Stromfresser WLAN-Router: Verbraucherzentrale gibt Spar-Tipps

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WLAN-Router brauchen mehr Strom als man denkt. Mit fünf einfachen Einstellungen kannst du Energie und Geld sparen - ohne Einbußen bei der Internetgeschwindigkeit.

Heutzutage steht in fast jedem Haus ein WLAN-Router. Doch vielen Nutzer ist nicht klar, wie viel Strom das kleine Gerät verbraucht. Denn Router sind dauerhaft aktiv, das heißt: Auch wenn gerade keine Daten übertragen werden, verbraucht das Gerät Strom.

Der Stromverbrauch eines WLAN-Routers ist für durchschnittliche Verbraucher schwer einzuschätzen. Anders als bei anderen Haushaltsgeräten, gibt es kein Energielabel, an dem man sich orientieren kann. Laut der Verbraucherzentrale kann ein handelsüblicher Router im Jahr bis zu 100 Kilowattstunden verbrauchen. "Das entspricht dem Strombedarf eines kleinen Kühlschranks", erklärt Energieexpertin Gerhild Loer von der Verbraucherzentrale NRW. Auf das Jahr gerechnet kostet das Verbraucher zwischen 35 und 40 Euro.

Stromkosten sparen: So optimierst du deinen WLAN-Router

Der genaue Energieverbrauch des Geräts hängt von Modell, Nutzung und den Einstellungen ab. Die Verbraucherzentrale rät: Wer Strom sparen will, sollte sein Nutzungsverhalten kennen und den Router darauf einstellen. Das sind die besten Maßnahmen, um den Stromverbrauch deines WLAN-Routers zu senken:

  1. Router richtig platzieren
  2. Unnötige Funktionen des Routers deaktivieren
  3. Zeitschaltung für WLAN nutzen
  4. Eco-Modus oder Leistungsprofile nutzen
  5. Firmware aktuell halten

Router richtig platzieren

Wenn dein Router immer auf maximaler Sendeleistung arbeiten muss, verbraucht er mehr Strom. Um das zu vermeiden, solltest du einen zentralen Platz wählen, im Idealfall sogar leicht erhöht. So kann das WLAN-Signal alle Räume gut erreichen - du sparst also nicht nur Energie, sondern verbesserst deine WLAN-Qualität.

Unnötige Funktionen deaktivieren

Moderne Router haben viele Zusatzfunktionen, die zwar praktisch sind, aber den Stromverbrauch erhöhen. Teilweise passiert das sogar, wenn du die Optionen gar nicht nutzt. Daher solltest du in den Einstellungen deines Routers prüfen, was du wirklich brauchst. Dazu zählen unter anderem:

  • WPS-Taste
  • dauerleuchtende LEDs
  • Gastnetzwerke
  • ungenutzte Frequenzbänder, z.B. 5-GHz-WLAN
  • DECT-Funktion

Je nach Router können die Funktionen variieren. Um die Einstellungen zu verändern, musst du die Benutzeroberfläche des Geräts aufrufen. Das funktioniert in der Regel über eine Webadresse, die du in den Internetbrowser eingibst. Bei der FritzBox musst du zum Beispiel "http://fritz.box" eingeben.

 Wichtig: Wie sinnvoll es ist, bestimmte Funktionen auszuschalten, hängt stark von deinem Nutzungsverhalten ab. Wenn du zum Beispiel nur wenige Endgeräte mit WLAN gleichzeitig nutzt, kannst du 5-GHz-WLAN getrost ausstellen. In diesem Fall braucht es oft nur eine aktive Frequenz, so die Experten der Verbraucherzentrale. Die Internetgeschwindigkeit leidet darunter nicht.

Andere Funktionen hängen von den räumlichen Verhältnissen ab. So wird in Onlineforen oft empfohlen, die Sendeleistung des Routers in den Einstellungen zu reduzieren, um Strom zu sparen. Das klappt aber nur, wenn sich alle Endgeräte in der Nähe des Routers befinden. Sonst bewirkt dieser Ratschlag eher das Gegenteil. Das WLAN-Signal wird schlechter für weiter entfernte Geräte und der Router muss länger senden, um sie zu erreichen. Das verbraucht im Endeffekt sogar mehr Strom.

Zeitschaltung für WLAN nutzen

Die meisten Router verfügen über eine Zeitschaltfunktion. Damit kannst du das WLAN nachts oder, wenn niemand zu Hause ist, automatisch abstellen lassen. Das spart Strom ein und du musst nicht selbst daran denken. In den Einstellungen kannst du die genaue Zeitspanne oder Zeitprofile für Werktage und Wochenenden festlegen. 

Wenn du Smart-Home-Geräte nutzt, ist diese Option jedoch nicht empfehlenswert. Ohne dauerhafte Internetverbindung funktionieren diese nicht. Du solltest zudem darauf achten, wann dein Router Updates macht. Bei den meisten Routern sind ab Werk automatische Updates aktiviert. Ist neue Software verfügbar, wird diese über Nacht aufgespielt - ist das WLAN jedoch ausgeschaltet, kann es zu Synchronisierungsproblemen kommen. Für die Auto-Updates kannst du aber ebenfalls eine feste Uhrzeit einstellen.

In jedem Fall solltest du vermeiden, den Router jede Nacht komplett abzuschalten. Auf Dauer kann das der Leistung schaden und die Stromkosten steigern. Wenn du über einen längeren Zeitraum nicht daheim bist, kann es dagegen gut sein, den Router vollständig vom Netz zu nehmen.

Eco-Modus oder Leistungsprofile verwenden

Moderne WLAN-Router verfügen über adaptive Leistungsmodi. Je nach Hersteller kann der Name variieren, z.B. Eco-Modus, Green Mode oder Energiespar-Modus. Das Gerät reduziert dadurch automatisch die Sendeleistung, wenn wenig Datenverkehr herrscht. Du kannst teils auch eigene Profile anlegen, um Modi zu mischen. Beispielsweise ein ausgewogener Modus tagsüber und Energiespar-Modus in der Nacht. So verbraucht der Router nicht unnötig Strom.

Firmware aktuell halten

Regelmäßige Updates werden oft unterschätzt-

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