Welche Geschenke haben die Drei Könige überreicht?
Womit wir beim nächsten Punkt wären: Es ist strittig, ob die babylonischen Himmelskundler wirklich Gold, Weihrauch und Myrrhe im Gepäck hatten.
Dies sind nämlich besonders symbolträchtige Präsente. Gold galt seit jeher als Geschenk für einen König, Weihrauch für einen Priester und Myrrhe durch ihre heilenden Eigenschaften für einen Heiler oder eben "Heiland".
Weil Herkunft, Status und sogar die Namen der Weisen aus dem Morgenland nicht endgültig geklärt werden können, konnte auch keiner von ihnen heiliggesprochen werden. Die Könige waren also vermutlich eher Astrologen, wahrscheinlich mehr als drei Personen und wurden bis heute nicht heiliggesprochen.
Wofür steht das Kürzel C+M+B?
"Dreikönigstag" und "Dreikönigsfest" sind die gebräuchlichsten Begriffe für den Tag. In der katholischen und evangelische Kirche wird am 6. Januar offiziell das Fest der "Erscheinung des Herrn" (auch Epiphanias oder Epiphanie) gefeiert.
Ab dem sechsten Jahrhundert kamen erstmals Variationen der Namen Caspar, Melchior und Balthasar auf (Thaddadia, Melchior und Balytora). Diese Namenskombination wird häufig mit dem Segensspruch verwechselt, den Sternsinger heute an Haustüren und Eingänge schreiben: C+M+B, zusammen mit der aktuellen Jahreszahl und drei Kreuzen.
Das Kürzel steht jedoch nicht für die Namen der Heiligen Drei Könige, sondern für einen lateinischen Segen: "Christus mansionem benedicat" - "Christus segne das Haus". Die drei Kreuze stehen zudem für die heilige Dreifaltigkeit.
Welche Bräuche zum Dreikönigstag gibt es?
In einigen Regionen Europas, aber auch in den USA, Argentinien und Mexiko ist der Dreikönigskuchen ein verbreiteter Brauch. In das Gebäck wird wahlweise eine Bohne, Mandel oder Münze eingebacken. Wer diese in seinem Stück findet, ist für diesen Tag der König.
Die Tradition der Sternsinger ist der wohl bekannteste Brauch zum Dreikönigsfest im deutschsprachigen Raum und ist inzwischen sogar eine durch die UNESCO geschützte Kulturform. Kinder und Jugendliche ziehen als die Heiligen Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus, singen, beten, sammeln Spenden und segnen die Häuser mit geweihter Kreide.
Im Rahmen des Dreikönigssingens sammelte das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" 2019 bundesweit über 50 Millionen Euro. Nach Angabe der Veranstalter ist die Aktion, die 1959 zum ersten Mal stattfand, die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kindern. In den vergangenen Jahrzehnten sammelten die Sternsinger insgesamt mehr als eine Milliarde Euro für Kinderhilfsprogramme in Afrika, Asien, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa.
Ein beliebter Brauch in Franken rund um den 6. Januar ist das "Stärk' antrinken". Hier erfährst du, was es damit auf sich hat.
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