Seit 1995 existierte das Programm auf Rechnern mit Windows - jetzt zieht Microsoft die Reißleine. Aber es gibt Alternativen.
Das Textverarbeitungsprogramm WordPad wird nach 28 Jahren eingestellt. Microsoft kündigte an, dass der "kleine Bruder" von Microsoft Word künftig keine Updates mehr erhält. Laut dem Unternehmen soll das Programm mit einem zukünftigen Windows-Update komplett aus dem Betriebssystem verschwinden.
In einer Liste hat das Unternehmen offengelegt, welche Komponenten von Windows künftig nicht mehr unterstützt oder aus zukünftigen Versionen des Systems verschwinden werden. Auf dieser Liste findet sich auch der Hinweis: "WordPad wird nicht mehr aktualisiert und wird in einer zukünftigen Version von Windows entfernt werden. Wir empfehlen Microsoft Word für Rich-Text-Dokumente wie .doc und .rtf und Windows Notepad für reine Textdokumente wie .txt."
Microsoft stellt WordPad ein - so lassen sich die Dateien trotzdem öffnen
Bereits 2020 hatten Nutzer von Windows die Möglichkeit, die WordPad auf Wunsch zu deinstallieren. Gleichzeitig empfahl Microsoft den Umstieg auf die kostenfreie Webversion von Word, indem entsprechende Hinweise direkt in WordPad eingeblendet wurden. Mit dem neuen Update Windows 11 24H2 kam nun das endgültige Aus für WordPad, nachdem es zuvor Probleme mit den Windows11-Versionen 23H2 und 11 22H2 gegeben hatte. Neben dem Office-Paket von Microsoft lassen sich die .doc. und .rtf auch mit Google-Docs oder freien Office-Alternativen wie Libreoffice nutzen, wodurch die teuren Lizenzen der Office-Pakete gespart werden können.
Wie PC-Welt berichtet, ist es alternativ mit den passenden Dateien aus einer älteren Windows-Version vor 24H2 auch möglich, WordPad zurückzubringen. Demnach soll der Ordner für Wordpad in 24H2 immer noch vorhanden sein, allerdings ohne die wordpad.exe.
Das Programm erschien 1995 mit Windows 95 und hat ähnlichen Kultstatus wie Paint. Auch die 1985 Grafiksoftware sollte bereits mehrmals aus der Windows-Datenbank verschwinden. Dazu kam es allerdings nie. Nachdem Microsoft das Programm 2017 für veraltet erklärt hatte, wurden mit dem Mai 2019 Update (19H1) neue Funktionen hinzugefügt und die zuvor geplante Verschiebung der App in den Microsoft Store verworfen.