Bei Menara handelt es sich um ein kooperatives Bauspiel für die ganze Familie, bei dem alle gemeinsam einen Tempel im Dschungel errichten müssen. Doch wie viel Spaß bereitet so etwas? Unser Test gibt Aufschluss.
- „Menara“: Rezension des kooperativen Geschicklichkeitsspiels
- So spielt sich das gemeinsame mehrstöckige Tempelbauen
- Infos, Bewertung und Fazit
Menara ist malaiisch und heißt Turm. Und einen turmähnlichen Tempel sollen die mitspielenden Archäologen gemeinsam aus den Fragmenten rekonstruieren, die sie im Dschungel gefunden haben. Dabei ist Geduld und Geschick notwendig, damit dieser nicht plötzlich umpurzelt. Wir haben „Menara“ getestet und ausprobiert, ob dieses Tempelbauspiel nur optisch an das kompetitive „Villa Paletti“* (Spiel des Jahres 2002 und ebenfalls aus dem Zoch-Verlag) erinnert - und das Bauen im Team den Spielspaß positiv beeinflusst.
Wie spielt sich „Menara“
Das Spielmaterial besteht aus 18 unterschiedlich geformten Tempelböden aus Karton, die eine helle und eine dunkle Seite besitzen. Diese müssen auf Holzsäulen platziert werden, von denen es 76 Stück in fünf Farben zur Auswahl gibt. Diese werden in einem Stoffbeutel gut durchgemischt. Zusätzlich gibt es einen Ständer, das sogenannte Camp, auf dem immer einige Säulen zur Auswahl bereitstehen, 35 Bauplankarten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und fünf Etagenkarten.
Das Team kann den Schwierigkeitsgrad selbst wählen, indem es zu Beginn des Spiels entscheidet, aus wie vielen Etagen der Tempel zum Schluss mindestens bestehen soll. Abwechselnd ist jede*r an der Reihe. Zu Beginn einer Aktion muss man eine der Bauplankarten ziehen. Diese geben vor, wie viele Säulen gesetzt oder versetzt werden müssen, oder ob sogar ein ganzer Tempelboden versetzt werden muss. Kann man die Aufgabe, welche die gezogene Bauplankarte stellt, nicht erfüllen, muss man „als Strafe“ am Ende eine Etage mehr errichten. So kann es dazu führen, dass ein mit vier Etagen geplanter Tempel letztendlich sieben Etagen hoch wird, falls er nicht vorher einstürzt.
Doch auch wenn die gewünschte Anzahl an Etagen während des Spiels bereits erreicht ist, muss so lange weiter gebaut werden, bis entweder alle Tempelböden, Säulen oder Baupläne aufgebraucht sind.
Wenn während des Spiels der Tempel zusammenfällt, oder auch nur einzelne Tempelböden einstürzen, ist das Spiel vorbei und das Team hat verloren. Sollte der Tempel jedoch nach dem Einsturz noch immer aus mindestens so vielen Etagen bestehen, wie vorab vereinbart wurde, ist das Spiel trotzdem noch gewonnen.
Ruhe und Geduld sind Voraussetzungen
Spieleautor Oliver Richtberg hat mit Menara ein spannendes Stapelspiel entwickelt, das auf den ersten Blick an „Villa Paletti“* erinnert (2001, Zoch). Bei „Villa Paletti“ werden zwar ebenfalls mit farbigen Säulen und Böden mehrere Etagen aufeinander gebaut. Doch da es ein kompetitives Spiel ist, warten alle darauf, bei wem das Bauwerk einstürzt und die Schadenfreude trifft den Pechvogel.
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Menara hingegen ist ein kooperatives Bauspiel, bei dem das gesamte Team miteinander versucht, die Aufgabe zu meistern und den Tempel eben nicht umfallen zu lassen, und zwar mit vereinter Kraft. Ständig sind Absprachen nötig, welches Teil als nächstes verbaut wird, wie viele Säulen noch vorhanden sind oder von welchem Stapel am besten die nächste Aufgabe gezogen wird. Durch dieses Miteinander ist es sehr interaktiv. Weil dann aber jeder Mitspielende seinen Zug alleine mit möglichst viel Geschick ausführt, kann auch nicht eine*r im Team alle Entscheidungen an sich reißen, wie es bei manchen kooperativen Spielen vorkommt. Die Kehrseite davon: Dieser „demokratische“ Ansatz kann es mit sich bringen, dass ausführlich über das weitere Vorgehen diskutiert wird, was das Spiel dann deutlich in die Länge zieht.