Mineralöl in Nivea-Creme: Öko-Test fand jetzt vermeintlich krebserregende Mineralöl-Rückstände in der beliebten Creme, die wohl jeder schon einmal benutzt hat. Auch weitere Marken-Produkte enttäuschen im Test - viele günstige Marken von Drogerien und Discountern schneiden hingegen sehr gut ab.
- 21 Hautcremes im Test von Öko-Test: Nivea "mangelhaft"
- vermeintlich krebserregende Mineralöl-Rückstände in Nivea-Creme
- vier weitere bekannte Hautcremes enthalten potenziell krebserregende Stoffe
- günstige Marken und Naturkosmetik schneiden sehr gut ab
Nivea - eine Creme für die ganze Familie? Davon rät Öko-Test in einem aktuellen Testbericht deutlich ab. Denn die beliebte Creme enthält bedenkliches Mineralöl, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Laut Aussage des Herstellers Beiersdorf wurde die Marke Nivea 2015 zur "Most Trusted Brand" von Verbraucher*innen aus sieben europäischen Ländern gewählt - also der Marke, der die meisten Menschen vertrauen. Das ist im Hinblick auf die Laborergebnisse von Öko-Test umso fraglicher und verweist womöglich einfach auf ein jahrzehntelanges gutes Marketing vonseiten des Herstellers - weniger auf Qualität und Schutz des Verbrauchers. Wir haben die erschreckenden Ergebnisse für dich und verraten dir, zu welchen Cremes du stattdessen greifen solltest.
Öko-Test: Mineralöl in Creme von Nivea
Großer Kritikpunkt von Öko-Test an Nivea ist, dass Mineralöl in Form von sogenannten MOAH (aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe) in der Creme zu finden ist. Diese werden als eine Gruppierung von Substanzen beschrieben, unter denen sich einige befinden, die potenziell krebserregend sind oder das Erbgut schädigen können - und somit nichts sind, was auf deine Haut oder die Haut deiner Kinder gehört.
Doch wie kommt das Mineralöl in die beliebte Creme? Da die Nivea-Creme Paraffine beinhaltet, enthält sie ebenfalls Erdöl - und das nicht zu knapp. Schaut man sich die Liste der Inhaltsstoffe der Nivea-Creme an, wird das Paraffin direkt an zweiter Stelle aufgelistet, als "Paraffinum liquidum". Hierbei ist es als kritisch anzusehen, dass Paraffine oftmals die bereits genannten MOAH enthalten können, die krebserregend sind. Auch in der Nivea-Creme konnten die Experten von Öko-Test MOAH nachweisen, weshalb sie das Marken-Produkt mit der Note "mangelhaft" abstrafen. Und auch in vier weiteren Cremes entdeckten die Tester die vermeintlich krebserregenden Substanzen.
Auch wenn das Bundesinstitut für Risikobewertung derzeit davon ausgeht, dass es unwahrscheinlich ist, MOAH und weitere kritische Stoffe über die Haut in den Körper aufzunehmen, rät Öko-Test dennoch von Produkten mit diesen Inhaltsstoffen ab. Denn laut den Testern liegen nur unzureichende Erkenntnisse vor, weshalb man vorbeugend auf bestimmte kritische Stoffe verzichten sollte. Dass das möglich ist, zeigen zahlreiche Cremes im Test, die komplett ohne Mineralöl auskommen und stattdessen pflanzliche Öle nutzen. Ebenfalls lesenswert: Dachtest du, dass du den bekannten Herstellern bei Babycremes vertrauen kannst? Zwei Marken enthalten allerdings ebenfalls MOAH - mehr darüber erfährst du in unserem Artikel.
Öko-Test: Weitere Hautcremes im Test fallen durch - Nivea potenziell allergieauslösend
Neben der Nivea-Creme rät Öko-Test noch von vier weiteren Cremes ab, die sowohl durch MOAH, als auch durch die oftmals kritisierten PEG/PEG-Derivate auffielen. PEG/PEG-Derivate machen die Haut durchlässiger für Fremdstoffe und haben auf unserem Körper ebenfalls nichts verloren. Bei den kritisierten Cremes handelt es sich um:
- Neutrogena Reichhaltige Feuchtigkeitscreme - Note "ungenügend"
- Dove Reichhaltige Pflege Feuchtigkeitscreme - Note "mangelhaft"
- Florena Creme - Note "mangelhaft"
- Satina Creme - Note "mangelhaft"