In wenigen Wochen ist Weihnachten. Viele Arbeitnehmer durften sich bereits über ihr Weihnachtsgeld freuen. Aber wer erhält eigentlich die Sonderzahlung?
Das Weihnachtsgeld spielt eine erhebliche Rolle für die Wirtschaft, insbesondere in der umsatzstarken Weihnachtszeit. Es ermöglicht vielen Haushalten, mehr Geld für Geschenke, Dekorationen und Feiern auszugeben, was wiederum den Einzelhandel und die Dienstleistungsbranche ankurbelt. Der zusätzliche finanzielle Spielraum wird oft für Anschaffungen genutzt, die sonst vielleicht nicht getätigt worden wären, was zu einem spürbaren Anstieg der Wirtschaftstätigkeit führt. In einigen Wirtschaftszweigen kann dieser Schub einen erheblichen Teil des Jahresumsatzes ausmachen, was die Bedeutung des Weihnachtsgeldes zusätzlich unterstreicht. Die SPD forderte Anfang des Jahres sogar, für Rentner 500 Euro Weihnachtsgeld auszuzahlen. Aber wer erhält in Deutschland eigentlich Weihnachtsgeld?
Laut dem Portal Lohnhilfe.de, das vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betrieben wird, darf sich rund die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland (51 Prozent) über die Sonderzahlung freuen. In bestimmten Branchen ist das 13. Gehalt demnach besonders üblich. Die Höhe des Gehalts spielt beim Thema Armutsrisiko im Alter eine zentrale Rolle: Bei diesem Gehalt muss man mit Armut rechnen.
In diesen Branchen erhalten Arbeitnehmer Weihnachtsgeld
Die Zahlung des Weihnachtsgeldes ist prinzipiell freiwillig - außer, sie ist im Tarifvertrag geregelt. Ähnliches gilt für die Höhe der Zusatzzahlung. In manchen Berufsfeldern ist zwar ein Pauschalbetrag festgelegt, in den meisten Fällen wird das Weihnachtsgeld jedoch als fester Prozentsatz vom Monatsentgelt berechnet - dieser liegt oft sogar bei 100 Prozent.
So auch in folgenden Branchen:
- Chemische Industrie
- Teile der Energiewirtschaft
- Süßwarenindustrie
- Deutsche Bahn AG
- Privates Bankgewerbe
- Einzelne westdeutsche Tarifregionen der Textilindustrie
- Privates Transport- und Verkehrsgewerbe
In der Eisen- und Stahlindustrie gibt es sogar 110 Prozent vom Monatsentgelt. Beschäftigte im öffentlichen Dienst erhalten anstelle von Urlaubs- und Weihnachtsgeld eine einheitliche Jahressonderzahlung. Diese liegt bei den kommunalen Arbeitgebern je nach Vergütungsgruppe zwischen 52 und 85 Prozent vom monatlichen Gehalt.
Von 250 Euro bis zu 4235 Euro: So hoch fällt das Weihnachtsgeld aus
Eine Umfrage des WSI unter 58.000 Beschäftigten ergab: Ob Weihnachtsgeld gezahlt wird, hängt auch damit zusammen, ob das entsprechende Unternehmen nach Tarifvertrag zahlt oder nicht. 77 Prozent der Arbeitnehmer, die in Betrieben mit Tarifvertrag beschäftigt sind, erhalten demnach Weihnachtsgeld. Ohne Tarifvertrag sind es mit 41 Prozent deutlich weniger.