Glänzendes und dichtes Haar ist der Traum vieler Menschen.
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Haarausfall tritt bei vielen Menschen verstärkt im Frühjahr und im Herbst auf. Hilft eine Ernährung mit Haferflocken und Lachs, damit sich die Symptome verbessern?
Jeder Mensch verliert täglich Kopfhaare, hierbei handelt es sich um einen ganz normalen Prozess. Allerdings beobachten viele Personen im Frühjahr und Herbst, dass die Büschel in der Haarbürste größer sind als sonst. Warum kommt es in diesen Jahreszeiten zu einem verstärkten Haarausfall und kannst du mit geeigneten Lebensmitteln gegensteuern?
Was sind Haare und wie viel Haarausfall ist normal?
Jeder Mensch hat ca. 85.000 bis 150.000 Kopfhaare. Bei der genauen Menge spielt die Haarfarbe eine bedeutende Rolle. Blonde haben zwar feinere Haare, aber die Anzahl ist mit ca. 150.000 Haaren besonders hoch. Bei braun- und schwarzhaarigen Personen sind es ca. 100.000 Haare, bei Rothaarigen zieren dagegen durchschnittlich nur 85.000 bis 90.000 den Schopf. Haare wachsen relativ schnell, die durchschnittliche Länge liegt bei ca. 1 bis 1,5 cm pro Monat. Sie bestehen aus Horn, also aus abgestorbenen Zellen; daraus bestehen auch die Nägel an Fingern und Zehen. Haare haben keine Nerven und keine Blutgefäße, in der Biologie heißen sie deshalb "Hautanhanggebilde". Allerdings haben Kopfhaare eine wichtige Funktion. Sie schützen das Gehirn vor extremen Temperaturen, wie beispielsweise Kälte oder Hitze und sorgen dafür, dass die Kopfhaut nicht durch UV-Strahlen geschädigt wird.
Ein Haarausfall von circa 70 bis 100 Haaren pro Tag gilt bei Erwachsenen als unbedenklich. Denn jedes Haar hat seinen eigenen Zyklus. Ist dieser beendet, hört es auf zu wachsen und fällt aus. Weil bei jedem Menschen dieser Prozess individuell ausgeprägt ist, kann die Anzahl abweichen. Auch ein täglicher Unterschied ist normal und kann durchaus auch mal höher sein. Bei einem saisonalen Haarausfall musst du zunächst nicht in Panik geraten, denn er legt sich nach einigen Wochen von selbst. Doch warum kommt es in manchen Jahreszeiten zu einem vermehrten Verlust? Im Herbst geht das Haar vom Wachstum in die Ruhephase über. Im Frühjahr hängt die Anpassung mit den steigenden Temperaturen zusammen. Dieser regelmäßig wiederkehrende Ablauf ist in etwa mit dem Fellwechsel bei Tieren vergleichbar.
Können Nährstoffe den Haarausfall bremsen?
Oftmals genügt es, wenn du bei einem wetterbedingten Haarausfall deine Essensgewohnheiten umstellst, denn die Ernährung kann das Haarwachstum positiv oder negativ beeinflussen. Diese sollte reich an Mineralstoffen sein, denn ein Nährstoffmangel kann Haarausfall begünstigen und zu kraftlosem oder brüchigem Haar führen. Vor allem Eisenmangel kann Haarausfall hervorrufen. Manche Lebensmittel haben bereits von Natur aus einen Mix aus verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen.
Lebensmittel mit einem hohen Eisengehalt, wie beispielsweise Leber, Hülsenfrüchte, Nüsse, Pistazien oder Sonnenblumenkerne, Zwiebeln und Petersilie
Vitamin C (verbessert unter anderem die Aufnahme von Eisen) findet sich in Zitrusfrüchten, Hagebutten, Sanddorn oder Brokkoli.
Zink ist in Mohn, Haferflocken, Kürbiskerne und Walnüsse enthalten.
Vitamin E wird durch pflanzliche Öle, Nüsse, Mandeln, Brokkoli oder Spinat geliefert.
Vitamin A: Ideal sind Karotten, Milchprodukten, Kürbis, rote Paprika und Leber.
Vitamine B3, B5 und B6 sind unter anderem in Fisch, Vollkorngetreide, Milchprodukte und Eiern zu finden.
Folsäure (ein weiteres B-Vitamin) findet sich in grünem Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Leber und Eiern.
Biotin ist in zahlreichen Nahrungsmitteln enthalten. Deinen täglichen Bedarf kannst du mit Leber, Eigelb, Sojabohnen, Tomaten, Kartoffeln, Haferflocken, Fisch, Getreide, Nüssen und Champignons oder Spinat decken.
Haferflocken und Lachs sollten regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen, denn sie enthalten Zink, Proteine, B-Vitamine und Kupfer. Ferner unterstützen Kalium, Magnesium, Kieselsäure, Schwefel, Germanium und Phosphor das Wachstum deiner Haare. Lachs enthält zudem Proteine und ist reich an Omega-3-Fettsäuren, die die Haare versorgen und zusätzlich das Gehirn sowie die Blutgefäße unterstützen. Proteine sind ein Hauptbestandteil der Haare, wobei Keratin, ein Faserprotein, für eine elastische Struktur sorgt.
Wann wird Haarausfall bedenklich?
Ernährst du dich bereits vitamin- und nährstoffreich und stellst keine Verbesserung fest, solltest du vorsichtshalber einen Termin bei einer Ärztin oder einem Arzt vereinbaren. Häufig wird ein Bluttest gemacht, damit ein Nährstoffmangel ausgeschlossen werden kann. Ein vermehrter Haarausfall, der längere Zeit anhält, kann krankhafte Ursachen haben.
Allergien, Pilzerkrankungen oder Schuppenflechte fördern ebenfalls einen übermäßigen Haarausfall. Ferner ist ein verstärkter Schwund aufgrund von Entzündungen möglich. Eine permanente Belastung durch Druck oder Zug auf die Wurzeln kann das Problem ebenfalls verschärfen. Deshalb solltest du nicht ständig einen Dutt oder straffe Zopffrisuren tragen. Ein erhöhter Verlust kann zudem altersbedingt sein, aber auch Krankheiten, wie beispielsweise Grippe, Schilddrüsen- oder Autoimmunerkrankungen, können ihn auslösen. Zudem können Medikamente gegen Krebs, Rheuma, Depressionen und Herzprobleme verantwortlich sein. Frauen, die die Antibabypille nehmen, sind ebenfalls häufig von vermehrtem Haarausfall betroffen. Heftiger Stress kann ebenfalls dazu führen, dass die Haare lichter werden oder ausfallen.
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