Um Energie zu sparen, senken viele Menschen die Warmwassertemperatur in ihrem Haus herab. Das birgt aber eine verkannte Gefahr: Legionellen vermehren sich im Wasser und können, durch Aerosole übertragen, gefährliche Erkrankungen auslösen. Wir verraten dir, was Legionellen so bedrohlich macht und wie du dich effektiv vor einer Ansteckung schützen kannst.
Wir stecken inmitten einer Energiekrise und jeder spart, wo er kann - unter anderem wird hierfür in 86 Prozent der Haushalte die Warmwassertemperatur herabgesenkt, wie eine GfK-Umfrage zeigt. Doch das ist keine gute Idee: Denn so können sich Legionellen bilden, die schwerwiegende Erkrankungen verursachen können. Wir verraten dir, wie Legionellen entstehen und wie du dich davor schützen kannst.
Legionellen: So entsteht die Gesundheitsgefahr
Das Herabsenken der Warmwassertemperatur im Haus wird als Mittel zum Energiesparen genutzt - davon rät das Umweltbundesamt (UBA) jedoch ab. Es sollte stets darauf geachtet werden, dass die Heizkessel-Warmwasservorlauftemperatur einen Mindest-Wert einhält. Demnach sei das Herabsenken der Warmwassertemperatur höchstens über Nacht eine Lösung, wenn kein Warmwasser (z.B. zum Duschen) gebraucht wird. Denn so entstehen leicht Legionellen, die schwere gesundheitliche Probleme hervorrufen können.
Doch was sind Legionellen eigentlich? Legionellen sind Bakterien, die verschiedene Krankheiten auslösen können, im schlimmsten Fall schwerwiegende Lungenentzündungen. In geringer Anzahl kommen sie laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ganz natürlich im Grundwasser und in Oberflächengewässern vor, stark vermehrt sind sie bei Temperaturen zwischen 25 und 45 °C vorzufinden - und hier kommen die Wasserleitungen in unseren Häusern ins Spiel. Denn in diesen herrschen ideale Bedingungen für Legionellen und sie können sich hier munter vermehren. Besonders gerne siedeln sich die Bakterien in Belägen und Ablagerungen in den Wasserrohren an - kommen entsprechende Temperaturen hinzu, wimmelt das Wasser vor Legionellen.
Die Übertragung von Legionellen auf den Menschen erfolgt hierbei in erster Linie durch das Einatmen von zerstäubtem Wasser und in den meisten Fällen nicht durch das Trinken von Leitungswasser. Die Erreger können so unter anderem durch Duschen, Luftbefeuchter oder durch den Wasserhahn in der Luft verteilt werden und eingeatmet werden. Beim Wassertrinken besteht eine Ansteckungsgefahr in aller Regel nur dann, wenn Wasser verschluckt wird und in die Lunge gelangt. Von Mensch zu Mensch werden Legionellen nicht übertragen.
So gefährlich sind Legionellen
Legionellen sind äußerst gefährlich, denn im schlimmsten Fall können sie eine Lungenentzündung auslösen. Diese Form der Lungenentzündung (auch Legionärskrankheit genannt) zeigt sich laut BZgA durch Husten, Schüttelfrost, hohes Fieber, ein schweres Krankheitsgefühl sowie durch Kopfschmerzen. Verwirrung und Durchfall können ebenfalls hinzukommen. Wird die Legionellen-Pneumonie nicht oder unzureichend behandelt, kann sie schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Wird sie akkurat behandelt, bestehen allerdings gute Heilungschancen. Die ersten Symptome nach Ansteckung treten ca. zwei bis zehn Tage nach Kontakt mit dem Erreger auf.
Eine weitere Krankheit, die durch Legionellen ausgelöst werden kann, ist das Pontiac-Fieber. Die Symptome sind ähnliche einer Grippe, also z.B. Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, aber keine Lungenentzündung. In den meisten Fällen heilt die Krankheit nach etwa einer Woche aus. Die ersten Symptome des Pontiac-Fiebers zeigen sich im Durchschnitt nach ein bis zwei Tagen.