Weißer Belag auf Schokolade: Kann man sie noch essen?

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Der Schmelz und der aromatische Geschmack sind typische Eigenschaften von Schokolade. Ein darauf befindlicher Belag hat keinen Einfluss auf die Essbarkeit.
Der Schmelz und der aromatische Geschmack sind typische Eigenschaften von Schokolade. Ein darauf befindlicher Belag hat keinen Einfluss auf die Essbarkeit.
CC0 / Pixabay / AlexanderStein (Symbolbild)

Manchmal kann es vorkommen, dass sich weißer Belag auf Schokolade bildet. Gefährdet diese Schicht deine Gesundheit oder ist die Süßigkeit trotzdem noch genießbar?

Du kennst diese Situation: Du freust sich auf ein Stück Schokolade, aber wenn du die Packung öffnest, erwartet dich eine unappetitliche Überraschung. Die Nascherei ist mit einem weißen Belag überzogen. Aber keine Sorge: Du kannst die Schokolade dennoch essen und musst sie nicht wegwerfen. Was dahinter diesem Phänomen steckt, erfährst du hier.

Warum bildet sich ein weißer Belag auf Schokolade?

Entdeckst du weiße Flecken, eine unregelmäßige Struktur oder Pünktchen auf der Schokolade, kannst du beruhigt sein, denn bei diesem Phänomen handelt es sich keineswegs um Schimmel, der unter Umständen gesundheitsschädlich sein kann. Der Belag sieht zwar nicht schön aus, du kannst die Schokolade aber weiterhin verwenden. Tritt diese Veränderung auf, spricht man von Kristallisation in Form von Fett- oder Zuckerreif

Wird die Schokolade zu warm, wandert die darin enthaltene Kakaobutter nach außen, kühlt das Lebensmittel anschließend wieder ab, kristallisiert das Fett und hinterlässt helle Spuren auf der Oberfläche. In diesem Fall spricht man von Fettreif. In der Hand fühlt sich diese Ablagerung schmierig an und wird durch deine Körpertemperatur weich. Diese Veränderung verschwindet, wenn du die Schokolade erhitzt, um sich zu schmelzen. Mit der flüssigen Masse kannst du beispielsweise backen oder ein Schokofondue zubereiten.

Zuckerreif entsteht, wenn die Schokolade einem feuchten Umfeld ausgesetzt ist. Extreme Temperaturwechsel begünstigen ebenfalls die Bildung von Belag. Eine weiße Schicht kann entstehen, wenn du die Schokolade beispielsweise in den Kühlschrank legst. Durch die darin befindliche Feuchtigkeit wird der Zucker aufgelöst und wandert ebenfalls an die Oberfläche. Nimmst du sie aus dem Kühlschrank, sorgt die Zimmerwärme dafür, dass die Feuchtigkeit verdunstet und der Zucker antrocknet. Dadurch entsteht der kristallähnliche Zuckerreif, der sich in deiner Hand körnig anfühlt.

Wie kannst du Fett- oder Zuckerreif verhindern?

Die unappetitliche Ablagerung kannst du vermeiden, indem du die Schokolade bei ca. 12 bis 20 Grad Celsius in einem trockenen Raum aufbewahrst. Achte darauf, die Packungen nicht direkter Sonnenbestrahlung auszusetzen. Ein Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums ist in der Regel nicht für die Bildung unschöner Beläge verantwortlich, sondern schlichtweg falsche Lagerung. Oftmals kannst du das Produkt auch nach Erreichen des aufgedruckten Datums noch verzehren. Grundsätzlich hat Schokolade eine lange Haltbarkeit. Bei Sorten mit einem hohen Milchanteil beträgt diese etwa 12 bis 18 Monate. Je höher der Kakaoanteil ist, desto länger ist der Zeitraum. Bei Zartbitterschokolade kann dieser durchaus bis zu 2 Jahre betragen. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum schon länger überschritten, probierst du am besten ein kleines Stück, um den Geschmack zu testen. 

Schokolade ist in vielen Varianten erhältlich. Die süße Leckerei besteht hauptsächlich aus Fett, Kakao und Zucker. Milchschokolade hat einen Kakaoanteil von etwa 30 % und ist bekannt für ihren milden Geschmack. Durch die Erhöhung des Kakaogehalts wird das Aroma intensiver und kann mitunter sogar herb bis bitter sein. Zartbitterschokolade kann bis zu 50 % Kakao enthalten. Gourmets schätzen Bitterschokolade mit einem Anteil von über 60 %. Manche Sorten können sogar bis zu 90 % Kakao beinhalten. Die Schokolade wird häufig mit Nüssen, Cremes oder Keksen verfeinert. Auch Alkohol kann darin verarbeitet sein, wie beispielsweise in Pralinen.

Der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Schokolade ist die Kakaobohne, denn daraus werden Kakaopulver sowie Kakaobutter gewonnen. Die Hauptanbaugebiete liegen in Afrika, Mittel- und Südamerika sowie Asien. Aufgrund der weltweit großen Nachfrage werden immense Mengen an Wald gerodet, wodurch Tiere und Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren. Der Kauf von Produkten, die mit dem Fairtrade Siegel gekennzeichnet sind, trägt unter anderem dazu bei, das Einkommen der Bauern zu sichern. Die angeschlossenen Betriebe bauen die Kakaobohnen außerdem nachhaltig an und respektieren die Menschenrechte. Einige Schokoladenhersteller verwenden ausschließlich Kakaobutter, manche Betriebe verarbeiten zusätzlich andere Fette, wie beispielsweise Butterreinfett. Hierbei handelt es sich um Butter, der die Feuchtigkeit entzogen wird. Diese Zutat ist günstiger als Kakaobutter und sorgt dafür, dass die Schokolade im Mund schneller schmilzt. Palmfett ist ebenfalls eine billigere Alternative zu Kakaobutter. Diese Bestandteile müssen separat auf der Packung angegeben werden.

Was solltest du beim Verzehr von Schokolade beachten?

Je höher der Kakaoanteil, desto besser ist die Schokolade für einen Organismus, denn die darin enthaltenen Flavonoide zählen zu den wirkungsvollsten Antioxidantien mit einem entzündungshemmenden Effekt. Sie haben einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Zudem soll Schokolade glücklich machen. Eine Studie besagt, dass insbesondere dunkle Schokolade mit mindestens 70 % Kakao stressreduzierend wirken kann. Auch der darin enthaltene Zucker kann einen stimmungsaufhellenden Effekt haben. Denn er verwandelt das in Schokolade enthaltene Tryptophan in den Botenstoff Serotonin. Das Hormon reguliert die Stimmung, den Appetit sowie deinen Schlaf-Wach-Rhythmus. 

Allerdings solltest du den Konsum von Schokolade nicht übertreiben. Isst du große Mengen Zucker und Fett, kann sich dieses Ernährungsverhalten negativ auf deinen Organismus auswirken. Auch deine Zähne können unter einem extremen Zuckerverzehr leiden, weil dadurch die Kariesbildung begünstigt wird. Zudem drohen langfristig zahlreiche Erkrankungen, die sogar chronisch werden können. Dazu zählen: 

  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Antriebs- und Energielosigkeit
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Verdauungsprobleme
  • Schlafstörungen

Fazit: Setze deine Sinne ein

Zwar ist weißer Belag auf Schokolade in der Regel nur ein optischer Mangel und du kannst sie bedenkenlos verzehren. Dabei handelt es sich meistens um Fettreif oder Zuckerreif. Dass Schokolade schimmelt, ist sehr unwahrscheinlich und kommt nur selten vor. Bist du dir unsicher, solltest daran riechen oder eine kleine Menge probieren. Stellst du keinerlei unangenehme Auffälligkeiten fest, kannst du sie maßvoll und ohne schlechtes Gewissen naschen