Schockierende Tat: Mutter erstickt neugeborene Zwillinge in Müllsäcken

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Gerichtsprozess - Totschlag an Neugeborenen
Vor dem Landgericht in Dessau-Roßlau ist eine Zwillingsmutter nach dem Tod ihrer Kinder verurteilt worden. (Archivbild)
Gerichtsprozess - Totschlag an Neugeborenen
Sebastian Willnow/dpa
Wittenberg: Neugeborene in Müllsäcken erstickt - Urteil gegen Mutter gefallen
Eine 30-Jährige aus Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ist vom Landgericht Dessau-Roßlau wegen Totschlags an ihren neugeborenen Zwillingen zu neun Jahren Haft verurteilt worden ...
Zwei Kinder tot - Vater unter Tatverdacht
Armin Weigel (dpa)

Eine junge Mutter aus Wittenberg tötete ihre Zwillinge direkt nach der Geburt. Jetzt steht das Urteil des Landgerichts Dessau-Roßlau fest.

Das grausame Schicksal zweier Neugeborener erschüttert Sachsen-Anhalt: Eine junge Mutter aus Wittenberg hat ihre Zwillinge unmittelbar nach der Geburt erstickt.

Die Angeklagte, die seit Jahren Crystal Meth konsumierte und ihre Schwangerschaft verheimlichte, wurde vom Landgericht Dessau-Roßlau zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. 

Update vom 18.12.2025: Zwillingstötung - Mutter aus Wittenberg zu 9 Jahren Haft verurteilt

Eine 30-Jährige aus Wittenberg ist vom Landgericht Dessau-Roßlau wegen Totschlags an ihren neugeborenen Zwillingen zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es nach einem Indizienprozess als erwiesen an, dass die Frau die beiden Mädchen unmittelbar nach der Geburt in ihrer Wohnung tötete.

Die Angeklagte hatte erklärt, sie könne sich an die Ereignisse nicht mehr erinnern. Die Schwangerschaft mit den Zwillingen hatte sie zuvor vor ihrem Umfeld verborgen.

Nach Überzeugung der Kammer steckte die Frau die Neugeborenen nach der Entbindung in Müllsäcke und legte diese anschließend in eine Badewanne. Dort erstickten die Kinder. Eine Obduktion ergab, dass die Zwillinge nach der Geburt lebensfähig waren.

Mutter konsumierte Crystal Meth und verheimlichte Schwangerschaft

Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatten eine Freiheitsstrafe von elf Jahren beantragt, die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Die 30-Jährige reagierte im Gerichtssaal äußerlich regungslos auf die Entscheidung.

Im Verlauf des Prozesses hatte die Frau angegeben, seit mehreren Jahren regelmäßig Crystal Meth zu konsumieren. Die Schwangerschaft mit den Zwillingen hatte sie sowohl vor ihrem persönlichen Umfeld als auch vor den Behörden geheim gehalten. Die 30-Jährige ist bereits Mutter von drei weiteren Kindern, von denen zwei bei ihr lebten.

Die toten Babys waren im November des vergangenen Jahres von der Polizei in der Wohnung der Frau entdeckt worden. Erst der Fund der Kinder hatte die Ermittlungen ausgelöst, die schließlich zu Anklage und Urteil führten.

Erstmeldung vom 19.11.2024: Polizei findet zwei tote Babys in Wohnung

Die Polizei findet in Sachsen-Anhalt zwei tote Säuglinge. Die Mutter steht im Fokus der Ermittlungen. Was bisher bekannt ist.

Eine Frau aus Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ist nach dem Fund ihrer toten Zwillingsbabys in Untersuchungshaft. Gegen die 29-Jährige wird wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes durch Unterlassen ermittelt, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Die toten Säuglinge seien am Montag entdeckt worden. Beamten fanden die Leichname nach dem Hinweis einer Zeugin am Abend in der Wohnung der Beschuldigten, hieß es.

Die Ermittler setzen ihre Untersuchungen zu den Hintergründen des Todes der beiden Zwillingsbabys in Wittenberg fort. Auf Nachfrage äußerte sich laut dpa eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau: Die Ermittlungen würden ihr zufolge andauern. Sie gab keine weiteren Details preis, etwa darüber, ob und wie sich die 29-jährige mutmaßliche Mutter bereits geäußert hat oder ob sie schon zuvor Kinder geboren hatte.

Zwillingsmädchen waren lebensfähig - Richter ordnet Untersuchungshaft an

Einige Stunden vor dem Fund der zwei Leichname sei die 29-Jährige durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus eingeliefert worden, weil sie dringende medizinische Hilfe genötigt habe. Dort sei festgestellt worden, dass sie zuvor schwanger war und die Schwangerschaft bereits weit fortgeschritten war. 

Am Dienstag erfolgten erste Ermittlungen zur Todesursache. Die Leichname wurden in Halle untersucht. "Die rechtsmedizinische Untersuchung ergab, dass die beiden Zwillingsmädchen zum Zeitpunkt der Geburt lebensfähig waren."

Die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau stellte am Dienstag Haftantrag gegen die 29-Jährige, hieß es. Sie sei beim zuständigen Haftrichter am Amtsgericht Wittenberg vorgeführt worden, dieser habe Untersuchungshaft angeordnet. Die Mutter, laut Polizei eine Deutsche, wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Lutherstadt Wittenberg liegt im Osten von Sachsen-Anhalt und hat rund 48.000 Einwohner. sl/red/dpa