Radioaktive Nüsse: Amt für Strahlenschutz warnt vor gefährlichem Snack in der Weihnachtszeit

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Eigentlich sind Nüsse im Herbst und Winter die passende Knabberei, um wichtige Vitamine aufzunehmen. Aber einige Sorten enthalten Stoffe, die in größeren Mengen gefährlich sind. Nun gibt es sogar eine offizielle Warnung.

Kinder, Schwangere und stillende Mütter sollten nach Empfehlung des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) keine Paranüsse essen. Diese könnten hohe Mengen an radioaktivem Radium enthalten, warnte das Bundesamt am Dienstag (28. November 2023) in einer offiziellen Mitteilung. Andere, insbesondere heimische Nussarten seien nicht betroffen.

Paranussbäume wachsen in tropischen Regenwäldern Südamerikas. Dort gebe es Böden, die natürlicherweise große Mengen an Radium enthalten, erläuterte das BfS. Das radioaktive Element werde über die Wurzeln aufgenommen und im Baum bis in die Nüsse transportiert.

Gefährliche Paranüsse: Darum warnt sogar das Bundesamt für Strahlenschutz vor ihnen

Für Erwachsene ist es im Allgemeinen unbedenklich, Paranüsse in Maßen zu verzehren, wie es vom Bundesamt hieß. Bei Kindern aber könne die gleiche Menge zu einer deutlich höheren Strahlendosis führen: Radium lagere sich wie Kalzium in Zähne und Knochen ein – und die seien bei Kindern noch im Aufbau. Ungeborene Kinder und Säuglinge nehmen den radioaktiven Stoff demnach über Plazenta und Muttermilch auf.

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Ein Mensch nimmt in Deutschland nach BfS-Angaben eine vergleichsweise geringe jährliche Strahlendosis von rund 300 Mikrosievert mit der Nahrung auf. "Bereits der regelmäßige Verzehr kleiner Mengen an Paranüssen kann diesen Wert merklich erhöhen", hieß es. "Wer als erwachsener Mensch zum Beispiel ein Jahr lang im Schnitt täglich zwei Paranüsse isst, erhält eine zusätzliche Strahlendosis von rund 160 Mikrosievert."

Paranüsse sind aber nicht die einzige Knabberei, die eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr birgt: In Bittermandeln ist Amygdalin enthalten, weshalb die Nüsse nicht zum rohen Verzehr geeignet sind. Im Gegensatz zu süßen Mandeln, weshalb Verbraucher hier genau auf die Verpackungsangaben achten müssen.

Bittermandeln enthalten giftige Blausäure - für Kinder tödlich

Wird aber die bittere Version verzehrt, setzt das Amygdalin während der Verdauung Blausäure frei, die hochgiftig ist. "Je nach Körpergewicht können bereits etwa fünf bis zehn Bittermandeln bei Kindern zu einer tödlichen Blausäurevergiftung führen", warnt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Nur wenn die Mandeln gekocht werden, verflüchtigt sich die Säure. In Supermärkten gibt es Bittermandeln daher nur noch in kleinen Packungen mit maximal 50 Gramm Inhalt zu kaufen. Außerdem ist darauf ein entsprechender Warnhinweis abgedruckt.

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