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Gesund durch Gartenarbeit: Wie die Arbeit im Garten Krebs und Demenz vorbeugen soll


Autor: Jan Grunau

Deutschland, Dienstag, 21. Februar 2023

Eine Studie aus den USA beweist, dass sich Gartenarbeit positiv auf die Gesundheit auswirkt. Unter anderem beuge die Arbeit im Garten Krebs und Demenz vor.
Gartenarbeit kann bis ins hohe Alter vor Krankheit schützen.


  • Gartenarbeit steigert die körperliche Aktivität
  • Gartenarbeit ist gut für die Psyche
  • Gesündere Ernährung durch Gartenarbeit
  • Therapie durch Gartenarbeit

Es wird schon länger vermutet, dass Gartenarbeit einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat. Neben der körperlichen Aktivität wirkt sich auch der Aufenthalt in der Natur positiv auf Körper und Geist aus. Wer regelmäßig im Garten arbeitet, bleibt häufig bis ins hohe Alter fit und gesund. Eine aktuelle Studie der University of Colorado in Boulder hat diese Annahme kürzlich bestätigt und ihre Ergebnisse im renommierten Fachjournal The Lancet Planetary Health veröffentlicht.

Gartenarbeit steigert die körperliche Aktivität

Die physischen Auswirkungen der Gartenarbeit liegen auf der Hand. Wenn du regelmäßig über die Jahre in den eigenen oder einen Gemeinschaftsgarten gehst und Unkraut jätest, Samen ausbringst, Setzlinge setzt, Obst oder Gemüse erntest oder auch nur Blumen schneidest, bist du körperlich aktiv.

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Dass körperliche Aktivität in den allermeisten Fällen gesund ist, gilt seit vielen Jahren als bewiesen. Regelmäßige Bewegung ist einer der Schlüssel für ein langes, gesundes Leben. Die WHO empfiehlt mindesten 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche. Auch das RKI bekräftigt die positiven Auswirkungen körperlicher Aktivität und versucht aktiv in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung Bewegung in allen Altersklassen zu fördern. Nicht nur Sportvereine, sondern auch private und gemeinschaftliche Gärten sind Orte für Krankheitsprävention.

Die Studie der University of Boulder hat gezeigt, dass sich die Untersuchungsgruppe, der eine Gartenparzelle zugewiesen wurde, im Schnitt 42 Minuten mehr pro Woche körperlich betätigt hatte, als die Kontrollgruppe ohne Garten. Dies sind mehr als 25 % der von der WHO empfohlenen körperlichen Aktivität pro Woche.

Gartenarbeit ist gut für die Psyche

Neben der Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems und der Skelettmuskulatur durch die reine körperliche Aktivität kann sich die Gartenarbeit auch positiv auf die Psyche auswirken. Schon alleine die gesteigerte Zeit, die du im Garten mit Handarbeit verwendest, anstatt im Innenraum zu ruhen oder dich mit Smartphone oder Fernseher zu beschäftigen, wirkt sich ungemein positiv auf das Wohlbefinden aus.

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In der Studie wurde gezeigt, dass Gartenarbeit Stress und Ängste lindert. Die Teilnehmer*innen, die zu Beginn bei der Befragung angegeben hatten, sehr gestresst zu sein, gaben am Ende der Studie an, dass sich ihr Stresslevel deutlich gesenkt habe. Die Gartenarbeit regt dich zudem dazu an, dich mit deinen Gedanken in einem positiven Umfeld auseinanderzusetzen. Dies ist in der heutigen Zeit, in der es unzählige Arten der Ablenkung gibt, nicht immer möglich.

Da sich Gartenarbeit positiv auf die Psyche auswirkt, wird sie auch als Therapie eingesetzt. Die positiven Wirkungen von Therapiegärten sind dabei vielfältig. Im Vordergrund steht die Steigerung der Lebensqualität und somit auch des Wohlbefindens.

Gesündere Ernährung durch Gartenarbeit

Eine wichtige, aber häufig gar nicht beachtete positive Auswirkung der Gartenarbeit ist die bessere Ernährung. Die meisten Gärtner*innen bauen Obst und Gemüse in verschiedenen Maßstäben an. Die Forscher*innen sind sich dabei sicher, dass sowohl die Erdbeerpflanze auf dem Balkon als auch das Anbauen von Kartoffeln oder anderem Obst und Gemüse in einer größeren Parzelle die Gesundheit steigern kann.

Neben der körperlichen Aktivität durch das Gärtnern bringt auch die gesündere Ernährung durch den Verzehr der selber angebauten Produkte einen Mehrwert für die Gesundheit. Die ballaststoffreichen Lebensmittel aus eigenem Anbau sind sehr gesund und beugen Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz und Krebs vor. Es kommt nicht von ungefähr, dass führende Wissenschaftler*innen empfehlen, sich ballaststoffreich zu ernähren.

James Hebert, einer der Autoren der Studie und zudem Direktor des Programms für Krebsprävention und -bekämpfung der Universität von South Carolina betont, dass schon die Steigerung der Ballaststoffzufuhr um wenige Gramm positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Diese wird durch die Ernte im eigenen Garten meist deutlich gesteigert.

Therapie durch Gartenarbeit

Da die positive Wirkung der Gartenarbeit bewiesen ist, wird diese in immer mehr Fällen genutzt. In Zeiten einer immer schnelllebigeren Gesellschaft haben viele Menschen die Gartenarbeit als Gegenpol zum stressigen Alltag im Büro für sich entdeckt. Die Arbeit in der Natur bringt Ruhe und Entspannung und stärkt somit das Wohlbefinden.

Wegen der vielen positiven Auswirkungen auf die Psyche wird Gartenarbeit immer häufig in der Therapeutik genutzt. An der Universität Wien gibt es sogar schon den "Studiengang Gartentherapie". Der Einsatz der Gartentherapie bei Demenzpatienten ist inzwischen durchaus üblich. Die Demenzpatient*innen, die in einem Therapiegarten abhängig von ihren Fähigkeiten zur Gartenarbeit angeregt werden, fühlen sich zumeist an die Natur und den Geruch von Pflanzen und Früchten erinnert und blühen auf. Zudem helfen die gemeinsamen Aktivitäten mit anderen Patient*innen, das gesellschaftliche Zugehörigkeitsgefühl und die Kommunikation mit anderen zu verbessern.

Die Sinneseindrücke im Garten können bei Demenzpatient*innen nicht nur Erinnerungen wecken, sondern die Gefühle von Einsamkeit und Isolation reduzieren und das Selbstvertrauen stärken. Zudem ist die Aktivität an der frischen Luft in Verbindung mit natürlichem Licht ein Mittel gegen Schlafstörungen und depressive Verstimmungen.

Fazit: Gartenarbeit ist gesund

Gartenarbeit beugt Krankheiten wie Krebs und Demenz vor und dient zudem als Therapie vieler psychischer Erkrankungen. Egal ob Blumentopf auf dem Balkon oder Gartenarbeit im großen Stil - allgemein gilt sie als sehr gesund. Viele Hobbygärtner*innen können beim Gärtnern den Stress des schnelllebigen Alltags vergessen. Zudem ist die körperliche Betätigung, vorausgesetzt sie wird in guter Körperhaltung und nicht exzessiv betreiben, gesund. Bis ins hohe Alter gilt also: Wer rastet, der rostet.

Die Rasenmäher-Saison ist wieder in vollem Gange. Aber du solltest das Gras nicht einfach so kürzen. Für alle Gartenliebhaber haben wir einen kuriosen Geheimtipp parat - hier erfährst du, wie eine Bierflasche unter dem Rasenmäher für perfekten Rasenschnitt sorgen kann. Ebenso wichtig ist das Entfernen von Moos und Pflanzen von Pflastersteinen. Bei dieser Arbeite hilft dieses günstige Hausmittel.

Zu einem echten Problem können Ratten im Garten werden, bei uns erfährst du, wie du sie schnell loswirst. Auch Buchsbaumzünsler treiben immer öfter ihr Unwesen, aber auch die lästigen Raupen kannst du bekämpfen. Wusstest du, dass du gegen Schädlinge im Garten auch auf ungewöhnliche Weise vorgehen kannst? Kronkorken können ein Hilfsmittel gegen Schnecken und Co. sein. Zwar keine Schädlinge, aber dennoch in vielen Gärten nicht gerne gesehen sind Katzen. Wir geben dir Tipps, wie du Nachbars Katze friedlich loswirst.

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