Am 24. November 2023 markiert der Black Friday mit speziellen Aktionen und Sonderangeboten den Auftakt des Weihnachtsgeschäfts. Der Handel geht davon aus, dass das Umsatzwachstum rund um die Schnäppchentage geringer ausfällt als in der Vorjahren.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet in diesem Jahr zu Black Friday und Cyber Monday mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro. Das hat der Verband im Vorfeld der Schnäppchen-Aktionstage bekannt gegeben. Demnach wird im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus von drei Prozent erwartet.
Black Friday 2023 - Handelsverband rechnet mit geringerem Wachstum als in den Vorjahren
"Die großen Wachstumsschübe der vergangenen Jahre können Black Friday und Cyber Monday in diesem Jahr nicht wiederholen. Hauptursache dafür ist die schlechte Konsumlaune. Da greifen die Menschen auch bei Sonderangeboten deutlich gebremster zu", so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Im Jahr 2022 stiegen die Umsätze zu den beiden Aktionstagen im Vorjahresvergleich noch um 20 Prozent, in diesem Jahr geht der HDE von einem Plus von drei Prozent aus. Insgesamt bedeutet das aber immer noch ein Wachstum von 200 Millionen Euro auf dann 5,8 Milliarden Euro.
Gleichzeitig haben immer mehr Menschen die Absicht, an Cyber Monday und Black Friday gezielt auf Schnäppchenjagd zu gehen, erklärt der Verband. So zeige eine aktuelle vom HDE beauftragte Verbraucherstudie, dass fast die Hälfte der Befragten beabsichtigt, den Black Friday zu nutzen. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 42 Prozent. Beim Cyber Monday ist es mehr als ein Drittel – 2022 waren es hier 26 Prozent. Hauptgeschäftsführer Tromp: "Immer mehr Verbraucher suchen zu den beiden Aktionstagen nach guten Angeboten. Die Popularität von Black Friday und Cyber Monday steigt weiter."
Im Weihnachtsgeschäft behaupten die beiden Aktionstage ihre wichtige Rolle. Nach der aktuellen Umfrage wollen in diesem Jahr 56 (Black Friday) bzw. 46 Prozent (Cyber Monday) derjenigen, die die Aktionstage nutzen, dabei auch Weihnachtseinkäufe tätigen. Damit summieren sich die Ausgaben der Onlineshopper für die Weihnachtseinkäufe im Rahmen von Black Friday und Cyber Monday auf rund 1,65 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert nahezu unverändert – 2022 waren es rund 1,7 Milliarden Euro. Die Umfrage wurde vom Handelsforschungsinstitut IFH Köln im Auftrag des HDE unter 1121 Onlineshoppern im Oktober durchgeführt.
Erstmals seit zehn Jahren wieder ohne Markenschutz
Der Black Friday fällt in diesem Jahr auf den 24. November, Cyber Monday ist am 27. November. Längst hat sich der Black Friday auch hierzulande zum wichtigsten Shoppingevent des Jahres entwickelt. Doch wie wirkt sich die anhaltend hohe Inflation auf das Einkaufsverhalten der Black Friday Käufer aus? Hält die derzeitige Kaufzurückhaltung an und wirkt sie sich auch auf den Black Friday aus? Auskunft dazu gibt eine Umfrage von blackfriday.de - dem nach eigenen Angaben ältesten deutschsprachige Black-Friday-Portal. Laut der Erhebung des Portals könnte der Erfolg des Black Friday 2023 eventuell doch hoher ausfalle als vom HDE prognostiziert. Denn rund um den Black Friday möchten in diesem Jahr so viele Verbraucher wie nie zuvor auf Schnäppchenjagd gehen und hoffen dabei auf gute Angebote der Händler.
Dass die Hoffnung der Verbraucher nicht ganz unbegründet ist, lässt ein Umstand vermuten, der in den diesjährigen Prognosen zum Black Friday bisher keine Beachtung fand, erklärt blackfriday.de: So finde der Black Friday im Jahr 2023 erstmals seit zehn Jahren wieder ohne Markenschutz statt. Seit 2013 war eine Wortmarke "Black Friday" beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen und die Bezeichnung somit markenrechtlich geschützt. Die Markeninhaberin verlangte hohe Lizenzgebühren, wenn Händler und Onlineshops Aktionen mit dem Namen "Black Friday" veranstalten wollten. BlackFriday.de ist es in einem langjährigen Gerichtsprozess gelungen, die komplette Löschung der Wortmarke "Black Friday" zu erstreiten. Erst im Juni 2023 hatte der Bundesgerichtshof eine letzte Beschwerde der Markeninhaberin abgewiesen, womit das Löschungsurteil rechtskräftig wurde. Da nun keine teuren Lizenzgebühren mehr für Händler anfallen, ist davon auszugehen, dass es in diesem Jahr noch mehr Aktionen zum Black Friday geben wird und die Rabatte insgesamt höher ausfallen werden, als in den Vorjahren.