In unserer Kindheit bekommen wir einige Mythen aufgetischt, die zwar hängenbleiben, an denen jedoch nichts dran ist. So wie beispielsweise der Irrglaube vom wachsenden Baum im Bauch.
- Die Magensäure verhindert ein Keimen der Kerne
- Auch Kaugummis kannst du problemlos herunterschlucken
- Diese Kindheitsmythen stimmen nicht
Es hört sich tatsächlich nach einer echten Horror-Geschichte an: Verschlucken wir einen Kern, beispielsweise von einem Apfel oder einer Kirsche, dann, so haben es zumindest viele Eltern gesagt, wächst im Bauch ein Baum. Doch was ist an diesem Mythos wirklich dran und welche weiteren Kindheitsmythen gibt es? Wir gehen dem Ganzen auf den Grund.
Aus verschluckten Kernen wächst kein Baum
Sicherlich haben sich die meisten in ihrer Kindheit irgendwann die Frage gestellt, ob tatsächlich ein Obstbaum im Magen wachsen kann, wenn wir die Kerne mitessen oder herunterschlucken. Doch wie bereits zu erwarten, ist dieser Mythos falsch: Natürlich wachsen keine Äste oder Baumstämme aus unserem Körper heraus. Das liegt daran, dass die Verdauung bereits im Mund beginnt.
Der Speichel bricht die Nahrung auf, und der Verdauungsprozess setzt sich im Magen fort. Die Magensäure sorgt dafür, dass sowohl Obst als auch Gemüse nicht keimen können. Darüber hinaus benötigen Pflanzen, andere Temperaturen, Nährstoffe, Wasser sowie Licht, um wachsen zu können. All diese Dinge haben sie im Magen nicht. Die Kerne werden also bereits im Magen zersetzt, und selbst wenn das nicht geschieht, haben sie nicht die Bedingungen, um wachsen zu können. Alles, was wir essen, wird nach etwa zwei bis vier Tagen wieder ausgeschieden. Der Mythos entstand vermutlich aus der Idee, Kindern mitzuteilen, dass sie vorsichtig sein sollten, was sie essen.
Bei den meisten Früchten kannst du die Kerne also problemlos mitessen: Dazu gehören Wassermelonen, Trauben, Zitronen, Erdbeeren, Kiwis oder exotische Sorten wie Maracuja, Papaya und Feige. Kerne von Steinobst, wie bei Aprikosen, Kirschen, Pflaumen oder Pfirsichen sind dagegen tatsächlich ungesund, da sie Amygdalin enthalten. Dieser Stoff wird im Körper in Blausäure umgewandelt, bei größeren Mengen drohen sogar Vergiftungen. Allerdings sind die Kerne so groß, dass du sie eigentlich nicht unabsichtlich mitessen kannst.
Der Mythos vom Kaugummi im Magen
Ein weiterer ähnlicher Mythos ist der vom Kaugummi im Magen. Angeblich soll sich der Magen dadurch verkleben und teilweise wird sogar behauptet, dass der Kaugummi sieben Jahre lang im Magen bleibt. Doch auch das kann getrost als Märchen abgestempelt werden, denn jeder Kaugummi verlässt den Körper auch wieder auf natürliche Art und Weise.
Die Magenschleimhaut ist so feucht und glitschig, dass ein Kaugummi nicht an der Magenwand kleben bleiben kann. Wenn du massenhaft Kaugummis schluckst, dann kann sich im Magen tatsächlich eine Verklumpung von unverdaulichen Materialien bilden. Doch dafür müsstest du direkt hintereinander eine große Menge einnehmen. Darüber hinaus bestehen Kaugummis zu einem Großteil aus verdaulichen Stoffen, wie Aromen, Zucker und Farbstoffen, die vom Körper aufgenommen werden. Ein Kaugummi wird also auch nicht komplett unverdaut wieder ausgeschieden.