Keiner hungert gern. Scheinfasten stellt daher eine tolle Alternative zum herkömmlichen Fasten dar - was steckt dahinter?
Fasten ist ein großes Thema für viele Menschen. Wer vom kompletten Nahrungsverzicht abgeschreckt ist, für den bietet sich das Scheinfasten an. Diese Form des Fastens kennt man auch unter dem englischen Namen Fasting-Mimicking-Diet, welche von Prof. Valter Longo entwickelt wurde. Eine etwas strengere Form des Verzichts ist das Heilfasten - 5 Tage ohne Essen.
Die Fasting-Mimicking-Diät: So funktioniert Scheinfasten
Scheinfasten beschreibt ein Fasten ohne Hungern: Im Gegensatz zum "richtigen" Fasten darf normal gegessen werden – nur eben in reduzierten Mengen und ausschließlich vegan. Lanaprinzip Heilfasten beschreibt, dass dabei pro Tag etwa 750 bis 1000 Kilokalorien konsumiert werden dürfen. Diese "Fasten-Diät" dauert in aller Regel fünf Tage, in denen du dich pflanzlich ernähren sollst. Die Kalorienzufuhr wird hierbei schrittweise reduziert: Am ersten Tag darfst du noch 1100 Kilokalorien zu dir nehmen, an den darauffolgenden vier Tagen sind es dann nur noch 750 bis 800 Kilokalorien pro Tag.
Der "Trick" beim Scheinfasten ist, dass der Körper alle bedeutsamen Nährstoffe erhält und trotzdem in einen Zustand des Fastens versetzt wird. Zudem wird die Muskelmasse nicht reduziert, wie es bei einer Wasser-Fastenkur oftmals der Fall ist. Wer an Gewicht verlieren will, hat mit dem Scheinfasten ein probates Mittel: Durchschnittlich lassen sich so in den fünf Fasten-Tagen zwei bis drei Kilogramm Körpergewicht verlieren.
Auch beim Scheinfasten wird, genau wie beim "richtigen" Fasten, die Autophagie angekurbelt: Dieser Zell-Prozess spielt eine bedeutende Rolle für unser Immunsystem und somit für die Aufrechterhaltung unserer Gesundheit. Somit kann die Autophagie auch als "Reinigungsprozess" unserer Körperzellen beschrieben werden.
Positive Effekte des Scheinfastens für den Körper
Professor Valter Longo untersucht im Zuge seiner Fasting-Mimicking-Diet unter anderem die Zusammenhänge zwischen dem Scheinfasten und den Auswirkungen auf Erkrankungen wie Krebs und Multiple Sklerose. Bei Brustkrebs soll die Therapie wirksamer sein, wenn sie gemeinsam mit einer reduzierten Kalorienaufnahme im Rahmen der Fastenkur durchgeführt wird. Multiple Sklerose-Symptome sollen durch die Kur zudem gemindert werden.
Abseits dessen ergeben sich auch generelle Vorteile des Scheinfastens für den Körper. Unter anderem lässt sich, wie bereits genannt, das Gewicht reduzieren, womit es sich bei dieser Fastenkur auch um eine effektive Methode zum Abnehmen handelt. Damit einher geht eine Senkung des Blutdrucks, sowie des Cholesterin-Spiegels. Auch ein erhöhter Blutzuckerwert kann damit reduziert werden, ebenso wie die Blutfettwerte und erhöhte Entzündungswerte. Weitere Vorteile können Verbesserungen des Hautbilds, mehr Energie und eine verbesserte Konzentration sein.