Öko-Test untersucht Margarine: Viele Produkte mit Mineralölbelastung - Alnatura Testsieger
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Freitag, 29. Dezember 2023
Nicht jede Margarine ist gleich gut: Die Ergebnisse von Öko-Test zeigen: Die meisten Produkte sind mit Mineralöl verunreinigt.
- Margarine im Test: was und wie wurde getestet?
- Welche Probleme hat Öko-Test festgestellt?
- Welche Margarine ist der Testsieger?
- Butter oder Margarine: Ein Vergleich
Ob zum Backen, zum Kochen oder einfach schnell aufs Brot schmieren: Margarine kann vielseitig in der Küche eingesetzt werden. In der Regel kannst du sie in jedem Supermarkt finden. Doch nicht jede Margarine ist vollkommen unbedenklich, wie Öko-Test zeigt. Viele der getesteten Produkte konnten nicht überzeugen.
Margarine bei Öko-Test: Mineralölbestandteile als Problem
Öko-Test hat insgesamt 18 verschiedene Margarinen genauer unter die Lupe genommen. Pro 500 Gramm kosten die Produkte zwischen 1,49 und 4,58 Euro. Alle von ihnen haben einen Fettgehalt von über 60 Prozent. Unter den getesteten Margarinen befinden sich zwei Bio-Produkte und ein palmölfreies Produkt. Bevorzugt wurden die Margarinen im Becher gekauft. Wurde diese Form von einer Marke nicht angeboten, griff Öko-Test auf die Block-Variante zurück.
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Die Inhaltsstoffe der Margarinen wurden in einem Labor getestet. Die Produkte wurden unter anderem auf die Fettschadstoffe 3-MCPD und Glycidol, Transfettsäuren, Mineralölbestandteile, Weichmacher, Pestizide und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe geprüft. Nur eine Margarine landete final im grünen Bereich. Die Hälfte der getesteten Margarinen fiel durch; sie erhielten also die Bewertung "mangelhaft" oder "ungenügend". Als Hauptproblem nennt Öko-Test Mineralölbestandteile. Zudem gibt es dem Testbericht zufolge teils ungünstige Fettzusammensetzungen sowie tropische Fette, bei denen die Herkunft unklar ist.
Mineralölbestandteile wurden zwar in allen Margarinen gefunden, in einigen jedoch lediglich in geringen Mengen. Produkte, die starke Verunreinigungen aufwiesen, wurden mit "ungenügend" bewertet. Mineralölbestände kann man grob in zwei Hautgruppen einteilen: die gesättigten Kohlenwasserstoffe MOSH/MOSH-Analoga und die aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe MOAH. Bisher ist noch unklar, wie sich MOSH/MOSH-Analoga auf die Gesundheit auswirken können. Klar ist jedoch, dass sie sich im Körper anreichern. MOAH hingegen sind bedenklicher. In der Gruppe gibt es Verbindungen, die krebserregend sein können.
Öko-Test: MOAH und Aromen in Margarinen festgestellt
MOAH konnten vom Labor in vier Margarinen nachgewiesen werden. Drei der vier Margarinen überschritten dabei den vom Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel der EU-Kommission 2022 festgelegten Richtwert. Eine rechtliche Bindung hat dieser Wert bisher allerdings noch nicht. Das heißt: Produkte, die den Wert überschreiten, sollten eigentlich vom Markt genommen werden – rechtlich dagegen vorgehen kann man allerdings nicht.
Wie Öko-Test erklärt, kann Mineralöl immer da in ein Produkt gelangen, wo es in Kontakt mit Schmierölen kommt. Das kann beispielsweise während der maschinellen Produktion oder bei einem Übergang aus Verpackungsmaterialien geschehen. Öko-Test konnte in dem Test allerdings keinen Zusammenhang zwischen einer bestimmten Verpackungsart und erhöhten Mineralölbestandteilen feststellen.