Durch die seitliche Einkerbung können die Betroffenen die Karte richtig nutzen und sind nicht auf fremde Hilfe angewiesen. Aber auch für Menschen ohne Beeinträchtigung des Sehvermögens ist die Kerbe ein praktisches Feature, um bei Dunkelheit oder schlechten Lichtverhältnissen Bankgeschäfte am Automaten zu erledigen.
Welche Funktionen hat eine Girocard?
Die Zahlung mit der Girocard wird immer bedeutender, weil Zahlungsvorgänge zunehmend bargeldlos abgewickelt werden. Außerdem ist dieses Verfahren unkompliziert, weil das Abzählen von Scheinen oder Münzen entfällt. Die Girocard hat die Funktion einer Debitkarte. Bei dieser Kartenart wird die Zahlung nach dem Einkaufen oder dem Geldabheben am Bankautomaten sofort vom Konto abgebucht, das heißt, du kannst jede Belastung zeitnah auf dem Auszug sehen. Steckst du an der Kasse deine Karte in das Lesegerät, musst du zumeist entweder eine PIN eintippen oder den Kauf mit deiner Unterschrift bestätigen. Beim PIN-Verfahren wird vom System der Bank geprüft, ob dein Konto ausreichend gedeckt ist. Musst du den Beleg unterschreiben, erhält der Händler deine Kontodaten von der Bank mitgeteilt. Danach wird der Betrag per Lastschrift eingezogen. Dies kann mehrere Tage dauern. Bei Kleinbeträgen unter 50 Euro ist in der Regel weder die Eingabe der PIN noch eine Unterschrift notwendig. Siehst du an der Kasse ein Wellensymbol, kannst du auch kontaktlos bezahlen, indem du die Karte an das Lesegerät hältst.
Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten. Mithilfe der auf dem Chip befindlichen V-Pay-Funktion kannst du mit der deutschen Girocard im Ausland Geld abheben oder in Geschäften einkaufen. Dieses Verfahren wird von Visa angeboten. Weil die Daten auf dem Chip und nicht auf dem Magnetstreifen abgespeichert sind, können sie von Kriminellen nicht abgegriffen werden. Auch bei dieser Variante wird die Belastung zeitnah entsprechend dem verfügbaren Guthaben oder möglicher Überziehungen ausgeführt. Geschäfte und Banken, die diese Funktion akzeptieren, haben ein entsprechendes Symbol angebracht.
Manche Karten haben noch eine zusätzliche Kreditkartenfunktion. Grundsätzlich wird dieser Kartentyp ganz anders verwendet, denn die Zahlung erfolgt erst später. In der Regel wird der Betrag, der sich bis dahin angesammelt hat, mit einer sogenannten "Sammelabbuchung" abgebucht. Alternativ wird von immer mehr Banken eine Verknüpfung angeboten, die es ermöglicht, dass du über die Girocard unkompliziert mit deinem Handy bezahlen kannst. Hierzu musst du die Pay-App des jeweiligen Geldinstituts herunterladen. Danach genügt es, das Handy auf das Lesegerät zu legen.
Was musst du beachten?
Allerdings funktionieren Girokarten nicht immer. Das liegt daran, dass das Lesegerät im Geschäft von einem Anbieter stammt, der nicht mit dem Girokarten-Dienstleister kooperiert. Das betrifft Lesegeräte von Flatpay, Orderbird oder Zettle, denn diese nutzen die Systeme von Mastercard und Visa. Bei Geräten von SumUp wird seit August 2025 die Akzeptanz von Girokarten verbessert. Hast du dein Konto bei einer Sparkasse, Volksbank oder der Sparda-Bank, verfügst du häufig über eine Kombination aus Giropay- und Kreditkarte. Die Variante vereinfacht die Zahlung im Internet oder in Geschäften. Das ist deshalb wichtig, da immer mehr Behörden Kartenzahlung verlangen.
Mit der Girocard kannst du immer öfter im Internet bezahlen. Hierzu sorgen mehrere Zahlenkombinationen auf der Rückseite für größtmögliche Sicherheit, beispielsweise die Kartennummer mit 16 Stellen, das Ablaufdatum sowie die Prüfziffer mit 3 Ziffern. Einkäufe und Abbuchungen sind in der Regel nur in der Höhe des eventuellen Tages- und Wochenlimits möglich. Zudem können bei der Nutzung von Giro- und Kreditkarten Gebühren in unterschiedlicher Höhe anfallen. Die genauen Kosten variieren von Geldinstitut zu Geldinstitut. Achtung: Verwechsle diese Kosten nicht mit den Kontoführungsgebühren, die viele Banken erheben.
Normalerweise bekommst du vor dem aufgedruckten Ablaufdatum eine neue Karte von deiner Bank zugeschickt. Ab und zu wird dir in einem separaten Brief eine andere Geheimzahl mitgeteilt. Diese solltest du dir merken und die Benachrichtigung rasch vernichten. Teile die PIN keiner weiteren Person mit und notiere sie nicht auf einem Zettel, den du in der Geldbörse aufbewahrst. Schreibe die Geheimzahl auch nicht direkt auf die Karte. Bei einem Diebstahl oder Verlust musst du die Karte sofort sperren lassen, damit dir kein Schaden entsteht. Informiere umgehend deine Bank oder wähle die zentrale Notrufnummer 116 116. Dieser Service ist in Deutschland kostenlos. Prüfe zusätzlich deine Auszüge, um bei Ungereimtheiten sofort reagieren zu können.
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