Private und betriebliche Vorsorge gewinnt an Bedeutung. Das Rentenniveau sinkt stetig.
Die Höhe der Rente sorgt in Deutschland bereits seit vielen Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten, für hitzige Debatten. Immer wieder entstehen Reformen und Rentenpakete, die die finanzielle Situation verbessern sollen. Etwa gelten seit dem Jahreswechsel neue Freibeträge bei der Rente. Jeder sollte wissen, ob diese Änderung entscheidende Auswirkungen auf die Rentenbezüge hat. Allerdings fruchten diese nicht wirklich und auch nicht jeder profitiert davon. Einige Jahrgänge müssen mit besonders niedrigen Renten auskommen. Hinzu kommt: Wegen gestiegener Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeiträge müssen Rentner ab März 2025 mit weniger Geld rechnen. Doch was beeinflusst die Höhe der Rente, wie kannst du gegensteuern und welche Jahrgänge sind dabei betroffen?
Welche Jahrgänge erhalten die niedrigsten Renten?
Ein Blick in die Statistik zeigt, dass die Rentenhöhe nicht allein von persönlichen Faktoren, wie dem Einkommen und den Beitragsjahren abhängig ist. Seit den 1960er-Jahren ist ein kontinuierlicher Rückgang des Rentenniveaus zu beobachten. Damals betrug die Rente noch über 57 Prozent des durchschnittlichen Lohns. Heutzutage sind es gerade einmal 48 Prozent. Besonders betroffen sind dabei Jahrgänge, die unter erschwerten Bedingungen gearbeitet haben, beispielsweise durch längere Phasen niedriger Lohnsteigerung oder Veränderungen im Rentensystem.
Rentner, die 2015 in Rente gegangen sind, erhielten durchschnittlich lediglich 47,7 Prozent Rente. Das bedeutet, dass Rentner, die 45 Jahre lang durchschnittlich verdient haben, nur 13.955 € pro Jahr an Rente erhalten, das sind 1162 € im Monat. Zusätzlich wirkt sich die gestiegene Steuerpflicht negativ auf die Renten aus. In der Vergangenheit waren die Renten meist steuerfrei, doch inzwischen werden bis zu 100 Prozent besteuert, abhängig vom Renteneintrittsjahr.
Geburtsjahrgänge vor 1945, profitierten also häufig von einem höheren Rentenniveau, müssen jedoch aufgrund der schrittweisen Besteuerung seit 2005 Steuern auf die Rente zahlen. Die Geburtsjahrgänge 1955–1965 gehen derzeit in Rente und erleben eine stark abgesunkene Phase des Rentenniveaus. Ein Niveau von unter 50 Prozent macht es schwierig, den Lebensstandard zu halt. Die Geburtsjahrgänge nach 1970 stehen von noch größeren Herausforderungen, das Rentenniveau wird langfristig bei 48 Prozent gedeckelt und steigende Lebenshaltungskosten verschärfen die Lage.
Welche Faktoren beeinflussen die Höhe der Rente?
Die Rentenhöhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sich im Laufe deines Arbeitslebens summieren. Zentral ist dabei die Anzahl der Beitragsjahre. Je mehr Jahre du in die Rentenversicherung einzahlst, desto höher ist deine Rente.
Neues Buch der Verbraucherzentrale: 'Geld zurück von Vater Staat - Steuererklärung für Rentner und Pensionäre 2024/2025'*
Deutlich wird das am Modell des Eckrentners: Dieser fiktive Rentner hat 45 Jahre lang Beiträge eingezahlt, was dem Durchschnitt der Versicherten entspricht. Seine Rente liegt bei etwa 48 Prozent seines vorherigen Bruttolohns. Darüber hinaus zählt das Einkommen: Die Rentenversicherung berechnet Entgeltpunkte, die das Verhältnis des eigenen Einkommens zum Durchschnittseinkommen darstellen. Wer mehr verdient, sammelt auch mehr Entgeltpunkte und erhält eine höhere Rente.