Die Menschen in Franken wissen, wie man genießt. Schäufele, Bier und Bratwürste sind nicht ohne Grund Markenzeichen der Region. Doch das hat seinen Preis. Denn gerade in Oberfranken haben die Menschen bayernweit das meiste Hüftgold.

Das belegt der Mikrozensus 2021, den das Bayerische Statistikamt in Fürth Ende vergangenen Jahres veröffentlichte. In der vergangenen Woche schob es noch einmal eine genauere Analyse zum durchschnittlichen Leibesumfang im Freistaat hinterher. Demnach haben 35 Prozent der Bayerinnen und Bayern einen Body-Mass-Index (BMI) von 25 bis 30 und gelten damit als übergewichtig. Bei 15 weiteren Prozent liegt sogar ein BMI von über 30 vor, sie sind damit fettleibig

Oberfranken besonders dick - Durchschnitts-BMI hat allgemein zugenommen

Den (negativen) Spitzenplatz belegt bayernweit Oberfranken - dort sind ganze 56 Prozent der Bevölkerung übergewichtig oder fettleibig. Im Schnitt wogen die Menschen in Oberfranken bei einer Körpergröße von 172 Zentimetern satte 78,7 Kilogramm. Das ergibt einen Durchschnitts-BMI von 26,4, und dieser liegt im Bereich "übergewichtig".

Ein kleiner Trost für die Franken insgesamt: Unterfranken (Durchschnitts-BMI 26,1) und Mittelfranken (Durchschnitts-BMI 25,8) belegen Platz drei und sechs unter den sieben Regierungsbezirken Bayerns. Die zweitdicksten Menschen leben laut dem Statistikamt in Niederbayern (Durchschnitts-BMI 26,1), die schlankesten wiederum in Oberbayern (Durchschnitts-BMI 25,4)

Generell gilt, dass die Bayerinnen (Durchschnitts-BMI 24,8) schlanker sind als die Bayern (Durchschnitts-BMI 26,7) - bei den Frauen hat über die Hälfte ein Normalgewicht. Interessant sind wiederum die Unterschiede nach Wohnort. Demnach sind die Menschen auf dem Land dicker als die Städterinnen und Städter. Damit sind die Nürnbergerinnen und Nürnberger mit einem Durchschnitts-BMI von 25,4 mit die schlankesten Menschen in Bayern. Außerdem wird der BMI kleiner, je höher der Bildungsgrad ist.

Insgesamt warnt das Statistikamt: Allgemein ist ein Trend zur Gewichtszunahme erkennbar. Bei der letzten Erhebung der Gesundheitsdaten im Mikrozensus 2017 lag der durchschnittliche BMI für bayerische Frauen noch bei 24,7 sowie für bayerische Männer bei 26,5. Der Mikrozensus belegt somit innerhalb dieser vier Jahre einen Anstieg des BMI von 25,7 auf 25,8. Seit 2005 ist der durchschnittliche BMI der bayerischen Bevölkerung ab 18 Jahren um 0,4 gestiegen. Damals lag der durchschnittliche BMI bei 25,42.

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