Abschlagsfrei in Rente: Was du unbedingt zur "Rente mit 63" wissen solltest

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Die Altersrente ab 63 Jahren ist nicht mehr so einfach zu erreichen wie früher, was zahlreiche Arbeitnehmer betrifft. Der Artikel erklärt, welche Maßnahmen dennoch getroffen werden können, um frühzeitig und ohne finanzielle Verluste in den Ruhestand zu gelangen.

Nach 45 Jahren Arbeit will der Großteil der arbeitenden Bevölkerung endlich in den wohl verdienten Ruhestand gehen. Die Realität sieht leider anders aus: Regelungen, Wartezeiten und Abschläge machen es Rentnern schwer. Nur unter bestimmten Bedingungen kannst du nach 45 Beitragsjahren in Rente gehen.

Es gibt zwei Wege, um mit dieser Herausforderung umzugehen: die Abschläge hinnehmen oder die Wartezeit mit einem Mini- oder Teilzeitjob überbrücken. Das generelle Renten-Eintrittsalter wurde erneut nach oben gesetzt, was selbstredend Folgen für zahlreiche Arbeitnehmer hat. Hinzu kommt: Wegen gestiegener Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeiträge müssen Rentner ab März 2025 mit weniger Geld rechnen

Warum funktioniert die "Rente mit 63" nicht mehr?

Die "Rente mit 63" war mal eine beliebte Möglichkeit, um vorzeitig abschlagsfrei in Rente zu gehen. Doch seitdem das Rentenalter schrittweise angehoben wird, ist diese Option nur stark eingeschränkt nutzbar. Aktuell ist es so, dass du als Versicherter mit 45 Beitragsjahren erst mit 64 Jahren und einem Monat ohne Abschläge in Rente gehen kannst.

Das Problem liegt dabei in der gesetzlichen Regelung: Wer mit 63 Jahren die 45 Jahre Beitragszeit voll hat, darf nicht abzugsfrei in Rente gehen, denn die Altersrente für langjährig Versicherte orientiert sich an der Regelaltersgrenze.

Diese lag 2024 bei 66 Jahren und einem Monat. Jede vorzeitige Inanspruchnahme führt zu einem Abschlag von 0,3 % pro Monat. Experten kritisieren, dass gerade Menschen, die in körperlich belastenden Berufen arbeiten, meist schon lange vor der Regelaltersgrenze gesundheitlich gar nicht mehr in der Lage sind zu arbeiten, jedoch weiterhin müssen, um Abschläge zu vermeiden.

Wie kann ich abschlagsfrei in Rente gehen?

Um ohne Abschläge in den Ruhestand gehen zu können, gibt es klare Regeln. Die Deutsche Rentenversicherung berücksichtigt bei der Berechnung der 45 Beitragsjahre verschiedene Zeiträume.

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Dazu zählen Beiträge aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung oder Selbstständigkeit, Kindererziehungszeiten, Pflegezeiten für Angehörige, Ersatzzeiten, beispielsweise bei politischer Verfolgung in der DDR, sowie Minijobs mit eigenen Beiträgen.

Beachte dabei, dass nicht alle Zeiträume gleichwertig zählen. So wird beispielsweise eine Arbeitslosigkeit in den letzten zwei Jahren vor Beginn der Rente nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen angerechnet, zum Beispiel bei Insolvenz des Arbeitgebers. Prüfe deine Beitragszeiten ganz genau und lass dir die Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung regelmäßig zukommen. Gegebenenfalls kann es sich sogar lohnen, freiwillige Beiträge zu leisten.

Was kann ich machen, wenn die Wartezeit noch nicht erfüllt ist?

Um früher in Rente zu gehen, gibt es nun zwei Optionen:

  • Option 1 ist, die Abschläge zu akzeptieren und früher in Rente zu gehen. Das ist ab 35 Beitragsjahren möglich, allerdings werden dir 0,3 % für jeden Monat, den du vorzeitig in Ruhestand gehst, abgezogen, und das dauerhaft.
  • Für Option 2 kannst du alternativ die Wartezeit überbrücken. Hast du das Mindestalter oder die Regelaltersgrenze für eine Altersrente ohne Abschläge noch nicht erreicht, dann kannst du einem versicherten Minijob oder einer Teilzeitstelle nachgehen. Diese Tätigkeit übst du so lange aus, bis du das Rentenalter erreicht hast.

Wichtig ist, dass du das Thema frühzeitig angehst, um alle Optionen optimal zu nutzen. Gerade für Menschen mit körperlich schweren und belastenden Tätigkeiten kann es sinnvoller sein, früher in Rente zu gehen, statt im Rentenalter gesundheitliche Einschränkungen zu haben. Alternativ kannst du für die letzte Zeit in eine andere, weniger belastender Tätigkeit wechseln.

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