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Früher in Rente gehen: Wie viel sollte ich gespart haben?

Viele träumen sicherlich davon, ein paar Jahre früher in Rente gehen zu können. Da dies häufig mit Abschlägen verbunden ist, ist es ratsam ein finanzielles Polster zu besitzen. Aber wie viel sollte man genau gespart haben?
Ein Sparvermögen kann die Rentenlücke schließen und finanzielle Sorgen nehmen, wenn man früher in Rente gehen will.
Ein Sparvermögen kann die Rentenlücke schließen und finanzielle Sorgen nehmen, wenn man früher in Rente gehen will. Foto: lovelyday12/Adobe Stock (Symbolbild)

Das reguläre Renteneintrittsalter steigt schrittweise auf 67 Jahre. Vielen Berufstätigen ist dies jedoch zu lange und sie wünschen sich, früher in Rente gehen zu können.

Da dies mit Abschlägen verbunden ist, sollte dieser Schritt genau überlegt sein. Ein Sparvermögen ist auf jeden Fall sinnvoll, wenn man früher in Rente gehen möchte. Stiftung Warentest hat außerdem eine Faustregel formuliert, die helfen soll, den eigenen Rentenbedarf sowie eine etwaige Versorgungslücke zu errechnen.

Früher in Rente: Faustregel von Stiftung Warentest über Höhe des Sparvermögens

Wie viel Geld genau im Alter benötigt wird, kann zunächst einmal nicht pauschal beantwortet werden, da sich dies von Mensch zu Mensch und von Ort zu Ort stark unterscheiden kann. Wer beispielsweise in einer Großstadt lebt, braucht wahrscheinlich mehr Geld für seine Miete, als jemand, der in einer kleinen Wohnung auf dem Dorf lebt. Auch ein eigenes Auto oder ein Haustier müssen bedacht werden. Viele Menschen wollen im Ruhestand auch gerne noch Reisen unternehmen - auch dies muss bei einem früheren Renteneintritt beachtet werden.

Stiftung Warentest hat jedoch eine Faustregel, an der man sich zu Beginn orientieren kann: Sie besagt, dass man zwischen zehn und 15 Prozent des Nettoeinkommens für die Altersvorsorge monatlich oder jährlich zurücklegen und für die Rente sparen sollte.

Zwei Beispiele:

Beispiel 1: Ein Handwerker (50) ist seit 30 Jahren im Beruf. Durchschnittlich verdiente er in dieser Zeit 20.000 Euro (netto) im Jahr. Nach der Faustregel sollte er also mit 50 mindestens 60.000 Euro gespart haben (10 % von 20.000 € = 2.000 €; 2.000 € x 30 Berufsjahre = 60.000 €).

Beispiel 2: Eine Ingenieurin (60) ist seit 40 Jahren im Beruf. Durchschnittlich verdiente sie in dieser Zeit 50.000 Euro (netto) im Jahr. Nach der Faustregel sollte sie also mit 60 mindestens 200.000 Euro gespart haben (10 % von 50.000 € = 5.000 €; 5.000 € x 40 Berufsjahre = 200.000 €).

Des Weiteren ist es wichtig, die durchschnittliche Lebenserwartung im Kopf zu haben. Im Jahr 2020 waren das beispielsweise bei Männern 78,9 Jahre und bei Frauen 83,6 Jahre.

Erhält jeder eine Rente?

Auch wichtig zu wissen: In Deutschland gibt es keine automatische Mindestrente. Nur, wer mindestens 60 Monate Beiträge gezahlt hat, hat Anspruch auf Zahlungen der Deutschen Rentenversicherung. Dies entspricht ungefähr fünf Jahren in einer versicherungspflichtigen Anstellung. Seit Januar 2021 kann eine kleine Rente auch mit der sogenannten Grundrente etwas abgefedert werden.

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Grundsätzlich gilt: Wer früher in Rente gehen möchte, der sollte sich von Experten beraten lassen. Ein guter Zeitpunkt ist etwa die Mitte des Berufslebens. Die Stiftung Warentest empfiehlt außerdem ein Gespräch mit der Rentenversicherung.

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