, der privat zu zahlende Zahn­ersatz, die Inlays und Implantate sowie zusätzlich jähr­liche Leistungs­begrenzungen.

10 % der Gesamtbewertung setzte sich aus der Regelversorgung zusammen. Dafür wurden Versicherungsregelungen in Bezug auf den Erstattungsprozentsatz, die Höhe der Anrechnung, wenn die Kassenleistung angerechnet wird sowie die Obergrenze für die Gesamt­leistung von Tarif- und Kassen­leistung, wenn die Kassen­leistung nicht auf die Tarif­leistung ange­rechnet wird, untersucht. Weitere 40 % machte die Privatversorgung ohne Inlays und Implantate aus. Besonders wurde hierbei auf die für die Regelleistung relevanten Kriterien geachtet. Zusätzlich wurde die Erstattung von Zahn­arzt­honoraren mindestens bis zum 3,5-fachen der gültigen Gebühren­ordnung für Zahn­ärzte (GOZ)-Gebühren­satz bedacht.

Die Inlayversorgung macht 20 % der Gesamtnote aus. Berücksichtigt wurden hierbei dieselben Aspekte wie bei dem vorherigen Bewertungsbereich sowie zusätzlich die Höchst­erstattungs­beträge pro Inlay und Höchst­erstattungs­beträge für alle Inlays im Kalender­jahr. Die Implantatversorgung machte weitere 20 % aus. Die letzten 10 % der Bewertung ergaben sich durch die jährlichen Summenbegrenzungen. Genau geschaut wurde auf die Höhe der dauer­haften Begrenzung der Erstattungs­summen für das Kalender­jahr bis zur Höhe von 20.000 Euro. Auch auf die Höhe der Begrenzung der Erstattungs­summen in den ersten sechs Vertrags­jahren bis zur Höhe von 1.000 Euro im Jahr wurde geachtet. Zuletzt prüfte die Stiftung Warentest, ob diese Begrenzungen der Erstattungs­summen bei Zahnersatz­kosten durch einen Unfall entfallen oder nicht.

Drei der Top-Zahnzusatzversicherungen

138 der geprüften Zahnzusatzversicherungen erhielten die Note "sehr gut". Davon schnitten sogar einige mit der Note "0,5" ab. Wir stellen dir drei davon vor. Eine Versicherung mit dieser Bewertung war die "MeinZahnschutz 100"-Versicherung der Allianz. Besonders positiv hervorgehoben wurde die Übernahme folgender Leistungen: die professionelle Zahn­reinigung, Kunststoff­füllungen, die Funk­tions­analytik, Wurzelbe­hand­lungen, Parodontalbe­hand­lung, Aku­punktur, Hypnose und Narkose. Die Beitragskosten beginnen bei 30 Euro für Versicherte ab 33 Jahren und steigen mit dem Alter an.

Auch die Leistungen der "Zahn Prestige"-Versicherung der Bayerischen decken die Kosten für Kassenkronen, Kronen, Inlays und Zahn­ersatz auf Implantat komplett ab. Zusätzliche Leistungen bezogen sich auf Wurzelbe­hand­lungen, Parodontalbe­hand­lung, Akupunktur, Hypnose, Narkose, Funk­tions­analytik, Kunststofffüllungen und die professionelle Zahn­reinigung. Die Beitragskosten beginnen bei 35 Euro monatlich und steigen ebenfalls mit dem Alter an.

Eine dritte Zahnzusatzversicherung mit dem Qualitätsurteil "sehr gut" (0,5) ist die "DFV-ZahnSchutz Exklusiv 100" der Deutschen Familienversicherung. Ebenso wie bei den anderen beiden Versicherungen beziehen sich die zusätzlichen Leistungen auf Wurzelbe­hand­lungen, Parodontalbe­hand­lung, Aku­punktur, Hypnose, Narkose, Funk­tions­analytik, Kunst­stoff­füllungen und die professionelle Zahn­reinigung. Auch hier ist also eine große Menge verschiedener Leistungen abgedeckt. Die Preise für diese Versicherung beginnen mit 32 Euro bei einem Alter von 33 Jahren und steigen ebenfalls mit höherem Alter an.

Fazit

Interessieren dich die Modellannahmen der Stiftung Warentest genauer, kannst du diese im Detail auf der Seite der Stiftung Warentest noch einmal nachlesen. Außerdem bietet die Stiftung Warentest kostenpflichtig Zugriff auf den vollständigen Testbericht an, welcher dir bei einer Entscheidung helfen kann. Final erwartet natürlich jede*r andere Leistungen von einer Zahnzusatzversicherung, weshalb es immer sinnvoll ist, verschiedene Tarife zu vergleichen und nach dem persönlichen Bedarf zu wählen.

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