Muttermale können ein Hinweis auf Hautkrebs sein und sollten deshalb regelmäßig kontrolliert werden. Fünf Schritte helfen dir bei der Selbstkontrolle. Jedoch ist eine ärztliche Untersuchung der Flecken umso wichtiger.
Die meisten Menschen haben etwa 30 bis 40 Muttermale. Einige wenige haben sogar über 100 Leberflecke. Bei so vielen Muttermalen ist es umso wichtiger, diese zu kontrollieren.
Denn nicht selten sind Veränderungen der Male ein Anzeichen für Hautkrebs. Dabei gibt es fünf Schritte, wie man Hautkrebs frühzeitig erkennen kann.
Schwarz und weiße Form: Was ist Hautkrebs?
Hautkrebs kann verschiedene Formen annehmen: Er kann sich beispielsweise durch einen neuen Pigmentfleck bemerkbar machen oder durch Veränderung eines bestehenden Hautflecks. Das heißt jedoch nicht, dass jedes auffällige Muttermal automatisch gefährlich ist. In Bayern steigen die Hautkrebszahlen alarmierend, was die Bedeutung von Prävention erhöht. UV-Schutz durch Kleidung und Cremes wird empfohlen. Ein personalisierter mRNA-Impfstoff gegen schwarzen Hautkrebs könnte ab 2025 verfügbar sein. Erste Studien zeigen positive Ergebnisse.
Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Hautkrebs unterscheiden: der schwarze (malignes Melanom) und der weiße (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) Hautkrebs. Der schwarze ist der gefährlichste Hautkrebs, da er schon frühzeitig Metastasen bilden kann und dann nicht mehr heilbar ist. Typisch für ihn sind unregelmäßige Pigmentierungen, schnelles Wachstum und Formveränderungen. Wird der schwarze Hautkrebs jedoch frühzeitig erkannt, stehen die Chancen auf Heilung gut.
Der weiße Hautkrebs ist oft heilbar, da er nur selten Metastasen bildet. Dieser zeichnet sich durch wachsartige Knötchen, schuppende Stellen oder nicht heilende Wunden aus. Weißer Hautkrebs tritt in verschiedenen Formen auf und erfordert eine frühzeitige Diagnose, um eine effektive Behandlung zu gewährleisten. Typische Warnsignale wie Hautveränderungen sollten nicht ignoriert werden. Auffällige Leberflecken oder Pigmentmale können auf Hautkrebs hinweisen. Ein Arztbesuch ist bei Verdacht ratsam.
Wie entsteht Hautkrebs?
Hautkrebs entsteht durch Schäden an der DNA von Hautzellen. Diese können zu Mutationen führen, die das Zellwachstum außer Kontrolle geraten lassen. Risikofaktoren sind:
übermäßige UV-Strahlung durch Sonne oder Solarium
heller Hauttyp
viele Muttermale
familiäre Vorbelastung
häufige Sonnenbrände in der Kindheit oder Jugend
genetische Veranlagung
ABCDE-Regel zur Selbstkontrolle
Zur Früherkennung und rechtzeitigen Behandlung von Hautkrebs hilft es, seine Muttermale selbst zu kontrollieren. Die ABCDE-Regel ist hierbei ein bewährtes System, um verdächtige Hautveränderungen zu identifizieren. Die Regel beinhaltet fünf Schritte:
A – Asymmetrie: Ein Muttermal ist nicht gleichmäßig geformt. Gutartige Male sind in der Regel symmetrisch, bösartige nicht.
B – Begrenzung: Die Ränder sind unregelmäßig, gezackt oder verschwommen. Gutartige Muttermale haben meist klare, glatte Ränder.
C – Colour (Farbe): Das Mal zeigt mehrere unregelmäßige Farbtöne wie braun, schwarz, rot oder grau. Einfarbige Flecken sind in der Regel unbedenklich.
D – Durchmesser: Ist der Fleck größer als 5 Millimeter, sollte er genauer beobachtet werden. Es gilt: Je größer der Fleck, desto höher das Risiko.
E – Erhabenheit/Evolution:Veränderungen eines Flecks in Form oder Größe über die Zeit. Ebenfalls über die Hautebene herausragende Male sollten genauer kontrolliert werden.
Für eine gründliche Selbstkontrolle ist es wichtig, den gesamten Körper zu inspizieren. Ein großer Spiegel und ein Handspiegel helfen, schwer einsehbare Stellen zu überprüfen. Bei Bedarf kann eine Vertrauensperson um Unterstützung gebeten werden, um auch den Rücken, die Kopfhaut und andere schwer zugängliche Bereiche zu kontrollieren. Zudem wird geraten, Veränderungen schriftlich festzuhalten oder Fotos zu machen, um Entwicklungen über die Zeit zu verfolgen. Gute Lichtverhältnisse und ein Maßband zur besseren Einschätzung der Größe sind ebenfalls hilfreich.
Ärztliche Untersuchung ist wichtig
Erkennst du selbst einer der oben genannten Punkte bei einem Muttermal oder beginnt dieses zu jucken oder zu bluten, solltest du rasch zum Arzt gehen. Vor allem aber durch den natürlichen Alterungsprozess können auch Veränderungen auf der Haut wie neue Male, Altersflecken und Vergrößerung von bestehenden Pigmentmalen auftreten.
Wichtig ist: Auch Selbstkontrollen ersetzen ärztliche Untersuchungen und Hautkrebs-Screenings nicht. Denn diese können auffällige Male oft besser und früher erkennen als man selbst.
Besonders bei schwer zugänglichen Stellen wie am Rücken, im Nacken oder auf der Kopfhaut ist eine ärztliche Untersuchung hilfreich.
Wie oft ist eine Hautkrebsvorsorge nötig?
Ab dem 35. Lebensjahr bieten gesetzliche Krankenkassen alle zwei Jahre ein kostenloses Hautkrebs-Screening an. Die Untersuchung wird grundsätzlich von Hausärzten sowie Fachärzten für Haut- und Geschlechtskrankheiten (Dermatologen) durchgeführt. Hierbei wird die gesamte Körperoberfläche untersucht.
Die standardmäßige Krebsvorsorge enthält jedoch kein digitales Auflichtmikroskop (Dermatoskopie). Diese Methode ist besonders hilfreich zur genaueren Beurteilung von Muttermalen, wird aber häufig als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) angeboten und muss dann selbst bezahlt werden. Einige Krankenkassen übernehmen diese Kosten jedoch freiwillig.
Personen unter 35 Jahren haben grundsätzlich keinen Anspruch auf ein kostenloses Screening. Bei besonderem Risiko - zum Beispiel viele Leberflecken, familiäre Vorbelastung oder sehr helle Haut - kann der Arzt die Untersuchung dennoch medizinisch begründen und über die Kasse abrechnen.
Wie kann man sich vor Hautkrebs schützen?
Um sich vor Hautkrebs zu schützen, ist es wichtig, einige Vorsorgemaßnahmen zu beachten. Man sollte sich regelmäßig mit Sonnenschutzmittel eincremen, besonders wenn man sich viel im Freien aufhält. Kleidung mit UV-Schutz, Hüte und Sonnenbrillen bieten zusätzlichen Schutz. Auch sollte die Mittagssonne gemieden werden, da die UV-Strahlung in dieser Zeit am stärksten ist.
Es gilt: Selbstkontrolle und Maßnahmen im Alltag zum Schutz vor Hautkrebs sind grundsätzlich empfehlenswert. Regelmäßige Hautkrebs-Screenings sind jedoch umso wichtiger, um zu entdecken, was man mit bloßem Auge nicht sehen kann.
Eine TV-Persönlichkeit spricht offen über ihre Diagnose eines Basalzellkarzinoms, das lokal zerstörend wirken kann. Ihre Erfahrung verdeutlicht die Relevanz von Aufmerksamkeit gegenüber Hautveränderungen. Die Diagnosen für hellen Hautkrebs sind in Bayern um 12 Prozent angestiegen, was einen verstärkten Fokus auf Prävention notwendig macht. Studien der Barmer-Krankenkasse zeigen den Anstieg auf.
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