Habecks Renten-Plan: So bekommen Durchschnittsverdiener monatlich bis zu 400 Euro mehr

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Mit Habecks Plänen zum Ruhestand könnten gerade Durchschnittsverdiener ihr Konto aufbessern. Rund 400 Euro mehr sollen möglich sein.

Mehr Geld im Ruhestand. Eine höhere Rente. Von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kommt dazu ein durchaus interessanter Vorschlag. Fast 10.000 Euro mehr Einkommen im Jahr könnten durch seine Pläne auf dem Konto der Arbeitnehmer landen. Es ist ein Renten-Anreiz für das Gehalt und eine Verlängerung der Arbeit.

Die Pläne der Regierung zu einer Renten-Reform kommen bei den Menschen noch nicht so gut an, wie eine Umfrage von inFranken.de zeigt. Über 15.000 Teilnehmer haben bisher abgestimmt (Stand 31. Oktober 2023). Eine Idee, die viele Experten gerne umsetzen würden – die Erhöhung des Renteneintrittsalters. Arbeiten bis 70 könnte bald schon Realität werden. Minister Habeck will zumindest mit seiner Idee einen Anreiz dafür schaffen.

Mehr Geld aufs Einkommen in der Rente zusätzlich – eine Strategie für die Industrie

Wie unter anderem das Portal businessinsider.de dazu schreibt, will Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) das Arbeiten im Rentenalter finanziell deutlich belohnen. Demnach sollte jeder, der über die Altersgrenze für den Renteneintritt hinaus arbeitet, die bisherigen Beiträge der Arbeitgeber zur Renten- und Arbeitslosenversicherung direkt ausgezahlt bekommen.

Diese Maßnahme könnte für Beschäftigte bis zu 10.000 Euro zusätzlich im Jahr ausmachen. Mit dem Vorschlag, so heißt es im Bericht, soll dem Mangel an Fachkräften entgegengewirkt werden. Habeck hat dies als Teil einer Strategie für die Industrie vorgestellt.

Habecks Renten-Deal folgt Forderungen der Experten

Mit diesem Renten-Deal folgt Habeck im Grunde den Forderungen vieler Wirtschaftsexperten. Eine Untersuchung des Roman Herzog Instituts hatte gezeigt, dass die Lebenszeit, die Menschen in Deutschland mit Arbeit verbringen, so kurz wie in keinem anderen EU-Land ist – außer Luxemburg.

Als Schlussfolgerung, so heißt es bei businessinsider.de, fordert das Institut neben einer Erhöhung des allgemeinen Rentenalters auch mehr finanzielle Anreize für die Arbeit im Rentenalter.

Mit Blick auf Zahlen der Tafel Deutschland, die unsere Redaktion auf Nachfrage erhalten hat, wäre der Ansatz zumindest für Senioren, die noch arbeiten können, eine Lösung finanzieller Probleme. Denn die Anzahl der Menschen im Ruhestand, und das zeigen die Angaben der Tafel, die die Einrichtungen aufsuchen muss, steigt. 

Was hinter der Idee von Wirtschaftsminister Robert Habeck steckt

Wie könnten die Vorteile des Renten-Deals von Habeck aussehen? Schon jetzt gilt, wer auch im eigentlichen Ruhestand weiter zur Arbeit geht, hat unterm Strich mehr Netto vom Brutto. Es müssen im Rentenalter selbst keine Beiträge mehr in die Renten- und Arbeitslosenversicherung bezahlt werden.

Netto und Brutto

 Laut Definition des Bundesministeriums für Finanzen bedeutet Brutto im Deutschen sinngemäß „vor Abzug“. Netto hingegen bedeutet „nach Abzug“

Aber: Der Arbeitgeber mussten ihren Anteil, so schreibt es auch das Business-Portal, aber weiter an die Sozialkassen abführen. Aktuell sind das, in der Rentenversicherung 9,3 Prozent des Bruttoeinkommens. 1,3 Prozent sind es in der Arbeitslosenversicherung. Nimmt man das zusammen, dann würden mit der Habeck-Idee 10,6 Prozent des jeweiligen Bruttogehaltes nicht mehr an die Sozialkassen, sondern von den Unternehmen direkt an die älteren Beschäftigten ausgezahlt werden. 

Für Durchschnittsverdiener wären in der Rente dann 434 Euro im Monat zusätzlich möglich

Bereits im Februar dieses Jahres hatte Habeck für mehr Flexibilität bei der Arbeit im Rentenalter geworben. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte es damals, dass ein höheres freiwilliges Renteneintrittsalter durchaus sinnvoll wäre.

Zusatz-Geld für Rentnerdiese Chance in der Rente ist oft nicht bekannt

Die Tagesschau zitiert den Minister aus diesem Interview mit einer klaren Forderung: "Man sollte flexibel länger arbeiten können. Das wäre ein doppelter Gewinn: Wer will, kann sein Wissen, sein Können, seine Erfahrung noch länger einbringen. Davon können Betriebe und die Gesellschaft profitieren. Und wir könnten dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Wir sollten also über so etwas wie ein Renteneintrittsfenster sprechen, kein fixes Alter."

Und von seinem geplanten Renten-Deal mit dem Gehalt hätten durchaus auch Durchschnittsverdiener einen Gewinn. Dem Portal businessinsider.de zufolge lag "2022 der Durchschnittsverdienst bei Vollzeit laut Statistischem Bundesamt bei 4.100 Euro. 10,6 Prozent davon entsprechen 434 Euro im Monat oder 5215 Euro im Jahr".

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Vorschaubild: © Annette Riedl/dpa