Oft mit Champignons verwechselt: Grüner Knollenblätterpilz - Verzehr endet meist tödlich
Autor: Lena Horrwarth, Nadine Wüste
Deutschland, Donnerstag, 31. Oktober 2024
Der Grüne Knollenblätterpilz führt jedes Jahr zu zahlreichen Todesfällen. Nicht selten wird er mit Champignons verwechselt. Nach dem Verzehr folgen Bauchschmerzen und Durchfall - dann akutes Leberversagen.
- So erkennst du ihn: Merkmale des Grünen Knollenblätterpilz
- Doppelgänger Champignon: Was den Pilz so gefährlich macht
- Giftwirkung: Akutes Leberversagen führt zum Tod
- Vergiftung - das ist zu tun: Schnelles Handeln gefragt!
- Vorbeugung durch Beratung: Iss keinen Pilz, den du nicht zuordnen kannst!
Der Grüne Knollenblätterpilz ist eine Pilzart aus der Familie Amanitaceae, der zur Gattung der Wulstlinge gehört. Auf ihn gehen die meisten tödlichen Pilzvergiftungen in Mitteleuropa zurück, denn schon geringe Mengen des Pilzfruchtkörpers sind lebensgefährlich. Die darin enthaltenen für die Leber giftigen Amatoxine verursachen ohne medizinische Versorgung mehrfaches Organversagen. In Essen werden nach Verzehr des Grünen Knollenblätterpilz Spenderlebern für drei Kinder im Alter von fünf bis 15 Jahren gesucht. Auch der Vater benötigt dringend ein neues Organ, weil er eine Vergiftung durch den Pilz erlitten hat.
So erkennst du ihn: Merkmale des Grünen Knollenblätterpilz
Der Grüne Knollenblätterpilz ist zwischen Juli und Oktober anzutreffen und das gar nicht so selten. Man findet ihn vor allem nach ergiebigen Regenfällen in Eichen(misch)wäldern auf allen Böden, aber auch (seltener) bei Hainbuchen, Buchen und Fichten. Er ist zwischen 5 und 15 cm groß und erreicht eine Höhe von bis zu 18 cm.
Der halbkugelige, glatte und glänzende Hut des Grünen Knollenblätterpilzes schirmt flach auf, wenn dieser reif ist und kann dadurch einen Durchmesser von bis zu 12 cm erreichen. Er ist oft grün eingefärbt, dies muss aber nicht der Fall sein und zum Rand hin blasst er gerne aus. Seine freien, aber eng stehenden Lamellen, die sich auf der Hutunterseite befinden, und auch das Sporenpulver, sind weißlich gefärbt.
Das weiße Stielfleisch ist brüchig und längsfaserig und die knollige Basis steckt oft tief im Boden, weshalb Pilze beim Sammeln nicht abgeschnitten werden sollten, um sie bestimmen zu können. Der Pilz riecht süßlich und erinnert an Kunsthonig.
Doppelgänger Champignon: Was den Pilz so gefährlich macht
Meist wird der Grüne Knollenblätterpilz mit essbaren Champignons oder grünen Täublingen verwechselt. Er ist aber durch seine freien, weißen Lamellen, die sich unter dem Hut befinden und durch die sackartig umhüllte, knollige Stielbasis gut zu erkennen.
Da die Basis des Pilzes verborgen sein kann, müssen unbekannte, ähnliche Lamellenpilze aus dem Boden gehebelt werden, anstatt sie einfach abzuschneiden. Wer nach dem Pilzesammeln trotzdem nochmal auf Nummer sicher gehen will, lässt seine Ausbeute im besten Fall durch eine*n Pilzberater*in oder durch Pilzsachverständige freigeben.