Throning: Das macht den neuen Dating-Trend der Gen Z aus

3 Min
Throning: Das macht den neuen Dating-Trend der Gen Z aus
Gemeinsame Abende in neuen gesellschaftlichen Kreisen, für Anerkennung und einen besseren sozialen Status sind die Ziele von Throning.
Throning: Das macht den neuen Dating-Trend der Gen Z aus
Adobe-Stock_ Jacob Lund

Seinen Partner auswählen, für mehr Beliebtheit und Anerkennung, dass beschreibt "Throning". Doch wie gesund und erfüllend ist dieser neue Dating-Trend der Gen Z?

“Throning” ist ein neuer Dating-Trend bei der jüngeren Generation. Zwischen Instagram-Inszenierung und sozialer Anerkennung wird die Liebe zum Status-Upgrade - je besser dein Partner, desto höher dein sozialer Status. Doch was steckt wirklich hinter dem Phänomen? Und wie beeinflusst es Beziehungen, Selbstwert und die Suche nach echter Nähe?

Was ist Throning? – Die neue Dating-Währung

Dating hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Dating-Apps, Social Media und eine neue Offenheit für verschiedene Beziehungskonzepte prägen die Art und Weise, wie junge Menschen sich begegnen. Doch mit diesen Veränderungen entstehen auch neue Trends – einer davon ist „Throning“. Der Begriff stammt vom englischen „throne“ – also Thron – und beschreibt ein Verhalten, das zunehmend in den Dating-Gewohnheiten der Generation Z zu beobachten ist: Man sucht nicht (nur) nach Liebe, sondern nach einer Partnerschaft, die das eigene Image aufpoliert und den sozialen Status erhöht. Der Partner wird zum Statussymbol, zum „Thron“, auf dem man sich selbst inszeniert.

Die Generation Z und der Wunsch nach Anerkennung

Die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, wächst in einer Welt auf, in der Likes, Follower und Sichtbarkeit oft wichtiger erscheinen als echte Nähe. Soziale Medien machen es möglich, das eigene Leben zu inszenieren – und auch Beziehungen werden zunehmend Teil dieser Inszenierung. Beim „Throning“ geht es darum, mit jemandem auszugehen, der das eigene Ansehen steigert. Der Partner wird zur Schau gestellt, um von anderen bewundert zu werden. Gefühle und persönliche Bindung rücken dabei in den Hintergrund. Bislang war Geborgenheit eine wichtige Eigenschaft bei der Partnersuche.

Throning vs. Gold Digging: Der feine Unterschied

Während beim klassischen „Gold Digging“ der materielle Vorteil im Vordergrund steht, dreht sich beim Throning alles um sozialen Status und Reputation. Es ist gewissermaßen eine moderne Form der Hypergamie – also das Streben nach einem Partner mit höherem Status, um die eigene Situation zu verbessern. Dabei steht die Frage“Bin ich verliebt” und die Anzeichen gar nicht mehr im Raum. Gen Z nutzt Beziehungen gezielt, um sich in sozialen Kreisen einen Vorteil zu verschaffen oder das eigene Selbstbewusstsein zu.

Wie funktioniert Throning konkret?

Throning ist keine reine Online-Erscheinung, sondern findet sowohl im digitalen als auch im echten Leben statt. Die Dynamik ist dabei oft subtil, aber wirkungsvoll:

  • Partnerwahl nach Status: Man sucht gezielt nach Menschen, die in sozialen Kreisen angesehen sind – sei es durch Aussehen, Beliebtheit, beruflichen Erfolg oder ein großes Netzwerk. So kann über Online-Dating nicht nur die wahre Liebe gefunden werden.
  • Zur-Schau-Stellen: Gemeinsame Fotos auf Instagram, Posts über besondere Erlebnisse, das gemeinsame Auftauchen bei Events – all das dient dazu, den Partner als Statussymbol zu präsentieren.
  • Selbstüberhöhung: Die Beziehung wird genutzt, um das eigene Ego zu stärken und sich selbst als begehrenswert darzustellen.
  • Netzwerk-Upgrade: Der Zugang zu neuen sozialen Kreisen, Events oder beruflichen Möglichkeiten durch den Partner wird gezielt gesucht und genutzt.

Die Psychologie hinter dem Throning

Selbstwert und Unsicherheit

Throning ist oft ein Ausdruck von Unsicherheit und dem Wunsch nach Anerkennung. Wer sich selbst nicht als „wertvoll genug“ empfindet, sucht nach Wegen, den eigenen Wert durch den Partner zu steigern. Dabei spielen Liebesbeweise durch den Partner auch eine Rolle. Das kann kurzfristig funktionieren, doch langfristig leidet die Beziehung darunter, wenn Gefühle und echte Nähe fehlen. Denn Zärtlichkeit ist wichtig für eine gute Beziehung.

Die Rolle von Social Media

Instagram, TikTok und Co. verstärken den Trend zum Throning. Die Beziehung wird öffentlich gemacht, der Partner inszeniert – und die Likes, Kommentare und Bewunderung von außen werden zum Gradmesser für den eigenen Erfolg.

Die Gefahr: Die Beziehung wird zur Bühne, auf der echte Gefühle kaum noch Platz haben.

Hier findest du weitere Beziehungsfragen, die sich jedes Paar stellen sollte!

Kritik am Throning-Trend

Oberflächlichkeit und emotionale Risiken

Throning wird oft als oberflächlich und toxisch kritisiert. Daran erkennst du toxische Beziehungen. Wer nur aus Image-Gründen datet, läuft Gefahr, sich selbst und andere emotional zu verletzen. Die Beziehung basiert nicht auf echter Zuneigung, sondern auf Nutzen und Selbstinszenierung. Das kann zu Enttäuschungen, Unsicherheit und einem Gefühl der Leere führen.

Auswirkungen auf die Beziehungsdynamik

Das Machtgefälle in einer Throning-Beziehung ist deutlich: Die „thronende“ Person bestimmt die Dynamik, während der andere oft zum Mittel zum Zweck wird. Ehrliche Kommunikation und Gleichberechtigung sind kaum möglich, was langfristig zu Frustration und Konflikten führen kann. Emotionale Abhängigkeit muss erkannt und überwunden werden.

Throning und die Suche nach echter Nähe

Trotz des Trends gibt es viele Gen Zs, die sich nach echter Nähe und ehrlichen Beziehungen sehnen. Die Frage “Wie finde ich die wahre Liebe” und das macht sie aus,bleibt weiterhin bestehen. Doch der Druck, mitzuspielen, ist groß. Viele fragen sich: Wie kann ich mich abgrenzen? Wie finde ich heraus, ob mein Partner mich wirklich mag – oder nur mein Image?

Tipps gegen Throning-Dynamiken

  • Selbstreflexion: Frage dich ehrlich, warum du mit jemandem zusammen bist. Geht es dir um die Person – oder um das, was sie dir bringt?
  • Grenzen setzen: Lass dich nicht auf Beziehungen ein, die nur deinem Status dienen. Suche nach echter Verbindung.
  • Kommunikation: Sprich offen über Erwartungen und Wünsche. Nur so kannst du herausfinden, ob ihr wirklich zusammenpasst. Kommunikation in der Beziehung ist wichtig für eine funktionierende Partnerschaft.
  • Social Media bewusst nutzen: Zeige dein Leben, wie es ist – nicht nur die glänzenden Momente. Authentizität ist langfristig attraktiver als Inszenierung.