Camping am Gardasee wird zum Luxus: Deutsche Urlauber sind geschockt über explodierende Preise für Stellplätze, Restaurantbesuche und alltägliche Ausgaben.
Urlaub am Gardasee – das klang für Generationen deutscher Camper nach Sonne, Pizza und erschwinglichen Stellplätzen. Doch die Zeiten ändern sich, die Preise für Camping, Essen und Freizeitaktivitäten befinden sich auf einem Rekordhoch. Familien sehen sich mit Kosten von über 3300 Euro für zwei Wochen konfrontiert – und das ohne Anreise oder Spritkosten. Selbst eine Kugel Eis ist mit 2 Euro inzwischen doppelt so teuer wie noch vor ein paar Jahren.
In sozialen Netzwerken wird die Stimmung immer gereizter. Viele Urlauber vergleichen die Kosten mit anderen Regionen und entdecken Alternativen wie Slowenien oder die Ostsee für sich. Doch für Stammgäste bleibt der Gardasee ein emotionaler Ort, den sie nur ungern aufgeben wollen. Die Frage ist: Wie lange noch?
Camping-Schock am Gardasee: So teuer ist der Traumurlaub 2025
Ein aktuelles Beispiel ist eine Familie aus Augsburg, die dem Nachrichtenmagazin Focus ihren Ärger geschildert hat. Camper Robert Woods verbringt mit seiner Familie seit 13 Jahren die Sommerferien am Gardasee. Doch der diesjährige Aufenthalt in Lazise, einem charmanten Städtchen am Ostufer des Gewässers, bringen ihn an seine finanziellen Grenzen. Der Stellplatz für der Wohnwagen kostet inzwischen 1600 Euro für zwei Wochen – 200 Euro mehr als im Vorjahr. Zehn Jahre zuvor hätten für die Stellplatzkosten noch 500 Euro gereicht. "Langsam wird’s wild", kommentiert Woods die Entwicklung. Trotz der hohen Kosten schätzt die Familie die Atmosphäre ihres Lieblingsortes, doch die Preissteigerungen trüben die Urlaubsfreude der Gäste aus Bayern merklich.
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Die Restaurants in Lazise, berühmt für ihre ausgezeichnete Küche, sind für die Familie Woods inzwischen kaum noch erschwinglich. Ein einfaches Abendessen – eine Pizza, ein paar Pommes und Cola für die Jungs – schlägt mit stolzen 120 Euro zu Buche. In ihrer Heimat Augsburg würde dieselbe Mahlzeit lediglich 80 Euro kosten. "Darum gehen wir künftig nur noch einmal pro Woche essen", erklärt der Familienvater. Diese Sparmaßnahmen sind jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn die gestiegenen Preise machen sich in nahezu allen Lebensbereichen bemerkbar.
Auch bei alltäglichen Ausgaben spürt die Familie die Belastung. Eine Kugel Eis, die vor kurzem noch 1,50 Euro kostete, wird jetzt für 2 Euro verkauft. Das mag nach einer Kleinigkeit klingen, doch bei zwei Kindern, die täglich zweimal Eis wollen, summiert sich das in zwei Wochen auf 112 Euro. Bier, Pommes und Snacks wie Waffeleis haben ebenfalls deutlich zugelegt. Die Kosten für einen einzigen Tag Camping – inklusive Verpflegung, Getränke und der anteiligen Stellplatzmiete – belaufen sich auf rund 236 Euro. Am Ende des Urlaubs steht eine Gesamtsumme von 3300 Euro, die weder Anreise noch Spritkosten oder Mautgebühren umfasst.
"Ciao Gardasee"?: Preisentwicklung zwingt zur Suche nach Alternativen
Angesichts dieser Zahlen denkt die Familie laut dem Bericht über die Zukunft ihres Gardasee-Urlaubs nach. "Ich liebe diese Ecke hier wirklich sehr", betont Robert Woods, doch die Preisentwicklung könnte sie dazu zwingen, sich nach Alternativen umzusehen. Die Kinder wünschen sich zwar, auch im nächsten Jahr wiederzukommen, doch die Eltern sind unentschlossen. "Vielleicht müssen wir Ciao zum Gardasee sagen", überlegt Woods. Die Entscheidung, ob sie weiterhin am Gardasee campen oder sich von diesem langjährigen Urlaubsort verabschieden, bleibt vorerst offen.
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Interessant: Der Focus hat die vielen Reaktionen auf den Gardasee-Bericht in einem eigenen Artikel zusammengefasst, der die zunehmende Unzufriedenheit deutscher Urlauber mit den steigenden Preisen am Gardasee unterstreicht. Besonders Camping- und Restaurantkosten geraten in den Fokus der Kritik. Viele Leser empfinden die Preisentwicklung als überzogen und sprechen von "Abzocke", während andere die Aufregung als übertrieben abtun. Ein Leser kommentiert: "Die Freiheit beim Campen scheint teuer erkauft zu sein. Wenn schon der Stellplatz über 100 Euro kostet, muss man auch noch die Kosten für den Wohnwagen (nach der Gesamtnutzung im Jahr), den Spritmehrverbrauch und die Mautgebühren berücksichtigen. Der Gardasee scheint den Preisbogen überspannt zu haben."
Einer fängt an und alle anderen machen es nach, besonders bei der Geldvermehrung. Jeder will verdienen / gewinnen und am Ende der Kette zahlt der Bürger. Es ist wie eine kollektive Sucht geworden. Verwunderlich ist das nicht: Dieses Gesellschaftsystem schult die Menschen dahingehend und belohnt die Gierigen. In meiner ehemaligen Firma kamen fast regelmäßig Kontrolleure vom Regierungspräsidium, um zu kontrollieren was da läuft.