Wie und wo findet man den für sich richtigen Wein?
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In vielen Supermärken kannst du eine riesige Auswahl an Weinen finden.
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Handwerklich hergestellte Weine sind in der Regel teurer.
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Welcher Wein dir schmeckt, musst du letztendlich selbst entscheiden.
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Bist du Weinliebhaber*in und möchtest im Supermarkt oder Discounter einen guten Wein kaufen, solltest du auf diese Merkmale achten.
Beliebtheit von Wein
Merkmale eines Weines und Hinweise für den Kauf
Fazit
Ein guter Wein ist immer teuer - stimmt das? Häufig können Weinliebhaber*innen bereits im Supermarkt einen Wein finden, der nicht nur preislich, sondern auch geschmacklich überzeugt. Bei der Auswahl können dir einige Hinweise helfen.
Wein in Deutschland und die Preiszusammensetzung
Egal, ob zum romantischen Dinner zu zweit oder bei einem Filmabend mit den besten Freund*innen: Ein Wein passt in vielen Situationen. So sieht es zumindest eine Vielzahl an Menschen. Pro Kopf wurden im Jahr 2020 rund 23,9 Liter Wein und Sekt in Deutschland getrunken; dies entspricht durchschnittlich 0,6 Liter mehr pro Kopf als im Jahr davor. Insbesondere im Süden und in der Mitte Deutschlands gibt es Weinanbaugebiete mit traditionellem Weinanbau. Allein 2021 wurde hier laut Angaben des Statistischen Bundesamtes auf 103.421 Hektar Wein angebaut.
Möchtest du für einen bestimmten Anlass einen Wein kaufen, liegt ein Besuch im Supermarkt nahe. Vor den Regalen der Supermärkte kann dich allerdings schnell ein Gefühl der Überforderung ergreifen. Die riesige Auswahl macht es nicht leicht, dich schnell zu entscheiden; geschweige denn, "gute" Weine von "schlechten" zu unterscheiden. Auch bei den Preisen gibt es oftmals ein breites Spektrum, angefangen von Tetrapaks für rund 1, 50 Euro bis hin zu Weinen, die knapp 30 Euro kosten.
Wie viel der Wein kostet, hängt maßgeblich davon ab, wie viele Flaschen produziert werden. Werden beispielsweise nur 1.000 Liter abgefüllt, ist der Einzelpreis der Flasche weitaus höher als bei einem Wein, von dem 100.000 Liter abgefüllt wurden. So sind die Preise für Weine aus kleinen Weingütern in der Regel höher als jene, die aus einem Großbetrieb stammen.
Weitere Faktoren, die den Weinpreis beeinflussen
Ein weiterer Faktor, der für die Entstehung des Weinpreises verantwortlich ist, ist die Erntemenge. Will ein*e Winzer*in einen hochwertigeren Wein herstellen, erntet er*sie in der Regel weniger Trauben pro Rebstock. Die komplexeren Weine entstehen folglich dadurch, dass die Inhaltsstoffe in den Trauben höher konzentriert sind. Darüber hinaus wird der Ertrag pro Hektar bei dieser Herangehensweise gesenkt.
Hinter einem teureren Wert steckt in vielen Fällen zudem Handarbeit. Wird ein Wein industriell in Massen gefertigt und obendrein in einem Land, in welchem die Arbeiter*innen vielleicht nur einen niedrigen Lohn erhalten, ist dieser entsprechend weitaus günstiger als eine handwerkliche, regionale Auslese. Der regionale Faktor ist noch einmal deutlicher hervorzuheben: Hat ein Weingut oder eine Region ein besonders gutes Image, trägt dies zur erfolgreichen Vermarktung und somit zu einem höheren Preis bei.
Ein Blick auf das Etikett kann dir bereits eine Menge über die genannten Faktoren verraten. Angaben zum Anbaugebiet, der Rebsorte, dem Jahrgang und dem Erzeuger stehen in der Regel auf jedem Etikett. Auf der Rückseite findest du Angaben über den Alkoholgehalt, die Füllmenge und die Qualitätsstufe. Einen ökologisch erzeugten Wein erkennst du beispielsweise am EU-Gemeinschaftslogo. Nachhaltige Weinmarken sind unter anderem Ecovin, Bioland oder Demeter. Ein Wein, der nachhaltig und handwerklich in Deutschland erzeugt wurde, kostet durchschnittlich um die 8 bis 10 Euro pro Flasche.
Hinweise für den Weinkauf
Gibt es eine Angabe der Rebsorte, kannst du anhand dieser einen Rückschluss auf den Wein ziehen. Riesling hat beispielsweise im Vergleich zu Müller-Thurgau oder Silvaner einen höheren Fruchtsäuregehalt. Vergleicht man Dornfelder, Lemberger oder südländische Weine mit einem Spätburgunder Rotwein, fällt auf, dass letzterer oftmals heller ist und weniger Gerbstoffe hat.
Rot- und Weißwein, die in Supermärkten oder im Discounter angeboten werden, sind in der Regel für den zeitnahen Konsum angelegt. Somit empfiehlt es sich, auf einen jungen Jahrgang zurückzugreifen. Gab es einen sogenannten starken Jahrgang in der Weinernte, können die Weine auch noch Jahre danach teuer verkauft werden. Ein Beispiel für einen solchen Jahrhundertjahrgang ist der Bordeaux 1945. Der Geschmack des Weines ist grundlegend stark von seiner Herkunft geprägt. Neben der persönlichen Herstellungsart des*r Winzer*in sind Einflussfaktoren wie der Boden und das Mikroklima entscheidend für den Weingeschmack.
Ein Blick auf das Äußere der Weinflasche kann dir überdies einen Hinweis auf die Qualität geben: Befindet der Wein sich in einer durchsichtigen Weißglasflasche, verfügt er in der Regel über kein längeres Lagerpotential. Er ist also darauf ausgelegt, schnell konsumiert zu werden und dementsprechend kostengünstig.
Fazit
Zuletzt hängt es natürlich ganz von deinem individuellen Empfinden ab, was teuer und was günstig ist. Während einer einen Wein für 10 Euro bereits als teuer empfindet, stuft eine andere denselben Wein vielleicht als sehr günstig ein. Die Sortierung im Supermarkt gibt keine Auskunft darüber, welcher Wein besonders gut ist. Ebenso kann nicht pauschal gesagt werden, dass ein Wein abhängig vom Preis schlechter oder besser ist. Es lohnt sich, Weine einer speziellen Rebsorte oder eines Weintyps aus verschiedenen Preisklassen zu verkosten. So kannst du bei einem direkten Vergleich entscheiden, ob dir persönlich der günstigere oder der teurere besser schmeckt.