Öko-Test prüft vegane Butter: Drei große Mängel aufgedeckt
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Samstag, 04. Mai 2024
Vegane Butter hat innerhalb kurzer Zeit einen festen Platz in der Kühltheke eingenommen. Öko-Test hat bei einer Überprüfung mehrere Probleme festgestellt, die aufhorchen lassen.
- Was ist vegane Butter und wie kannst du sie verwenden?
- Zusammensetzung veganer Butter
- Was ist der Hauptkritikpunkt?
- Weitere Mängel veganer Butter
Fleischlos liegt voll im Trend – deshalb ist vegane Butter immer häufiger in den Verkaufsregalen zu finden. Die Auswahl an Alternativen für konventionelle Butter oder Margarine steigt stetig an. Diese Entwicklung hat die Experten von Öko-Test dazu veranlasst, die pflanzlichen Ersatzprodukte gründlich unter die Lupe zu nehmen. Doch das Ergebnis ist mehr als erschreckend, denn fast alle Produkte fielen im Test durch. Dabei spielt es keine Rolle, ob die vegane Butter konventionell hergestellt wurde oder mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet ist. Aber warum schneiden die Butter-Alternativen so schlecht ab?
Weshalb ist vegane Butter so beliebt?
Zunehmend greifen Konsumentinnen und Konsumenten zu veganer Butter. Zum einen möchten immer mehr Menschen auf Lebensmittel tierischer Herkunft verzichten. Andererseits lieben sie den buttrigen Geschmack und möchten ihren Speisen diese besondere Note verleihen. Vegane Butter hat einen weiteren Vorteil, denn sie ist vielseitig in der Küche verwendbar, beispielsweise beim Kochen oder Backen. Auch als Brotbelag gewinnt sie zunehmend an Beliebtheit.
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Zunächst solltest du vegane Butter nicht mit handelsüblicher Margarine vergleichen, denn die Zubereitungen können Bestandteile tierischen Ursprungs enthalten. Laut EU-Recht dürfen die Produzenten geringe Mengen an Milchfett verarbeiten – und zwar bis zu drei Prozent. Am besten achtest du beim Einkauf auf das V-Label auf der Verpackung, mit dem vegane Zubereitungen gekennzeichnet sind. Dann kannst du sicher sein, dass das Streichfett ohne Molke oder Joghurt hergestellt wurde. Vorsichtshalber solltest du die Zutatenliste durchlesen.
Obwohl die Produkte der herkömmlichen Butter optisch stark ähneln, dürfen die Hersteller die Zubereitungen aus rechtlicher Sicht nicht als "vegane Butter" deklarieren. Deshalb tragen die Produkte fantasievolle Namen wie beispielsweise "Vioblock" oder "The Vegan Cow". Im folgenden Artikel wird der Begriff "vegane Butter" weiterhin verwendet, weil er sich mittlerweile im Alltag etabliert hat. Öko-Test hat insgesamt neun Produkte im Hinblick auf verschiedene Kriterien getestet. Untersucht wurden fünf konventionell hergestellte Butter-Alternativen und vier Bio-Produkte. Bedenklich sind drei Kritikpunkte, die von den Experten bemängelt wurden.
Wie bewertet Öko-Test die Zusammensetzung?
Die Rezepturen von veganem Butter-Ersatz werden von Öko-Test als ungünstig eingestuft. Margarine besteht zum größten Teil aus flüssigen Fetten. Hersteller von veganer Butter verwenden dagegen Fette, die auch bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz haben, denn die Erzeugnisse werden wie herkömmliche Butter als Blöcke in Folie oder Papier verpackt. Schließlich wünschen die Kunden eine Optik, wie sie sie von konventioneller Butter kennen. Dies erhöht zwar die Nachhaltigkeit, da Margarine zum größten Teil in Kunststoffverpackungen mit einem zusätzlichen Deckel angeboten wird.
Jedoch sind die einzelnen Bestandteile bei veganer Butter oftmals in einem eher schlechteren Verhältnis im Gegensatz zur Margarine gemischt. Die Butter-Alternativen haben meistens einen höheren Anteil an gesättigten Fettsäuren, während die Menge von Omega-3-Fettsäuren niedriger ist. Die Zusammensetzung der Zutaten sorgt dafür, dass die vegane Butter schlechter abschneidet als Margarine. Um die gewünschte butterähnliche Konsistenz zu erhalten, versetzen die Hersteller die Produkte mit Emulgatoren, Säuerungsmittel, Vitaminen, Farbstoffen und Aromen.