Damit die Mittel wirken, sollten täglich circa 900 Milligramm des Trockenpräparates eingenommen werden. Wer unter leichten Verstimmungen leidet, dem können bereits 500 bis 750 Milligramm genügen. Unter den rezeptpflichtigen Mitteln enthielten die Präparate Neuroplant und Jarsin Rx am wenigsten der Pflanzengifte Pyrrolizidinalkaloiden. Unter den rezeptfreien, aber apothekenpflichtigen Johanniskraut-Mitteln* waren das die Produkte Feris, Hyperforat, Jarsin 300 mg und 450 mg und Neuroplant Aktiv. Generell gilt: Die apothekenpflichtigen Mittel enthalten alle nur sehr geringe Mengen an Pflanzengiften.
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Frei verkäufliche Mittel aus dem Drogeriemarkt weniger gut geeignet
Die Wirksamkeit der frei verkäuflichen Johanniskraut-Präparate ist nicht zur Genüge belegt, weshalb die Stiftung Warentest eher von ihnen abrät. Es ist anzuzweifeln, dass diese Mittel wirken, da die Wirkstoffe in zu geringen Mengen in ihnen vorliegen. Die Johanniskraut-Tees von H&S und Sidroga sind komplett frei von den Pflanzengiften Pyrrolizidinalkaloiden, ebenso wie der Saft von Schoenenberger.
Das Präparat der Drogeriemarkt-Kette dm enthält Johanniskraut-Extrakt, allerdings in einer so geringen Menge, die kaum eine Wirkung zeigen wird. Das Produkt von Bombastus lässt sich laut dem Hersteller auch höher dosieren, das fördert aber auch wieder die Wahrscheinlichkeit von Wechselwirkungen. Alle frei verkäuflichen Mittel enthalten keine, sehr geringe oder geringe Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden.
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Vorsicht bei den Wechselwirkungen von Johanniskraut und anderen Mitteln
Der große Vorteil von Johanniskraut* ist ganz klar, dass die für Antidepressiva üblichen Nebenwirkungen vermieden werden. Im Zuge einer Therapie mit einem Antidepressivum kommt es häufig zu Nebenerscheinungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder Hautausschlägen. Allerdings kann es auch zu Wechselwirkungen zwischen dem Johanniskraut und anderen Medikamenten kommen. Deshalb wird allen, die HIV-Medikamente, bestimmte Antidepressiva, Krebsmedikamente und Mittel nach einer Organtransplantation nehmen, von der Verwendung von Johanniskraut-Präparaten abgeraten.
Wer die Anti-Baby-Pille zu sich nimmt, gefährdet die Wirksamkeit des Hormon-Präparats. Vorsicht ist auch bei Kindern und Jugendlichen geboten: Die Europäische Arzneimittelbehörde rät allen unter 18 Jahren von der Verwendung von Johanniskrautmitteln ab, da die Wirkung lediglich bei Erwachsenen untersucht ist. Daran sollte man sich halten, auch wenn einige Hersteller ihr Präparat als geeignet für Kinder und Jugendliche beschreiben.
Bei Unruhen und Schlafstörungen: Baldrian- und Hopfen-Präparate helfen
Ebenfalls hilfreich bei Verstimmungen sind laut dem Ärzte-Patienten-Portal jameda Präparate aus Baldrian und Hopfen. Auch Extrakte aus Lavendel, Melisse und Passionsblume können gegen Gefühle von innerlicher Unruhe helfen. Diese natürlichen Mittel sorgen in erster Linie für eine erholsamen Schlaf, der das allgemeine Wohlbefinden fördert.
Aus der alternativen Medizin stammen außerdem antidepressive Heilmittel, wie homöopathische Präparate, Schüsslersalze oder Bachblüten. Während die Wirksamkeit mancher dieser alternativen Heilmittel umstritten ist, zeigt die Wissenschaft, dass Johanniskraut in der richtigen Dosierung nachweislich gegen leichte und mittelschwere depressive Phasen hilft.
Den kompletten Artikel finden Sie auf der offiziellen Website von Stiftung Warentest.
Fazit: Apothekenpflichtige Johanniskraut-Präparate helfen bei leichten bis mittelschweren Depression
Im Test der Stiftung Warentest zeigte sich, dass apotheken- und rezeptpflichtige Johanniskraut-Präparate durchaus gegen depressive Verstimmungen wirken. Frei verkäufliche Mittel enttäuschen hingegen - sie sind oft zu gering dosiert. Sollten Sie unter einer schwerwiegenden Depression leiden, sollten Sie nicht versuchen, diese mit Johanniskraut-Mitteln zu kurieren - wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin, an Beratungsstellen oder an einen Psychiater oder Psychotherapeuten. Leichte depressive Verstimmungen können zwar mit diesen Mitteln geheilt werden, allerdings sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen, wenn die depressiven Phasen nicht verschwinden.
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