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Olivenbäume richtig pflegen: Das musst du wissen


Autor: Annika Timm

Deutschland, Freitag, 16. Juni 2023

Ein Olivenbaum im Garten oder auf dem Balkon als Kübelpflanze? Mit der richtigen Pflege geht das auch in Deutschland. Hier erfährst du alles, was du dazu wissen musst.
Der knöcherne Stamm ist charakteristisch für den Olivenbaum.


Der Olivenhain "Olive E Più" in Köln-Ehrenfeld ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Olivenbäume in Deutschland sehr wohl wachsen und auch Früchte tragen können. Es kommt vor allem auf die richtige Sorte und eine gute Überwinterung an. Für den heimischen Garten sind Olivenbäume, besonders als Kübelpflanzen geeignet. 

Welche Sorten eignen sich für den heimischen Anbau?

Junge Olivenbäume kannst du zum Beispiel im Gartencenter kaufen oder in spezialisierten Baumschulen. Es ist ratsam, keine Importware zu kaufen, denn diese Pflanzen wurden meist in wärmeren Gebieten gezogen und sind nicht an die niedrigeren Temperaturen in Deutschland gewöhnt. Alternativ kannst du dir auch aus einem Saatkern selber einen Baum ziehen.

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Dafür sind Olivenkerne von handelsüblichen Oliven aus dem Supermarkt allerdings nicht geeignet, denn die Früchte wurden bereits verarbeitet, um sie genießbar zu machen und die Kerne sind dadurch größtenteils nicht mehr in der Lage zu keimen. Du kannst dir also entweder aus dem Urlaub eine unbehandelte Frucht mitnehmen oder im Internet geeignetes Saatgut kaufen. Besonders geeignet sind Olivensorten, die vor allem in Frankreich und Norditalien wachsen. Da hier das Klima ebenfalls rauer ist als in Südspanien oder Griechenland. 

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Geeignete Sorten sind zum Beispiel:

  • Leccino (Italien)
  • Coratina (Italien)
  • Ascolana (Italien)
  • Aglandau (Frankreich)
  • Arbequina (Frankreich)
  • Bouteillan (Frankreich)
  • Picual (Spanien)

Der Standort des Baumes sollte möglichst sonnig sein, der Olivenbaum liebt die Sonne und braucht viel Platz. Kriechpflanzen wie zum Beispiel Efeu hindern den Baum daran, sich zu entfalten. Die Wurzeln des Olivenbaums sollten möglichst frei von anderem Bewuchs sein. Olivenbäume lieben ein konstantes Wetter und je geringer der Temperaturunterschied von Nacht und Tag, desto besser.

Welche Pflege benötigt der Olivenbaum?

Die Pflege des Baumes ist eigentlich gar kein allzu schwieriges Unterfangen. Du solltest ihn nicht überwässern und vor zu kühlen Temperaturen schützen. Wenn du deinen Olivenbaum im Kübel anpflanzt, muss der Baum regelmäßig umgetopft werden, damit er genügend Platz hat um zu gedeihen. Spätestens, wenn die ersten Wurzeln durch das Abflussloch sichtbar werden, solltest du ihn umtopfen. In den ersten Jahren muss der Baum jedes Jahr umgetopft werden. 

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Der Olivenbaum kommt aus eher trockenen Regionen und benötigt nicht allzu viel Wasser. Du solltest deine Kübelpflanze stets feucht halten und darauf achten, dass die Pflanze nicht austrocknet. Wen du gießt, nutze am besten kein frisches Leitungswasser, sondern abgestandenes Wasser. Vermeide Wasseransammlungen in Mulden oder Löchern, gerade in Stammnähe, da die Pflanze dort sonst schimmeln könnte. 

Je älter dein Olivenbaum wird, desto mehr Äste bildet er aus und die Zweige werden mitunter sehr lang. Das stellt für die Pflanze eine große Herausforderung in Bezug auf den Wasserhaushalt dar. Denn auch in die letzte Astspitze muss Wasser transportiert werden. Daher solltest du ältere Bäume beschneiden, sodass die Krone möglichst dicht und kompakt bleibt. Hierzu kürzt du ausladende Äste und kappst senkrecht wachsende Zweige. Am besten beschneidest du den Baum im Frühjahr. 

Wann trägt dein Olivenbaum Früchte?

Optimal für die Überwinterung ist eine Temperatur von circa 10 Grad. Der Olivenbaum eignet sich nicht als Zimmerpflanze, denn er braucht viel Luft und möglichst direkte Sonne, steht er zu schattig, wirft der Baum seine Blätter ab. Die Periode der Überwinterung im Haus sollte daher so kurz wie möglich ausfallen. Und wirklich erst bei dem ersten Nachtfrost beginnen. Insbesondere die Wurzeln sind anfällig und sterben bei Bodenfrost schnell ab.  

Der Olivenbaum ist eine immergrüne Pflanze, die ihre Aktivität in den Wintermonaten vermindert. Ab dem dritten oder vierten Lebensjahr trägt der Baum erstmals Früchte. Im neunten und zehnten Lebensjahr ist der Baum am ertragreichsten. Der Baum wurzelt flach und raumgreifend. Im März und April beginnt die Blütezeit. Die Oliven beginnen nach der Blüte zu wachsen, die Anfang August ausgereift sind und im September und Oktober ihre Farbe wechseln. Auch in Deutschland kann der Baum Früchte tragen, allerdings ist die Pflanze in unseren Breitengraden weniger ertragreich als in südlichen Ländern. 

Der Olivenbaum gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Bereits 4. Jahrtausende vor Christus wurden Ölbäume als Nutzpflanzen kultiviert. Vor allem im Mittelmeerraum galt die Pflanze mit ihren Früchten als heilig. So wurden Ölbaumzweige in Grabstätten gefunden, Olivenöl war Opfergabe für die Götter und wurde für Salbungen von Göttern und Priestern verwendet. Im Alten Testament erlöst der Zweig des Olivenbaums die Menschen von der Sintflut und in der Antike war ein Kranz aus Olivenzweigen die Siegertrophäe.

Fazit

Der Olivenbaum, mit seinem knochigen Stamm und begehrten Früchten, steckt nicht nur voller Geschichte, er ist auch ein echter Eyecatcher in deinem Garten oder Balkon. Solange die Pflanze sonnig, wind- und frostgeschützt steht, ist der Olivenbaum ein sehr genügsamer Baum, von dem du deine eigenen Oliven ernten kannst.

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