Kaffee als Entzündungshemmer? Wie Infektionen mit Koffein behandelt werden können

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Kaffee als Entzündungshemmer? Wie Infektionen mit Koffein behandelt werden können
Koffein ist den meisten als der Bestandteil von Kaffee bekannt, der uns wach macht - doch Koffein wirkt auch entzündungshemmend.
Eine neue Studie zeigt: Kaffee am Morgen kann den Stoffwechsel stören. Symbolfoto: unsplash.com

In Deutschland trinkt im Durchschnitt jeder Mensch drei Tassen Kaffee pro Tag. Wie eine neue Studie herausgefunden hat, ist das darin enthaltene Koffein nicht nur ein guter Wachmacher, es kann auch gegen Infektionen helfen.

Koffein ist den meisten Menschen als Inhaltsstoff in Kaffee bekannt. Doch Koffein kann mehr als nur wach machen, es hat auch positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Eine aktuelle Studie aus Brasilien hat gezeigt, dass Koffein sogar für die Behandlung von Infektionen eingesetzt werden könnte.

Die Wissenschaftler*innen der Universidade Federal de Pernambuco haben die Wirkung von Koffein gegen bakterielle Infektionen untersucht, insbesondere gegen Infektionen mit Salmonellen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Phytotherapy Research.

Vielversprechende Studie: Koffein kann gegen Infektionen helfen

Es war bereits aus früheren Untersuchungen bekannt, dass Koffein entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Der Stoff stimuliert die sogenannte Phagozytose, ein Prozess, bei dem Zellen kleine Nahrungspartikel aufnehmen. Dieser ist ein wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems: Die Fresszellen, auch Makrophagen genannt, "fressen" Erreger auf, die das Immunsystem als körperfremd erkennt. Auf genau diese Fresszellen konzentrierten sich das brasilianische Forschungsteam.

In Zellkulturen mit Makrophagen von Mäusen testeten die Forschenden die Wirkung von Koffein. Dafür wurde ein Teil der Fresszellen zunächst für einen Tag Koffein und anschließend vier Stunden lang Salmonellen ausgesetzt. Beim anderen Teil war es umgekehrt, die Fresszellen kamen zuerst vier Stunden mit den Bakterien in Kontakt und dann 24 Stunden lang mit Koffein.

Die Forschenden stellten fest, dass die Fresszellen nach der Behandlung mit Koffein eine höhere Lebensfähigkeit hatten und sich die Bakterienlast in den Zellen verringerte. Auch die Behandlung von lebenden Mäusen zeigte Erfolge. Nach einer gezielten Infektion in der Bauchfellhöhle erhielten sie intravenös Koffein verabreicht. Zwei Kontrollgruppen erhielten dagegen nur eine Pufferlösung oder einen anderen Entzündungshemmer.

Entzündungshemmend und anti-infektiös: So gesund ist Koffein

Bei den Mäusen, die Koffein bekommen hatten, konnte das Eindringen von weißen Blutkörperchen in die entzündete Stelle deutlich verringert werden. Diese sogenannten Leukozyten bekämpfen Krankheitserreger in unserem Körper. Gleichzeitig war auch die bakterielle Belastung in der Bauchhöhle der Mäuse sowie der Blutbahn, Leber und Milz niedriger, wie die Wissenschaftler*innen berichten.

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"Wir können schlussfolgern, dass Koffein sowohl entzündungshemmende als auch anti-infektiöse Eigenschaften hat, die bei der Behandlung von bakteriellen Infektionen zusammen mit Antibiotika nützlich sein können", heißt es abschließend in der Studie. Doch bevor daraus eine richtige Behandlungsmethode entwickelt werden kann, braucht es noch weitere Untersuchungen. Die Forschenden wollen den Ansatz nun in Folgestudien am Menschen überprüfen.

Allerdings kann Koffein in zu großen Mengen auch schädlich sein. Wissenschaftler*innen haben sich daher auch mit der Frage befasst: Wie viele Tassen Kaffee am Tag sind noch gesund?

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