Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zeigen es – das Rentenniveau sinkt.
Der finanzielle Rahmen im Ruhestand ist für viele Senioren ziemlich klein. Wie jetzt neue Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zeigen, wird es in Zukunft wohl nicht besser. Das Niveau der Renten sinkt.
Passend dazu kommen mahnende Worte von Rainer Dulger, Präsident des Arbeitsgeberverbandes BDA. Für ihn sind die "fetten Jahre vorbei". Und auch bei der Tafel Deutschland bekommt inFranken.de auf Nachfrage durchaus alarmierende Zahlen geliefert. Immer mehr Rentner suchen bundesweit die Einrichtungen auf – droht eine Rente in Armut?
Zahlen des Bundesarbeitsministeriums: Neurentner bekommen weniger Geld
Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet, hatte die Linksfraktion im Bundestag eine Anfrage zur Rente in Deutschland an das Bundesarbeitsministerium gestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass Senioren, die jetzt in die Rente gehen, im Durchschnitt mit ihren Bezügen schlechter abschneiden, als Rentner, die schon länger Geld aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten.
Die Antwort des Ministeriums, zeigt laut RND-Bericht klar, dass "Rentner, die im Jahr 2022 in Deutschland in die Rente gegangen sind, im Durchschnitt 1084 Euro im Monat erhielten und damit 15 Euro weniger als Seniorinnen und Senioren, die schon davor im Rentenbezug waren". Schon jetzt liegt dabei die Rente in vielen Städten nicht mehr über der Grundsicherung, wie inFranken.de bereits berichtet hat. Ein weiteres Absinken es Rentenniveaus hätte damit große Auswirkungen für zahlreiche Senioren.
Kritik vom Fraktionschef der Linken – Zustand der Renten "bedenklich"
Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken im Bundestag, wird gegenüber dem RedaktionsNetzwerk sehr deutlich. Er hält den Zustand der gesetzlichen Rente für „sehr bedenklich“: "Wenn Neurentner weniger Geld in der Tasche haben als Bestandsrentner, ist das eine fatale Entwicklung."
Wenn Neurentner weniger Geld in der Tasche haben als Bestandsrentner, ist das eine fatale Entwicklung.
Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken im Bundestag
Stabile und sichere Renten kann Bartsch nicht erkennen. Laut dem Linken-Politiker kämen schlechte Löhne und prekäre Arbeit, insbesondere im Osten der 1990er-Jahre, immer mehr in der Rente an und zögen das Niveau nach unten.
Renten-Reform gefordert – Umfrage zeigt Unzufriedenheit mit der Regierung
Dem RND-Bericht zufolge fordert Dietmar Bartsch eine große Veränderung im System: "Wir brauchen eine große Rentenreform und eine Lohnoffensive in Deutschland." Für ihn wäre es eine Möglichkeit einen Inflationsausgleich zu schaffen – die Renten um 10 Prozent und den Mindestlohn auf 14 Euro erhöhen.
Die Bundesregierung hat zuletzt die Experten-Kommission "Fokusgruppe private Altersvorsorge" eingesetzt, um Lösungen zu finden. Erste Pläne gibt es schon. So könnte das Aus der Riester-Rente folgen.