Am Anfang wandert das Geld beispielsweise in eine Spardose und wenn das Kind älter wird, kann das Geld auf ein Girokonto überwiesen werden. Spätestens im Alter von 12 bis 14 Jahren sollte das Kind ein eigenes Konto besitzen. Es unterstützt das Kind, einen weiteren Sinn für das eigene Geld zu entwickeln. Richtwerte wie viel Taschengeld ein Kind bekommen sollte, hat das Institut in einer Tabelle für 2020 festgehalten.
"Die Erfahrung, wie es ist, wenn Geld schnell für Eis, Comics und Cola ausgegeben wird, ist sehr wertvoll", sagt Ursula Winklhofer vom Deutschen Jugendinstitut. Mit dem Taschengeld würden Kinder erstmals in ihrem Leben in die Lage versetzt, eigenständig über ein bestimmtes Budget zu verfügen. Außerdem käme der Umgang mit Geld in der Schule zu kurz.
Kommentar: Familie ist kein Geschäft
Sicher: Geld bewegt die Welt. Insofern müssen Kinder früher oder später lernen, mit Geld umzugehen. Lernen, dass man nicht einfach alles bekommen kann, wenn man nur laut genug darum bittet (oder quengelt). Aber ist Taschengeld dafür das geeignete Instrument?
Was mit Taschengeld simuliert wird, ist ein abhängiges Lohnverhältnis - umso mehr, wenn die Höhe des Taschengelds auch noch an die Mithilfe im Haushalt geknüpft wird. Was Kinder dadurch lernen, ist, dass andere Menschen vor allem Geschäftspartner sind, dass man sein Handeln an eine Kosten-Nutzen-Rechnung knüpfen sollte. Klar, Kinder müssen die Regeln der Geschäftswelt irgendwann lernen - aber heißt das, dass man die eigenen Familienmitglieder zu Geschäftspartnern machen sollte?
Noch dazu ist Taschengeld auch gar nicht geeignet, den Umgang mit Geld zu lernen: Kinder geben ihr Geld ja nicht für ihre wirklichen Bedürfnisse (wie Essen, Strom oder Wasser) aus, sondern für kleine Wünsche wie Süßigkeiten oder Spielzeug.
Um Kindern den Umgang mit Geld zu lehren, braucht es kein Taschengeld. Oder anders ausgedrückt: Kinder lernen den richtigen Umgang mit Geld nicht einfach deswegen, weil sie mit knappem Taschengeld umgehen müssen. Dafür braucht es vielmehr eine richtige Erziehung - also verständnisvolle Gespräche über die Bedürfnisse der Kinder und die Ruhe, Kindern zu erklären, warum es jetzt eben bestimmte Sachen nicht gibt.
Zum Abschluss deshalb noch einmal Nora Imlau:
mit dpa
*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach tollen Angeboten und nützlichen Produkten für unsere Leser - nach Dingen, die uns selbst begeistern und Schnäppchen, die zu gut sind, um sie links liegen zu lassen. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Einkaufswagen-Symbol beziehungsweise einem Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn Sie auf einen dieser Links klicken und darüber einkaufen, bekommen wir eine Provision vom Händler. Für Sie ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.