Forscher warnen vor negativen Auswirkungen von LED-Licht: Veränderungen des Bio-Rhythmus möglich

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LED-Beleuchtung kann negative Auswirkungen auf Mensch und Tier haben.
Ein Nährstoffmangel hat erhebliche Auswirkungen auf deine Gesundheit. Kopfschmerzen und Müdigkeit sind dann gar nicht unwahrscheinlich.
Symbolfoto: goodluz/Adobe Stock
Aus Energiespargründen wird bei der Straßenbeleuchtung zunehmend auf LED-Lampen gesetzt.
Aus Energiespargründen wird bei der Straßenbeleuchtung zunehmend auf LED-Lampen gesetzt.
CC0 / Pixabay / Fotorech

LED-Beleuchtung ist wegen ihrer Langlebigkeit, Umweltfreundlichkeit und Effizienz beliebt; doch Forscher*innen warnen nur vor den Auswirkungen.

  • LED: Licht schädlich für Mensch und Tier?
  • Die Studie und ihre Ergebnisse
  • Fazit

Es gibt viele Gründe, die für eine LED-Beleuchtung sprechen. Darunter beispielsweise der niedrigere Stromverbrauch sowie die lange Lebensdauer - verbunden mit einem gleichzeitig hohen Wirkungsgrad. Doch Wissenschaftler*innen warnen nun davor, nur die positive Seite der Beleuchtungsmittel zu betrachten und legen dazu eine spannende Studie vor.

LED: Einsatz und Studie

Mit LED sollen Strom und damit Kosten gespart werden. Beim Vergleich einer Halogenlampe mit einer LED, die circa 700 Lumen Helligkeit besitzt, lassen sich der Verbraucherzentrale zufolge in 10 Jahren rund 100 Euro Kosten einsparen. Bei den Berechnungen wurden die durchschnittlichen Preise von 30 Cent pro Kilowatt, die im Mai 2022 galten, genommen; heute liegen die Preise durchschnittlich bei etwa 41 Cent/kWh. Dies klingt zunächst einmal nicht viel, summiert sich jedoch unter anderem bei einer langen Betriebsdauer und großen Anzahl an Lampen.

Vielerorts wurde aus Spar-Gründen nicht nur in Privathaushalten, sondern beispielsweise auch bei der Straßenbeleuchtung auf LEDs umgestellt. Laut Deutschlandfunk sind in Berlin bereits 40 Prozent der 150.000 Straßenleuchten auf LED umgestellt. Einerseits führt dieser Wechsel natürlich dazu, dass die Kommune weniger Kosten tragen muss, andererseits müssen aber auch die Auswirkungen auf Menschen und Tiere bedacht werden. Um diese sorgen sich Wissenschaftler*innen aufgrund der Ergebnisse ihrer aktuellen Studie.

Forscher*innen der University of Exeter in Penryn haben sich intensiv mit der LED-Straßenbeleuchtung auseinandergesetzt. Zentrales Ergebnis ihrer Studie: Eine flächendeckend eingesetzte LED-Beleuchtung bewirkt eine spürbare Veränderung des Farbspektrums. Dabei nimmt der Anteil der Emissionen im blauen Spektrum-Bereich zu. Das blaue Licht hemmt die Ausschüttung des sogenannten "Schlaf-Hormons" Melatonin. Damit könnte es sowohl für Tiere als auch für Menschen eine Gefahr darstellen.

Auswirkungen des Blaulichts auf Umwelt und Mensch

Der erhöhte Blaulichtanteil konnte von den Forscher*innen insbesondere in Italien, Rumänien, Irland und Großbritannien gemessen werden. Davor wurden weitestgehend Natriumdampflampen mit orange-gelbem Licht verwendet. Im Vergleich zu damals ist der Blaulichtanteil um bis zu 24,4 Prozent gestiegen.

In Deutschland und Österreich ist nur ein geringfügiger Anstieg des Blaulichtanteils gemessen worden. Bisher wurden Folgen für die Umwelt in der Entwicklung und Forschung rund um LED-Lampen kaum betrachtet. Deshalb plädieren die Forscher*innen darauf, vermehrt Daten zu sammeln und das Farbspektrum regelmäßig zu prüfen.

Die Auswirkungen des blauen Lichts zeigte sich bereits bei früheren Untersuchungen mit Fledermäusen. Sowohl ihre Flugbewegungen als auch das Fressverhalten wurden durch das blaue Licht durcheinander gebracht. Des Weiteren wirkt sich das LED-Licht beispielsweise auch negativ auf Insekten aus. Bei uns Menschen hat das Licht ebenfalls eine große Auswirkung auf den Schlaf-Wach-Rhythmus. Somit könnte die mit dem mit Blaulicht einhergehende Hemmung der Melatonin-Ausschüttung eine Veränderung des menschlichen Biorhythmus verursachen.

Fazit

In ihrer Studie haben die Forscher*innen die Vorteile, die LED-Lampen mit sich bringen, außer Acht gelassen. Der Fokus wurde rein auf die negativen Auswirkungen der Beleuchtung auf das Farbspektrum gelegt. In diesem neuen Bereich wird die Forschung zukünftig sicherlich weitere Daten und Erkenntnisse sammeln.

Sicher ist jedoch, dass die zunehmende Lichtverschmutzung für Mensch und Tier ein Problem darstellt. Das Bundeskabinett hat bereits Eckpunkte für ein Aktionsprogramm zum Insektenschutz beschlossen, in welchem die Reduzierung der Lichtverschmutzung festgeschrieben ist. Zukünftig werden hier also voraussichtlich Änderungen in die Wege geleitet.