- Wie erkennst du reife Früchte?
- Nachreifen von Obst
- Obstlagerung
- Fazit
Lebensmittelrechtlich ist nicht definiert, wann ein Obst "essreif" ist. Gleichwohl gilt der Grundsatz, dass Angaben über Lebensmittel den Verbraucher nicht täuschen dürfen. Wird ein Obst im Supermarkt also als "essreif" tituliert und angeboten, so muss es auch genau das sein. Laut der EU-Verordnung 543/2011 müssen Früchte beim Verkauf generell einen "ausreichenden Reifegrad" aufweisen, ohne überreif zu sein. Für einzelne Obstsorten sind dabei bestimmte Kriterien für ausreichende Reife mehr oder weniger genau in der Verordnung definiert. So sind beispielsweise für Kiwis der enthaltene Zucker und der Trockenmassegehalt für einen ausreichenden Reifegrad vorgegeben. Ein spezielles Werben mit diesem Reifegrad ist jedoch nicht zulässig, da alle vermarkteten Früchte diesen Reifegrad ausweisen müssen, wie das Online-Portal utopia.de berichtet. Entscheidend für unser Einkaufsverhalten dürfte damit also der Begriff "genussreif" sein, der beschreibt, wann eine Frucht grundsätzlich zum Verzehr geeignet ist.
Wie erkennst du reife Früchte?
Um zu erkennen, wann eine Frucht reif, im Zweifel also "genussreif" ist, kann es neben der Farbe auch auf den Geruch sowie die Haptik ankommen. Auf welche Eigenschaften du beim Einkaufen achten solltest, ist daher von Frucht zu Frucht unterschiedlich.
Im Folgenden haben wir eine kleine Übersicht für dich zusammengestellt:
- Mango: Eine reife Mango kannst du an ihrem intensiven, aromatischen Geruch sowie an ihrem prallen, leicht herausstehenden Stiel erkennen. Auch ein Druck-Test lohnt sich hier laut merkur.de: Gibt die Mango bei Druck nach, so ist sie reif. Unreife Exemplare fühlen sich grundsätzlich sehr hart an.
- Bananen: Bananen, die auf ihrer Schale noch grünliche Stellen vorweisen, enthalten in aller Regel ein noch sehr hartes Fruchtfleisch und werden auch beim Verzehr noch nicht ihr komplettes Aroma entfalten können. Sie müssen hierfür noch etwas nachreifen. Jedoch solltest du dich auch von Bananen mit kleinen bräunlichen Stellen auf der Schale nicht abschrecken lassen. Diese sind bereits "genussreif" und können problemlos verzehrt werden. Bemerkst du, dass sich die Bananen auch sehr weich anfühlen und auf leichten Druck stark nachgeben, so sollten diese zeitnah verzehrt werden.
- Steinobst: Reifes Steinobst, wie beispielsweise Kirschen, Pflaumen oder Pfirsiche, erkennst du an dem intensiven Duft, den es versprüht. Bei leichtem Druck sollten die Früchte außerdem etwas nachgeben.
- Tomaten: Reife Tomaten bestechen durch ihren intensiven, aromatischen Duft sowie ihre tolle rote Farbe. Sind die Tomaten im Supermarkt hellrot oder teilweise noch etwas grünlich und sehr fest, so sind sie eventuell noch nicht ganz reif.
- Avocados: Vor dem Kauf einer Avocado solltest du leichten Druck auf den Stiel-Rest ausüben und prüfen, ob sich dieser in die Avocado drücken lässt. Sofern das der Fall ist, handelt es sich um eine reife Avocado. Wenn die Frucht nach Druck in deiner Hand auch noch etwas nachgibt, so kannst du sie getrost in deinen Einkaufswagen packen.
Im Unterschied zu Obst kommt Gemüse übrigens in aller Regel direkt verzehr-geeignet in den Supermärkten an, wie utopia.de berichtet. Der Großteil an Gemüse im Supermarktregal ist frisch und reif an und sollte von dir daher auch zeitnah verarbeitet werden.
Nachreifen von Obst
Sicher hast du das auch schon einmal erlebt: Du bist im Supermarkt auf der Suche nach ein paar leckeren Bananen. In der Auslagefläche findest du jedoch ausschließlich Bananen mit grünlicher Schale, die offensichtlich noch nicht ihren perfekten Reifegrad erlangt haben. Den Gang in einen anderen Supermarkt kannst du dir in diesem Fall sparen. Für das Nachreifen von Bananen gibt es nämlich einen einfachen Trick: Lege diese Bananen künftig einfach neben oder zumindest in die Nähe von Äpfeln. Äpfel scheiden besonders viel des Reifegases Ethylen aus. Dieses Pflanzenhormon steuert den Reifungsprozess von Obst und Gemüse und sorgt dafür, dass deine Bananen schnell verzehrfertig sind.
Im Umkehrschluss gilt jedoch auch: Möchtest du nicht, dass deine Bananen schneller reifen und bräunlich werden, so darfst du sie nicht neben Äpfel oder gemeinsam mit Äpfeln in deiner Obstschale lagern. Übrigens geben insbesondere Avocados, Birnen, Blaubeeren, Mangos, Nektarinen, Pfirsiche, Pflaumen und Tomaten ebenfalls viel Ethylen ab.
Obst aus tropischen Ländern benötigt in der Regel höhere Temperaturen, um entsprechend nachzureifen. Früchte mit einem hohen Wasseranteil, wie Tomaten oder Wassermelonen, neigen bei höheren Temperaturen jedoch dazu, schneller zu schimmeln. Hier ist also beim Nachreifen in warmer Umgebung Vorsicht geboten.
Obstlagerung
Die korrekte Lagerung hängt natürlich auch davon ab, wie lange du das jeweilige Obst aufheben möchtest. Grundsätzlich gilt, dass Obst, welches länger aufgehoben werden soll, entsprechend kühler gelagert werden sollte, als Obst, welches du kurzfristig verzehren möchtest. Weiterhin sollte Obst für eine längere Haltbarkeit möglichst lichtgeschützt und in einem dunklen Raum gelagert werden.
Gleiches gilt auch für die Lagerung von Gemüse. Lagere dieses bei möglichst kühlen Temperaturen und in einem lichtgeschützten Raum bzw. einem lichtgeschützten Gefäß.
Achtung: Früchte mit hohem Wassergehalt eignen sich grundsätzlich nicht dafür, sie für einen längeren Zeitraum zu lagern. Wassermelonen solltest du dir beispielsweise möglichst zeitnah nach dem Kauf schmecken lassen.
Fazit
Oftmals lässt sich bereits durch einen ersten prüfenden Blick erkennen, ob ein bestimmtes Obst bereits reif ist. In vielen Fällen ist es aber notwendig, auch noch deine anderen Sinne beim Einkaufen einzusetzen, um die richtige Wahl für die Obstschale zu treffen. Die oben aufgeführten Tipps können dir zukünftig beim Einkaufen im Supermarkt eine Hilfestellung bieten, reifes Obst zu erkennen. Im Zweifel gilt aber sicher immer: Bist du dir einmal nicht sicher, wie es um den jeweiligen Reifegrad steht, so frage einfach bei den Mitarbeiter*innen im Supermarkt nach. Diese sind tagtäglich mit den verschiedenen Obstsorten in Kontakt und haben sicherlich ebenfalls noch nützliche Ratschläge - sowohl für den Kauf, als auch für Verzehr und Lagerung - parat.
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