Zwei besondere Kometen erhellen den Nachthimmel - mit bloßem Auge zu sehen

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Kometen "Swan" und "Lemmon": Highlight am Oktober-Nachthimmel
Die beiden Kometen bleiben aber auf sicherer Entfernung. (Archivbild)
Kometen "Swan" und "Lemmon": Highlight am Oktober-Nachthimmel
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Gleich zwei besondere Kometen erhellen im Oktober unseren Nachthimmel. Sie können mit dem Fernglas oder sogar bloßem Auge beobachtet werden.

Sternenliebhaber und Hobby-Astronomen können in der zweiten Oktoberhälfte gleich zwei Kometen am Nachthimmel bestaunen. "Swan" und "Lemmon" strahlen so hell, dass sie mit bloßem Auge oder zumindest mit einem Fernglas beobachtet werden können, teilte der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim, Uwe Pilz, der Deutschen Presse-Agentur mit.

Kometen bestehen aus Eis, Staub und Gestein, sind mehrere Milliarden Jahre alt und stammen aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems. Nähert sich ein Komet der Sonne, beginnt sein meist nur wenige Kilometer großer Kern zu verdampfen und bildet eine dichte Staub- und Gaswolke. Später entsteht der Kometen-Schweif. Dabei handelt es sich um Gasmoleküle und Staubteilchen. Ein Koment-Schweif kann mehrere Millionen Kilometer lang werden.

Kometen "Swan" und "Lemmon" in Sichtweite der Erde

"Swan" wurde erst im September bemerkt. "Der Komet erschien 'plötzlich' am Himmel, weil er circa aus der Richtung der Sonne kam", erklärt Pilz. "Da sieht man diese Körper nicht, und wenn man sie sieht, sind sie oft schon recht hell." Die maximale Helligkeit werde der mit einem langen Schweif versehene Himmelskörper am 19. und 20. Oktober erreichen, also schon dieses Wochenende. Dann werde er von versierten Beobachtern mit dem bloßen Auge, auf jeden Fall aber mit einem Fernglas erkennbar sein – vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Komet "Lemmon" sei sogar noch etwas besser sichtbar und am frühen Abend und dann wieder morgens vor Sonnenaufgang zu sehen - zurzeit allerdings noch per Fernglas.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag gibt es dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge in Ostdeutschland und im Südosten Bayerns die besten Chancen auf das Schauspiel. "Da wird die Nacht klar werden", sagte der DWD-Meteorologe Lars Kirchhübel. In der Nacht zum Montag sieht es dagegen wesentlich schlechter aus: Falls überhaupt, gebe es dann noch Chancen östlich der Elbe, so Kirchhübel. Zumindest der Mond dürfte kein Störfaktor sein. Der ist abnehmend, und kommende Woche ist Neumond.

Die offizielle Bezeichnung von "Swan" ist "C/2025 R2". Der Koment wird sich auf rund 30 Millionen Kilometer der Erde nähern, erklärte Richard Moissl von der europäischen Raumfahrtbehörde Esa. Pilz sagte: "Er wird im Oktober abends im Südwesten stehen und Anfang November im Süden." 

Seltener Gast: Erst in 1410 Jahren kommt Koment "Lemmon" wieder

Der zweite Komet ist ein regelmäßiger, aber seltener Besucher: "Lemmon" heißt offiziell eigentlich "C/2025 A6" und war das letzte Mal vor ungefähr 1320 Jahren hier. Das nächste Mal soll er uns in 1410 Jahren wieder besuchen, sagte Pilz. Dass er wieder auf uns zu fliegt, wurde Anfang des Jahres entdeckt. Am Morgenhimmel kann man den Komet nun bereits sehen. "Er steht zum Ende der Nacht sehr hoch und ist mit dem Fernglas zu sehen", so Pilz. Orientieren könne man sich bei der Suche derzeit an dem recht hellen Stern Cor Caroli.

Der Komet bewege sich sehr schnell, er durchlaufe mehrere Sternbilder, darunter den Großen Bären - auch als Großer Wagen bekannt. Die größte Erdnähe werde mit knapp 90 Millionen Kilometern am kommenden Dienstag (21. Oktober 2025) erreicht. "Weil sowohl Erd- als auch Sonnennähe gering sind, ist er ein auffallender Komet und wird von einem dunklen Standort aus mit dem bloßen Auge zu sehen sein", so Pilz. Der beste Zeitraum sei der 28. bis 31. Oktober, dann sei er am hellsten zu sehen.