LED-Beleuchtung ist wegen ihrer Langlebigkeit, Umweltfreundlichkeit und Effizienz beliebt; doch Forscher*innen warnen nur vor den Auswirkungen.
- LED: Licht schädlich für Mensch und Tier?
- Die Studie und ihre Ergebnisse
- Fazit
Es gibt viele Gründe, die für eine LED-Beleuchtung sprechen. Darunter beispielsweise der niedrigere Stromverbrauch sowie die lange Lebensdauer - verbunden mit einem gleichzeitig hohen Wirkungsgrad. Doch Wissenschaftler*innen warnen nun davor, nur die positive Seite der Beleuchtungsmittel zu betrachten und legen dazu eine spannende Studie vor.
LED: Einsatz und Studie
Mit LED sollen Strom und damit Kosten gespart werden. Beim Vergleich einer Halogenlampe mit einer LED, die circa 700 Lumen Helligkeit besitzt, lassen sich der Verbraucherzentrale zufolge in 10 Jahren rund 100 Euro Kosten einsparen. Bei den Berechnungen wurden die durchschnittlichen Preise von 30 Cent pro Kilowatt, die im Mai 2022 galten, genommen; heute liegen die Preise durchschnittlich bei etwa 41 Cent/kWh. Dies klingt zunächst einmal nicht viel, summiert sich jedoch unter anderem bei einer langen Betriebsdauer und großen Anzahl an Lampen.
Vielerorts wurde aus Spar-Gründen nicht nur in Privathaushalten, sondern beispielsweise auch bei der Straßenbeleuchtung auf LEDs umgestellt. Laut Deutschlandfunk sind in Berlin bereits 40 Prozent der 150.000 Straßenleuchten auf LED umgestellt. Einerseits führt dieser Wechsel natürlich dazu, dass die Kommune weniger Kosten tragen muss, andererseits müssen aber auch die Auswirkungen auf Menschen und Tiere bedacht werden. Um diese sorgen sich Wissenschaftler*innen aufgrund der Ergebnisse ihrer aktuellen Studie.
Forscher*innen der University of Exeter in Penryn haben sich intensiv mit der LED-Straßenbeleuchtung auseinandergesetzt. Zentrales Ergebnis ihrer Studie: Eine flächendeckend eingesetzte LED-Beleuchtung bewirkt eine spürbare Veränderung des Farbspektrums. Dabei nimmt der Anteil der Emissionen im blauen Spektrum-Bereich zu. Das blaue Licht hemmt die Ausschüttung des sogenannten "Schlaf-Hormons" Melatonin. Damit könnte es sowohl für Tiere als auch für Menschen eine Gefahr darstellen.
Auswirkungen des Blaulichts auf Umwelt und Mensch
Der erhöhte Blaulichtanteil konnte von den Forscher*innen insbesondere in Italien, Rumänien, Irland und Großbritannien gemessen werden. Davor wurden weitestgehend Natriumdampflampen mit orange-gelbem Licht verwendet. Im Vergleich zu damals ist der Blaulichtanteil um bis zu 24,4 Prozent gestiegen.
In Deutschland und Österreich ist nur ein geringfügiger Anstieg des Blaulichtanteils gemessen worden. Bisher wurden Folgen für die Umwelt in der Entwicklung und Forschung rund um LED-Lampen kaum betrachtet. Deshalb plädieren die Forscher*innen darauf, vermehrt Daten zu sammeln und das Farbspektrum regelmäßig zu prüfen.