Manchmal wissen sich Eltern nicht weiterzuhelfen und schicken ihr Kind zur Strafe in sein Zimmer. So haben sie es selbst als Kind erfahren. Doch bringt das etwas? Und ist das überhaupt noch zeitgemäß? Erziehungsexpertin Danielle Graf stellt eine Gegenfrage: "Würden Sie Ihren Partner ins Schlafzimmer sperren, damit er sich wieder beruhigt, wenn Sie sich gerade streiten?" Die meisten Erwachsenen würden das wohl empört verneinen.
Aber warum scheint es manchen Eltern eine geeignete Methode zu sein, Kinder dazu zu bringen, das zu tun, was Erziehungsberechtigte erwarten? "Es ist absurd, dass wir unseren Kindern Dinge zumuten, die uns bei Erwachsenen niemals in den Sinn kämen", findet Graf. Kinder einzusperren, ist für die Buchautorin Ausdruck großer Hilflosigkeit. Scheinbar der einzige Ausweg, wenn Eltern keinen anderen Weg finden, Konflikte zu lösen.
Kindern auf Augenhöhe begegnen
"Dabei ist es möglich, Kinder ganz ohne Strafen, Drohungen oder sonstige Manipulationen zu erziehen", ist die Bloggerin (gewuenschtestes-wunschkind.de). überzeugt. Dafür sei es aber notwendig, wertschätzend mit ihnen umzugehen, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und sie von Anfang an bei der Suche nach Kompromissen und Lösungen zu beteiligen. "Das ist zunächst etwas anstrengender, führt aber dazu, dass wir gar nicht erst zu derart entwürdigenden Maßnahmen greifen müssen", erklärt Graf.