Allerdings machte sich auch eine negative Veränderung bemerkbar: So sei seine Libido im Laufe des Versuchs schlicht und einfach verschwunden. „Ich habe sie einfach verloren. Ich weiß wirklich nicht, was passiert ist“, konstatiert Hugo. Zugleich fügte er jedoch hinzu, dass diese Erfahrung nicht zwingend jedem widerfahren müsse, der sich vegan ernähre.
Ernährung mit Fleisch: Muskelmasse und Körperfettanteil steigen
Ross Turner legte während der Challenge 4,5 Kilogramm an Muskelmasse und knapp zwei Kilogramm Fett zu. Sein Körperfettanteil stieg auf 15 Prozent gestiegen. Zum Abschluss des Experiments wog er 85,7 Kilogramm. Sein Cholesterinspiegel blieb die ganze Zeit über konstant.
Ross gab an, dass seine Ernährung während des Versuchs etwas abwechslungsreicher als vorher war – vor allem, was Makronährstoffe anbelangt. Auf seinem Speiseplan standen Huhn, Fisch, rotes Fleisch, Gemüse, Milchprodukte und Getreide.
Für Hugo fiel die Ernährungsumstellung noch gravierender aus, zumal bei ihm tierisches Eiweiß durch Alternativen wie Tofu, Tempeh und Jackfruit ersetzt worden war. Fazit: Hugos Darmflora hat sich nach den zwölf Wochen verändert. Für diese Erkenntnis wurden eigens Stuhlproben vor und nach dem Experiment analysiert.
Pflanzliches Eiweiß: Widerstandsfähiger gegen chronische Krankheiten und Diabetes Typ 2
In der Folge könnte Hugo fortan etwas widerstandsfähiger sein, was bestimmte chronische Krankheiten anbelangt. Außerdem sei für ihn das Risiko gesunken, dick zu werden und an Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Umgekehrt konnte bei beiden Brüdern jeweils ein Rückgang der mikrobiellen Diversität nachgewiesen werden: Die Anzahl der verschiedenen Bakterienspezies im Darm hatte über den Versuchszeitraum abgenommen. Dies könnte eine niedrigere Widerstandsfähigkeit gegenüber einigen chronischen Krankheiten nach sich ziehen, etwa der Crohn-Krankheit.
Interessanter Aspekt am Rande: Bei Hugo hat sich das Mikrobiom indes stärker verändert als bei seinem Bruder: Mögliche Ursachen hierfür könnten den Zwillingen zufolge die abrupte Umstellung auf eine vegane Ernährungsweise und die vergleichsweise kurze Dauer des Experiments sein.
Resultat: Beide Ernährungsweise bringen Vorteile mit sich
Vor allem die relativ kurze Zeitspanne betrachten die Brüder hierbei als kritisch: 12 Wochen reichten schlichtweg nicht aus, um aussagekräftige Ergebnisse erzielen zu können. Um an ein zuverlässiges Resultat zu gelangen, müsse die Dauer des Versuchs zwischen sechs Monaten und einem Jahr liegen.
In ihrem Fazit sprechen sich die eineiigen Zwillinge für einen gesunden Mix zwischen den beiden Ernährungsalternativen aus. Eine optimale Ernährung besteht für sie aus einer Mischung aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. "Eine vegane Ernährungsweise hat gewisse Vorteile, gleiches gilt für den Fleischkonsum", konstatiert Ross. "Ich denke nicht, dass die eine Ernährungsweise die andere während des Versuchs in den Schatten gestellt hat."
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