Experten sehen die Suchentwicklung über Krankheiten bei Google sehr kritisch.
Google bietet den Nutzern eine schnelle Hilfe bei fast allen Fragen. Gerade, wenn es um Krankheiten geht, dann wird meist ohne zu zögern die Suchmaschine befragt. Und es gibt zu allen Themen- und Fachbereichen Antworten. Nierenversagen am Geruch erkennen. Warnsignale im Mund zeigen erhöhtes Herzinfarkt-Risiko sowie verschieden Vitamin D-Themen oder wie sich erhöhte Cholesterinwerte durch erste Symptome im Gesicht zeigen.
In einer Studie hat sich das Helios Klinikum Berlin-Buch mit der Frage beschäftigt, welche Krankheiten bei Google eben besonders häufig gesucht werden. Im Zeitraum von Mai 2022 bis Mai 2023 wurden die Daten gesammelt und im Anschluss entsprechend ausgewertet. Wenig überraschend findet die noch immer Corona auf der Spitzenposition. Doch die Ergebnisse sind mitunter auch sehr besorgniserregend. Immerhin zeigt die Häufigkeit der Suchanfragen für eine Erkrankung auch die Ängste und eben mitunter wohl die Häufigkeit das Auftreten bestimmter Krankheiten.
Corona auf dem Spitzenplatz - Suchergebnisse aber kritisch zu bewerten
Zu den Auswertungen schreibt das Klinikum, dass etwa eine Million Mal Menschen in Deutschland eine Suche mit dem Schlagwort Corona starteten. Zusammen mit den Begriffen Covid und Covid19 ergibt sich demnach ein Suchvolumen von 1.123.600. Damit Platz eins.
Einrichtung: |
Helios Klinikum Berlin-Buch |
Eröffnet: |
2007 |
Fachgebiete: |
unter anderem - Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz, Onkologische Zentrum |
Für Tim Steckel, Klinikgeschäftsführer, keine besondere Neuigkeit. Auf der Homepage des Helios Klinikum Berlin-Buch erklärt er: "Dass Corona bzw. Covid19 als Ergebnis mit dem höchsten Suchvolumen feststeht, erscheint mir für das untersuchte Jahr Mai 2022 bis Mai 2023 nicht sonderlich überraschend." Doch viele andere Positionen in dem Ranking der Krankheiten bei Google sind in seinen Augen alarmierend.
Ranking der Krankheiten bei der Google-Suche
Steckel sieht diese Entwicklung kritisch: "Überaus spannend, aber auch bedenklich finde ich hingegen das Ergebnis, dass sich Hautkrebs und insbesondere der weiße Hautkrebs mit unter den Top Ten der am häufigsten gegoogelten Krankheiten befinden." Die Top-Platzierungen im Überblick nach ihrem Suchvolumen:
- Corona, Covid19, Covid - 1.123.600
- Scharlach - 450.000
- Gürtelrose und Hämorrhoiden - 368.000
- Hand-Mund-Fuß-Krankheit - 275.000
- Mandelentzündung - 246.000
- Weißer Hautkrebs, Neurodermitis und Blasenentzündung- 165.000
- Windpocken, Pfeiffersches Drüsenfieber
Morbus Chron, Lungenentzündung, Depression - 135.000
Borreliose, Bandscheibenvorfall, Arthrose
- Hautkrebs, Grippe, Influenza und Schuppenflechte - 110.000
- Herpes - 90.500
- Gicht - 74.000
Dass gerade Krebs für die Menschen im Verdachtsfall zum Google-Thema wird, sieht der Klinikgeschäftsführer kritisch: "Gerade in einem solchen Verdachtsfall ist es aber wichtig, dass sich die potenziellen Patienten an eine Dermatologin beziehungsweise einen Dermatologen wenden."
Suche bei Google – was Experten zu den Krankheiten sagen
Und die Studie zeigt den Experten noch weitere interessante Entwicklungen. Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor des Helios Klinikums Berlin-Buch und Chefarzt der Kardiologie und Nephrologie, fällt ein ganz spezieller Zusammenhang auf, wie er in der offiziellen Mitteilung zur Studie erklärt: "Der Zusammenhang von Herpes Zoster, auch bekannt als Gürtelrose, und einer Corona-Erkrankung bzw. -Impfung wurde bereits von mehreren medizinischen Studien diskutiert. Jetzt sehen wir anhand der Ergebnisse dieser Recherche, dass die Gürtelrose derzeit auf Platz Drei der am häufigsten gegoogelten Krankheiten liegt."