Das neue Jahr hat eine Vielzahl neuer Regelungen mit sich gebracht. Einige Neuerungen betreffen nur bestimmte Leute, andere spüren wir alle. Was nicht mehr möglich ist, was jetzt gilt - das sind die wichtigsten Änderungen im Alltag im Jahr 2022.
Der Mindestlohn wird erhöht, Verträge im Internet sollen leichter gekündigt werden können und die CO2-Steuer steigt - das sind nur einige von vielen Änderungen, die seit 2022 für Bürgerinnen und Bürger gelten. Wir haben die wichtigsten Neuerungen im Alltag im Überblick.
Einkaufen und Konsum
Ausweitung der Pfandpflicht
Seit dem Jahr 2003 gibt es in Deutschland eine Pfandpflicht für Einwegverpackungen bestimmter Getränke. Andere waren jedoch bisher ausgenommen. Doch seit 1. Januar 2022 gilt die Pfandpflicht für viele weitere Getränkeverpackungen - beispielsweise Milch und verschiedene Säfte. Welche Produkte noch betroffen sind, liest du hier.
"5D" bei Aldi und Co - Umstellung beim Schweinefleisch
Bis Ende 2022 will Aldi "5D" beim Schweinefleisch einführen. Die Kennzeichnung verweist auf eine Produktion in Deutschland. Auch weitere Standards müssen eingehalten werden. Andere Supermarkt-Ketten wollen folgen.
Kündigungsbutton
Wer einen Vertrag im Internet schließt, kann ihn künftig einfacher kündigen. Zum 1. Juli 2022 gilt für sogenannte Dauerschuldverhältnisse die Pflicht zu einem Kündigungsbutton, mit dem Verbraucher ihre Verträge ohne großes Suchen und Briefeschreiben wieder loswerden können.
Elektrogeräte
Je nach Ladengröße und Sortiment müssen Discounter und Supermärkte jetzt alte Elektrogeräte wie elektrische Zahnbürsten oder Handys annehmen. Geschäfte müssen zum Beispiel kleine Geräte wie den ausgedienten Taschenrechner oder einen alten Rasierer auch annehmen, wenn sie anderswo gekauft wurden. Größere Geräte wie alte Fernseher können jedoch nur abgegeben werden, wenn ein neues Gerät gekauft wird. Auch Onlinehändler müssen den Elektroschrott kostenlos und unkompliziert zurücknehmen und recyceln.
Gewährleistung
Wer ein Produkt kauft, das sich später als mangelhaft herausstellt, hat seit Januar 2022 unter Umständen bessere Karten. Möglich macht dies die Erweiterung des Gewährleistungsrechtes: Die gesetzliche Vermutung, dass ein Mangel bereits beim Kauf vorlag, wird von sechs Monaten auf ein Jahr ausgedehnt.
EEG-Umlage
Die Umlage zur Finanzierung des Ökostroms (EEG-Umlage) ist zum Jahreswechsel auf 3,723 Cent je Kilowattstunde und damit um mehr als 40 Prozent gesunken. Billiger dürfte der Strom aber nicht werden, weil die Umlage nur ein Bestandteil des Preises ist und Versorger beim Einkauf mehr als vor einem Jahr zahlen.
Arbeit, Lohn und Steuern
Mindestlohn
Bis Ende 2021 lag der gesetzliche Mindestlohn bei 9,60 Euro pro Stunde - im neuen Jahr steigt er gleich zweimal: Zum 1. Januar 2022 wurde er auf 9,82 angehoben, zum 1. Juli 2022 soll er auf 10,45 Euro steigen. SPD, Grüne und FDP wollen den Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde erhöhen. Nach der einmaligen Anpassung soll die unabhängige Mindestlohnkommission über etwaige weitere Erhöhungsschritte entscheiden, wie es im Koalitionsvertrag heißt.
Die Reichensteuer steigt, es gibt Änderungen bei der Körperschaftssteuer und mehr Geld für die betriebliche Altersvorsorge. Auch bei der Besteuerung von Renten und bei der Unterstützung bei Umzugskosten gibt es Änderungen. Wir haben sie für euch zusammengefasst.
Noch bis zum 31. März 2022 können Arbeitnehmer einen Corona-Bonus in Höhe von maximal 1500 Euro von ihrem Arbeitgeber bekommen - steuerfrei. Eine Voraussetzung ist unter anderem, dass das Geld der Abmilderung der zusätzlichen Belastung durch die Corona-Krise dient und zusätzlich zum Arbeitslohn gezahlt wird. Bayern hat zudem abweichende Reglungen für den Corona-Bonus beschlossen.
Käufer bestimmter Autos, die neben einem Verbrennermotor auch einen Elektroantrieb haben und per Stromkabel aufgeladen werden (Plug-in-Hybride), könnten ab 2022 nicht mehr in den Genuss der staatlichen Förderung kommen. Denn die vorgeschriebene elektrische Reichweite steigt von 40 auf 60 Kilometer.
Fahrkarten im Zug
Kurzentschlossene können bei der Deutschen Bahn seit 1. Januar 2022 keine Papierfahrkarten mehr im Zug beim Schaffner kaufen. Die Alternative: ein digitales Ticket, das bis zehn Minuten nach Abfahrt auf bahn.de oder per App gebucht werden kann.
Weitere Änderungen: Porto, Küken und Corona-Impfpflicht
Corona-Impfpflicht
Die Ampel-Koalition hat das Infektionsschutzgesetz erneut geändert: Dazu gehört eine Impfpflicht für das Personal in Gesundheitsberufen. Es sei ein "erster Schritt" zu einer möglichen allgemeinen Impfpflicht. Gelten soll die Impfpflicht ab Mitte März - aber nicht alle Berufe sind betroffen.
Die Deutsche Post hat angesichts steigender Löhne und Kosten zum 1. Januar höhere Portogebühren eingeführt. Für den Standardbrief werden nun 85 statt wie bisher 80 Cent und für eine Postkarte 70 statt 60 Cent fällig.
Kükentöten
Das millionenfache Kükentöten in der Legehennenhaltung hat 2022 ein Ende. Bisher wurden in deutschen Brütereien jährlich fast 45 Millionen männliche Küken getötet, da sie weder für die Eierproduktion noch als Masthühner nutzbar sind.
Schornsteine
Schornsteine müssen seit dem Jahresbeginn 2022 höher gebaut werden, um die Luft in der direkten Wohnumgebung weniger zu belasten. Ziel ist es, im Umfeld von Anlagen wie Pelletheizungen, Kachelöfen und Kaminen die Belastung mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen zu verringern. Die Verordnung ist am 1. Januar in Kraft getreten.
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