Der essbare Waldgarten: Einblick in die Permakultur
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Mittwoch, 28. Juni 2023
Ein Waldgarten ist besonders ertragreich und im Rahmen einer Permakultur vor allem selbsterhaltend. Mit nur wenig Aufwand beschert dir der Garten zahlreiche Nahrungsmittel.
- Ein Waldgarten ist ein selbsterhaltendes Ökosystem
- Du erhältst viel frisches Gemüse und Obst
- So legst du eine Permakultur an
Wenn du mit minimaler Arbeit einen maximalen Ertrag haben möchtest, ist ein Waldgarten genau das Richtige für dich. Wir erklären dir im Folgenden, wie du die verschiedenen Zonen anlegst und worauf es bei einem Garten dieser Art ankommt.
Was ist ein Waldgarten?
Unter einem Waldgarten versteht man ein in sich geschlossenes Ökosystem, so wie es auch bei einem Wald der Fall ist. Der Wald wächst und gedeiht, ohne dass menschliches Eingreifen notwendig ist. Das Prinzip wird auf den Garten übertragen: Dieser soll so aufgebaut sein, dass eine Selbstregulation möglich ist. Dazu werden verschiedene Zonen und vielfältige Pflanzenarten eingesetzt, damit sich auch Schädlinge oder Erkrankungen nicht auf den gesamten Garten übertragen.
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Die einzelnen Elemente eines Gartens sind auf eine komplexe Art und Weise mit den anderen verbunden. Dazu zählen Kräuter, Sträucher und Bäume, aber auch Bakterien, Pilze und Tiere. Jedes Element erfüllt einen bestimmten Zweck und ist ein wichtiges Zahnrad im Ökosystem. Genau wie im Wald, produziert auch der Waldgarten keinen Abfall, der Output einzelner Elemente dient immer dem Input anderer Bereiche.
Ein Waldgarten wird gleichzeitig so angelegt, dass dieser möglichst ertragreich ist und Früchte oder Gemüse für den Menschen bietet. So nutzen die meisten Gärtner*innen beispielsweise Obst- oder Nussbäume, statt Buchen und Birken. Einmal etabliert, soll der Garten dann maximal ertragreich sein, ohne weitere Arbeit investieren zu müssen. Dafür ist das Anlegen des Waldgartens jedoch umso aufwändiger. Der Begriff Permakultur beschreibt dabei das Konzept, dass im Waldgarten ein nachhaltiges und sich selbsttragendes System erschaffen wird.
Hoher Ertrag auf verhältnismäßig kleiner Fläche
In einem Garten mit Permakultur wird jede noch so kleine Fläche perfekt genutzt. Obst oder Gemüse kannst du dabei auch in unterschiedlichen Höhen anbauen. Optisch ist es nicht notwendig, dass der Waldgarten einem Wald ähnelt. Ein solcher Garten ist immer in verschiedene Zonen eingeteilt. Im Mittelpunkt der fünf Zonen befindet sich dabei immer der Mensch, beziehungsweise das Haus oder die Wohnung. Je weiter diese Zonen vom Mittelpunkt entfernt sind, desto weniger Pflege soll dafür investiert werden müssen.
Buchtipp: 'Das Prinzip Waldgarten: In 7 Schichten Gemüse, Obst, Kräuter, Nüsse und Beeren wachsen lassen' - hier direkt ansehenDie erste Zone besteht aus dem Küchengarten oder dem Kräutergarten und ist am pflegeintensivsten. In Zone zwei folgt der Gemüsegarten, in den auch ein Gewächshaus oder eine Kleintierhaltung integriert werden kann. Die Zone drei widmet sich der Landwirtschaft und Tierhaltung, hier werden Obst- und Nussbäume gepflanzt. Die vierte Zone ist Weideland, auch hier können Bäume integriert werden, genau wie eine Holzversorgung. Die fünfte und letzte Zone ist eine wild-wachsende Naturzone, sie soll ein Ruhe- und Lebensraum für Mensch sowie Tier sein und überhaupt keine Pflege in Anspruch nehmen.