- "Nigeria Connection": Betrugsmasche im Internet läuft weiter
- Romance- oder Love-Scammer sind im Internet aktiv
- Liebesbetrüger bauen eine emotionale Beziehung auf und machen sich unverzichtbar für Opfer
- Ihr Ziel: Geld bei ihren Opfern ergaunern
Die unter dem Namen Nigeria Connection bekannt gewordene Betrugsmasche tritt in verschiedenen Formen auf, wie die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes in einem Beitrag warnt. Scammer (englisch: Betrüger) legen sich seriöse Profile mit gestohlenen Bildern an und versprechen Opfern in sozialen Netzwerken oder E-Mails Wohnungen, Jobs oder Schecks, für die jeweils Vorauszahlungen nötig sind. Haben die Opfer das Geld erst mal überwiesen, sind die Betrüger bereits abgetaucht. Ihr Geld sehen die Betroffenen nie wieder. Scammer spielen auch mit gefälschten Identitäten. Mit Chats und sogar Telefon- oder Skypegesprächen wirken die Profile noch realer, was das Erkennen eines Betrugs deutlich erschwert.
Vorsicht beim virtuellen Flirten: Liebesbetrüger erfinden falsche Geschichten
Sogenannte Romance- oder Love-Scammer suchen auch auf Online-Dating-Plattformen oder in sozialen Netzwerken potenzielle Opfer. Haben sie ein passendes Mitglied gefunden, fangen sie wie jede andere harmlose Internet-Bekanntschaft mit einem Chat an. Die Love-Scammer schenken den Opfern Aufmerksamkeit und melden sich oft. Sie müssen sich im Leben des Opfers unverzichtbar machen.
In Telefongesprächen werden normale Themen angesprochen, wie Beruf, Familie oder Zukunft. Meist kündigen die Scammer nach einiger Zeit an, aus beruflichen oder familiären Gründen nach Westafrika zu müssen. Allerdings treten dort dann Probleme wie gestohlene Reisepässe, Probleme mit Kreditkarten oder ein Krankenhausaufenthalt nach einem Unfall auf. Die bereits emotional abhängigen Opfer werden gebeten, Geld zu senden (zum Beispiel über Western Union oder MoneyGram). Oft werden sie sogar von einem angeblichen Arzt oder Polizisten kontaktiert, sodass die Sache noch ernster wirkt.
Andere Strategien, um an das Geld der Opfer zu kommen, sind Unterstützung bei der Zahlung von Flugtickets zurück nach Deutschland oder fällige Kosten für ein Visum. Außerdem gelingt die Fälschung von Ausweisen mit dem Vorwand, ein gemeinsames Konto eröffnen zu wollen, wofür die Opfer Kopien von Pass und oder Reisepass schicken sollen.
So erkennst du Love-Scammer und Romance-Scammer
Profile
Weibliche Romance-Scammer nutzen gestohlene Fotos von leicht bekleideten, attraktiven Frauen. Sie geben sich gerne als Krankenschwestern, Ärztinnen, Lehrerinnen oder Schauspielerinnen aus. Als Herkunft geben sie Russland, Südamerika, Thailand, Afrika oder manchmal auch Europa an. Sie kommunizieren in sehr gutem Englisch oder Deutsch, ebenso wie die männlichen Scammer. Diese verwenden häufig Bilder von uniformierten Männern und üben angeblich Berufe wie Ingenieure, Architekten, Soziologen, Tierärzte oder U.S.-Soldaten aus.
Kontaktaufnahme
Mit deutschen E-Mail-Adressen verschicken die Scammer oft knappe Mails in englischer Sprache. Diese als Gefahr zu erkennen ist häufig sehr schwer. Jedoch sollte auf Nachrichten von Usernamen mit Sonderzeichen nicht reagiert werden, da diese eine Software beinhalten, die dem Computer schaden können.
Inhalt der Mails
Scammer wirken sehr interessiert und fragen ihre Opfer über Hobbys, Familie und Freunde aus. Zu häufige und übersteigerte Liebeserklärungen und baldige Pläne für eine Heirat - welche die Geldüberweisungen rechtfertigen sollen - können Anzeichen eines Betrugs sein.
Verbindungen ins Ausland
Scam-Männer müssen häufig aus beruflichen oder familiären Gründen nach Nigeria oder Ghana reisen, Scam-Frauen hingegen leben oft in osteuropäischen oder südostasiatischen Ländern.
Bitte um Geld, Visum oder ein gemeinsames Konto
Kopien von Ausweisen, Überweisungen, Einladungen nach Deutschland oder auch die Bitte um den Versand von Paketen an Dritte sind die Strategien der Scammer, um ihre Opfer auszubeuten. Weigern diese sich erst, drohen die Betrüger Selbstmorde oder anderes an.
Opfer von Scamming: Das kannst du tun
Bei einem oder mehreren Hinweisen aus Scamming, sollten weitere Mails und Forderungen sowie Aufträge der Betrüger ignoriert werden. Blockiere den User sowie Anrufe und die Mailadresse. Du selbst und am besten auch deine Freunde sollten Mailadresse und Telefonnummer ändern, um vor einem weiteren Betrug geschützt zu sein. Das Speichern von Mails und Chats auf einem externen Medium kann der Polizei, welche du im nächsten Schritt kontaktieren solltest, als Beweis nützlich sein. Mit dem Auslesen des E-Mail-Headers lässt sich erkennen, woher die Mails gesendet wurden. Des Weiteren geben Selbsthilfeseiten Tipps, um schwerere Schäden zu vermeiden.
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Grundsätzlich gilt: Keine Überweisungen an Unbekannte
Die Polizei warnt: Sobald du einen Scheck eingelöst hast, der sich später als gefälscht herausstellt, bleibst du auf dem finanziellen Schaden sitzen. Grundsätzlich sollten nie Überweisungen an Unbekannte getätigt werden.
Strafanzeige erstatten solltest du, sobald du einen Schaden erlitten hast. Die Kontaktaufnahme der Scammer zählt allerdings zu den straffreien Vorbereitungshandlungen. Daher ist eine auffällige E-Mail alleine noch nicht illegal.