Polizei Oberfranken warnt: Mit diesen Maschen wird aktuell online abgezockt

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Immer wieder fallen Menschen im Netz Betrügern zum Opfer. Die Täter sind raffiniert und der finanzielle Schaden groß.

Das Polizeipräsidium Oberfranken warnt im Rahmen des European Cybersecurity Months (ECSM) vor Betrug im Internet. Dabei würden die Täter nur selten die Technik manipulieren, teilte die Polizei mit. Stattdessen würden sie auf psychologische Tricks wie Zeitdruck, angebliche Gewinne oder auffällig niedrige Preise setzen. Das zeigten die aktuellen Methoden, mit denen Betrüger in dem Regierungsbezirk im Oktober 2025 bereits erfolgreich waren. 

Demnach gebe es im Netz gefälschte Shops und betrügerische Verkaufsplattformen. So bestellte ein 37-jähriger Mann aus Zapfendorf (Kreis Bamberg) einem vermeintlich seriösen Onlineshop eine Kettensäge. Geliefert wurde ihm jedoch nur eine billige Lichterkette. Der Schaden: rund 150 Euro. Die Ermittlungen gegen den Betreiber des Shops laufen.

Betrug im Internet - Vorsicht nicht nur auf Kleinanzeigen-Plattformen

Auch Kleinanzeigen-Plattformen sind ein beliebtes Ziel. Eine 35-jährige Frau aus Köditz wollte ein Dirndl verkaufen. Der angebliche Käufer behauptete, bereits gezahlt zu haben, und forderte eine "Authentifizierung". Über einen Link gelangte die Frau auf eine gefälschte PayPal-Seite. Dort gab sie ihre Zugangsdaten ein. Kurz darauf buchten die Täter 950 Euro von ihrem Konto ab. Häufig verlangen Betrüger zusätzlich Kontakt zu einem angeblichen "Kleinanzeigen-Callcenter", um noch mehr Geld zu ergaunern. Die Verbraucherzentrale NRW warnt zudem, dass der Online-Käuferschutz bei Zahlungsdienstleistern wie PayPal oft nutzlos ist.

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Einer anderen Methode fiel ein 65-Jähriger zum Opfer. Der Burgebracher habe eine SMS "von der Bank" erhalten, so die Polizei. Darin wurde behauptet, das TAN-Verfahren müsse aktualisiert werden. Über einen Link gab er seine Daten ein. Die Täter versuchten daraufhin, 75.000 Euro abzubuchen. Der tatsächliche Schaden belief sich auf etwa 1000 Euro.

Eine neue Betrugsmasche ist der sogenannte Aufgaben-Betrug. Ein 35-jähriger Mann aus Pegnitz wurde über einen Messenger kontaktiert. Ihm wurde angeboten, gegen Bezahlung täglich Aufgaben zu erledigen, etwa Likes für Social-Media-Beiträge oder bei YouTube zu vergeben. Später sollte er Geldbeträge über sein Bankkonto weiterleiten – ein typisches Geldwäsche-Vorgehen. Der Mann verlor dabei über 2.500 Euro und muss sich nun selbst wegen Geldwäsche verantworten.

Fast 50 Millionen Euro Schaden durch Betrug im Internet

Ein 46-jähriger Coburger wurde Opfer von Betrügern, die "Investment-Trading" anboten. Über eine gefälschte App verfolgte er vermeintliche Gewinne, während ihm tatsächlich mehr als 5.000 Euro abhandenkamen.

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Auch Firmen werden Ziel von Betrügern: Ein 63-jähriger Angestellter aus Münchberg erhielt eine im Firmenpostfach eine E-Mail "vom Chef" mit der Aufforderung, 15.000 Euro zu überweisen. Der Mitarbeiter erkannte den Betrug rechtzeitig und verhinderte so den Schaden.

In Bayern wurden laut Kriminalstatistik 2024 über 44.000 Fälle unter dem Thema "Internet als Tatmittel" registriert (2023: 47.362; 2022: 45.065), der finanzielle Schaden betrug fast 49 Millionen Euro (2023: 48,6 Mio. Euro; 2022: 44,7 Mio. Euro). Polizeipräsident Armin Schmelzer erklärte: "Unser Ziel ist nicht Angst, sondern Aufmerksamkeit. Gesundes Misstrauen im Netz nimmt Betrügern häufig die Angriffsfläche." Die wichtigste Regel der Polizei lautet: Sei im Netz misstrauischer – und denke nach, bevor du klickst.

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Vorschaubild: © Christin Klose/dpa