Für die Kleidermotte ist der Tisch gedeckt: Die Wollpullover sind im Schrank verstaut. Gift in Form von Mottenkugeln ist verboten, aber es gibt andere wirksame Strategien gegen Motten.
Es ist wieder so weit: Du schiebst deine dicken Pullover in die hintere Ecke im Kleiderschrank, wo sie bis zur nächsten Herbst-Winter-Saison bleiben. Damit ist der Tisch gedeckt für das Festessen der Kleidermotte (Wissenschaftlicher Name: Tineola bisselliella). Genauer gesagt sind es die Larven, die sich über Kleidungsstücke, Decken, Teppiche und ähnliches aus Wolle hermachen. Das Ergebnis, das der Motten-Nachwuchs mit seinem Festmahl erreicht, ist schrecklich: viele kleine Fraßlöcher im Pullover aus teurer Schur-, Merino- oder Alpakawolle oder auf dem Teppich kahle Stellen. Was kannst du gegen den Mottenbefall tun? Einiges, wie das Bundesumweltamt und die Verbraucherzentrale NRW erläutern.
Pflanzliche Düfte statt Mottenkugeln
Wichtig ist, dass du sofort etwas bei den ersten Anzeichen für Mottenbefall unternimmst. Umherfliegende Motten kannst du nicht einfach ignorieren. Die Älteren denken vielleicht zuerst an Mottenkugeln. Die Zeit dieser chemischen Keule, die viel gesundheitsschädliches und umweltgefährliches Naphthalin enthielt, sind allerdings vorbei.
Motten und Käfer lassen sich laut Umweltbundesamt gut durch pflanzliche Düfte wie Lorbeerblätter, Lavendel, Nelken, Zedernholz, Pfefferminze, Patchuli oder Thuja (ätherisches Öl vom Lebensbaum) abschrecken. Duftsäckchen, in denen die Düfte stecken, sind etwa alle drei Monate zu erneuern. Zedernholzklötzchen solltest du regelmäßig mit Schmirgelpapier aufrauen, damit die Wirkung nicht nachlässt. Ein vollkommener Schutz gegen zufliegende Motten sind diese Präparate allerdings nicht. Liegt der Befall bereits vor, helfen die ätherischen Öle kaum.
Viele der früher als Naturprodukte zum Abweisen von Motten angebotenen Mittel seien dagegen wirkungslos, wie das Bundesumweltamt feststellt. Dazu gehören z.B. Angelikawurzel, Eukalyptusblätter, Cayenne-Pfeffer, schwarzer Pfeffer oder Quassiaholz.
Schlupfwespen kontra Kleidermotten
Eine gute Methode ist es, die Motten erst gar nicht in die Wohnung zu lassen. Fliegen- oder Moskitonetze an Fenstern und Balkontüren verhindern das Hereinfliegen von Motten (und natürlich ebenso von anderen lästigen Insekten) in die Wohnung und damit auch die Eiablage von Mottenweibchen auf Textilien. Kleidermotten mögen folgende Dinge überhaupt nicht: synthetische und pflanzliche Fasern, Sonnenlicht, Lavendel und Zedernduft, Essig, Kälte und große Hitze. Aus dieser Erkenntnis lassen sich weitere Strategien ableiten.
Zusätzlich zur Nutzung von Moskitonetzen an den Fenstern und Duftsäckchen im Schrank ist die Reinigung des Kleiderschranks mit Essigwasser ein probates Mittel. Die Kleidung zu waschen und möglichst in der Sonne zu trocknen, ein weiteres. Trickreiche Zeitgenoss*innen nehmen den Föhn zur Hilfe und erhitzen damit Fugen und andere schlecht zugängliche Stellen. Aber Vorsicht, der Föhn darf dabei nicht zu heiße Luft pusten.