Rente sichern: Fehlen dir Beitragsjahre? – Dann solltest du jetzt handeln

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Die Bedeutung der Beitragsjahre in der deutschen Rentenversicherung wird oft unterschätzt. Fehlende Jahre können jedoch den Rentenanspruch erheblich beeinflussen, wenn sie nicht rechtzeitig gemeldet werden.

Bei gesetzlicher Rente spielt die Anzahl der Beitragsjahre eine entscheidende Rolle. Doch was ist zu tun, wenn du zu wenig Beitragsjahre hast, aber in Rente gehen möchtest?

Warum fehlt erforderliche Wartezeit?

Ob Regelaltersrente, Rente für langjährig Versicherte oder Rente für besonders langjährig Versicherte: Für jede dieser Rentenformen, müssen bestimmte Beitragsjahre geleistet sein. Kommt es zu Lücken oder fehlt Wartezeit, dann solltest du Schritte ergreifen, um deine Ansprüche zu sichern.

Es gibt verschiedene Gründe, warum du die geforderte Mindestversicherungszeit nicht erreichst. Manchmal haben Versicherte eine Zeit lang in einem Job ohne Pflichtbeiträge gearbeitet oder waren selbstständig und haben somit gar nicht oder nur sehr unregelmäßig eingezahlt. Auch längere Phasen ohne Beschäftigung, beispielsweise durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Familienverantwortung können zu fehlenden Beitragsmonaten führen, wenn sie nicht anerkannt oder gemeldet wurden.

Für eine Regelaltersrente benötigst du grundsätzlich fünf Beitragsjahre. Für eine Rente wegen voller Erwerbsminderung kann eine Wartezeit von bis zu 20 Jahren erforderlich sein, sofern die Erwerbsminderung in jungen Jahren aufgetreten ist. Wer früher in Rente gehen möchte, der kann das ab 35 Beitragsjahren machen, jedoch mit Abzügen. Die volle Rente erhältst du nach 45 Beitragsjahren. Fehlen dir wichtige Jahre, dann wirkt sich das auf die Höhe der Rente aus oder kann im schlimmsten Fall den Rentenbezug sogar ganz verhindern. Daher ist es wichtig, im Laufe des Lebens immer wieder zu prüfen, wie viele anrechnungsfähige Zeiten dein Rentenkonto bereits aufweist und wo sich noch Lücken befinden.

Welche Beitragszeiten werden anerkannt?

Deine Beitragsjahre setzen sich aus verschiedenen rentenrelevanten Zeiten zusammen. Zunächst zählen alle Phasen, in denen du in einem Angestelltenverhältnis gearbeitet hast und somit Pflichtbeiträge in die Rentenversicherung eingezahlt wurden. Auch Zeiten in einem Minijob werden angerechnet, sofern du dich nicht von der Rentenversicherungspflicht hast befreien lassen. Sie gelten ebenso als vollwertige Beitragsmonate.

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Neben den Pflichtbeiträgen gibt es noch weitere Zeiten, die mit einfließen: Beispielsweise freiwillige Einzahlungen als Selbstständiger oder Freiberufler, Zeiten für die Kindererziehung (für die ersten zweieinhalb oder drei Lebensjahre, je nach Geburtsjahr des Kindes), Zeiten, in denen du Angehörige gepflegt hast sowie Phasen, in denen Krankengeld oder Arbeitslosengeld bezogen wurde (unter bestimmten Voraussetzungen).

Darüber hinaus gibt es Anrechnungszeiten für Schule, Studium oder ein freiwilliges soziales Jahr. Vor allem bei längerem Berufsunterbrechungen lohnt es sich, den Versicherungsverlauf mit der Deutschen Rentenversicherung durchzugeben, du kannst so feststellen, ob bestimmte Zeiträume bislang fehlen.

Lassen sich fehlende Jahre ausgleichen?

Steht fest, dass du tatsächlich zu wenig Beitragsjahre für deine gewünschte Rentenart hast, dann gilt es zügig zu handeln. Prüfe zunächst deinen Versicherungsverlauf: Lassen sich nicht erfasste Zeiten für Kindererziehung, Pflege oder Ausbildung nachtragen?

Auch die Nachzahlung freiwilliger Beiträge kann sich lohnen, vor allem, wenn du knapp an den geforderten 35 oder 45 Jahren liegst. So kannst du hinten raus Abschläge vermeiden oder reduzieren. Auch wer zeitweise selbstständig tätig war und sich damals nicht gesetzlich versichert hat, kann nachträglich Lücken füllen.

Ein weiterer Ansatz ist es, den Rentenbeginn strategisch zu planen: Eventuell ist es sinnvoll, einige Monate länger zu arbeiten, um die Wartezeit für eine abschlagsfreie oder gekürzte Rente zu erfüllen. Falls du gesundheitlich fit bist, kannst du zusätzlich in Teilzeit weiter arbeiten und weitere Monate sammeln. Nutze die kostenlose Rentenberatung der Deutschen Rentenversicherung, um einen individuell passenden Fahrplan zu erstellen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

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